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Marquet-Abschied schmerzt Fortuna Köln gleich doppelt

Viele auslaufende Verträge

Marquet-Abschied schmerzt Fortuna Köln gleich doppelt

Blickt einer neuen Herausforderung entgegen: Sascha Marquet

Blickt einer neuen Herausforderung entgegen: Sascha Marquet IMAGO/Fotografie73

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Die laufende Saison ist für Fortuna Köln inzwischen so etwas wie eine deutlich verlängerte Vorbereitung auf die kommende Spielzeit unter Wettkampfbedingungen. Das 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach II am Sonntag veranschaulichte diese These: Nach zerfahrenem Beginn mit vielen Ungenauigkeiten und wenigen Ideen steigerten sich beide Teams im Verlaufe des Spiels - bis sie in der zweiten Halbzeit sogar noch in einen hitzigen Derby-Modus fanden. Sechs von sieben Gelben Karten zückte das souveräne Schiedsrichter-Talent Jonah Besong (25) in der zweiten Halbzeit.

Das Ergebnis war nach Treffern von Mika Schroers (14.) und Dustin Willms (36.) letztlich leistungsgerecht. "Am Ende haben uns vielleicht nach der englischen Woche die allerletzten Körner gefehlt", sagte Fortunas Trainer Markus von Ahlen. "Wir können und müssen mit diesem Punkt gut leben." Kritik an der Leistung seiner Elf ist vom Kölner Coach nur selten zu hören, lieber stellt von Ahlen die positiven Eigenschaften heraus: "Was diese Mannschaft in ihren Zusammenhalt investiert, ist schon beachtlich. Wir wollen auch aus dieser Saison noch das Maximum herausholen. Dann bin ich stolz auf die Truppe."

Marquet-Rückkehr zur Alemannia

Mit Blick auf die kommende Saison muss von Ahlen allerdings einen Rückschlag verkraften: Sascha Marquet hat sich gegen einen Verbleib in Köln und für eine Rückkehr zu Alemannia Aachen entschieden, wo er bereits zwischen 2011 und 2014 unter Vertrag stand. Nach einem ersten, unglücklichen Versuch von 2014 bis 2015 hatte Marquet im Sommer 2021 erneut bei der Fortuna angeheuert - aus einem zentralen Mittelfeldspieler war mittlerweile ein Torjäger geworden. In seiner ersten Saison gelangen ihm 16 Treffer, in der laufenden Spielzeit sind es bislang immerhin acht. Seine Vielseitigkeit, seine Lauf- sowie seine Kopfballstärke werden der Fortuna beim anvisierten Ziel Drittliga-Aufstieg fehlen.

Bis dahin wartet noch viel Arbeit auf die sportliche Führung - nicht nur wegen Marquets Abschied. Bislang haben erst zehn Spieler einen gültigen Vertrag für die kommende Spielzeit: Arnold Budimbu, Leon Demaj, André Weis, Jonas Scholz, Angelo Langer, Dominik Lanius, Gianluis Di Fine, Lars Lokotsch, Serkan Göcer und Kingsley Sarpei. Weitere müssen folgen.

Christian Krämer

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