Personal: Nur eine Änderung gab es bei ManU im Vergleich zum 3:0-Erfolg in der Premier League bei Chelsea London: Der für das Halbfinal-Hinpiel geschonte Veron kam für Fortune. Klaus Toppmöller nahm nach dem 1:2 gegen Bremen Kirsten und Neuville heraus, für sie spielten Zivkovic und Berbatov.
Taktik: Sir Alex Ferguson vertraute wie gewohnt dem 4-4-2-System. Die Position des verletzten Beckham nahm diesmal Veron ein, in der Zentrale bemühten sich Scholes und Butt um den Spielaufbau. Bayer war sehr defensiv ausgerichtet. Bei Ballbesitz Manchester zogen sich Placente und Zivkovic zurück, es entstand eine Vierer-Abwehrkette. Auch Zé Roberto und Schneider orientierten sich dann nach hinten, ebenso Ballack. Die einzige Spitze hieß Berbatov.
Spielverlauf: Die Briten begannen stark, waren über die Flügel stets gefährlich. Vor allem Van Nistelrooy wirbelte kräftig. Nachdem er selbst zwei Gelegenheiten ausgelassen hatte, legte er das 1:0 durch Solskjaers abgefälschten Schuss auf. Bis zu diesem Tor war Bayers erstes Ziel, den Ball möglichst lang in den eigenen Reihen zu halten, angriffsorientiert war das nicht. Nach dem Gegentreffer änderte sich das grundlegend, Leverkusen wurde immer frecher. Über links kombinierten Placente, Zé Roberto und der auf Grund seiner Aggressivität und Technik besonders wertvolle Bastürk gefällig, Manchesters Abwehr wirkte prompt anfällig. Bayers Fehler in der Defensive - so orientierte sich Zé Roberto zu oft in die Mitte, zog damit Veron auf dessen Lieblingsposition mit - wurden kompensiert durch mutigen Angriffsfußball. Auch Nowotnys Aus wegen muskulärer Probleme warf das Team nicht um, im Gegenteil, immer mehr übernahm der Gast das Kommando. Und selbst das 2:1 war kein Schock, nein, zu stark spielte der Bundesliga-Spitzenreiter an diesem Abend.
Fazit: Bayer trumpfte im Theater der Träume groß auf und hält sich alle Möglichkeiten offen.
Aus Manchester berichtet Frank Lußem