Mainz-Trainer Sandro Schwarz brachte gegenüber der 2:3-Niederlage gegen Hannover 96 drei Neue: Für Bell, Maxim und De Blasis spielten Diallo, Serdar und Latza.
VfB-Coach Hannes Wolf tauschte im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Hertha BSC zweimal Personal aus: Badstuber und Insua kamen für Kaminski und Akolo, für den die Spielgenehmigung fehlte , zum Zug.
Stuttgart geriet in Mainz schnell in Bedrängnis, die Hausherren legten los wie die Feuerwehr und vergaben durch Muto die dicke Chance zur frühen Führung (4.). Zieler war dabei auf dem Posten, wie auch wenig später gegen Hack und Brosinski binnen einer Minute (5.).
Nach zehn Minuten Dauerdruck des FSV befreite sich der VfB - und hatte seinerseits durch Özcans Kopfball einen Hochkaräter (11.). Von da an entwickelte sich auf vom Regen aufgeweichten und tiefen Boden ein gleichverteiltes Spiel. Die nächste Möglichkeit hatten wieder die 05er, als Holtmanns weiter Pass Quaison fand, der Badstuber enteilte, aber frei vor dem Tor ebenfalls in Zieler seinen Meister fand (16.).
Ping-Pong-Tor des VfB - 0:1
Drei Zeigerumdrehungen später nutzten die Schwaben einen Standard zur Führung, bei dem Slapstick Pate stand: Nach einer Freistoßflanke flog Zentner am Ball vorbei, bei der folgenden Ping-Pong-Aktion am Fünfer lenkte Badstuber die Kugel von Holtmann berührt Richtung Linie. Hack bugsierte den Ball bei seiner vergeblichen Rettungsaktion letztlich ins eigene Netz (19.). Die DFL schrieb den Treffer Badstuber zu.
Mainz mühte sich in der Folge um eine Antwort. In den Regen mischte sich mittlerweile Schnee, ins Spiel der Hausherren etliche Ungenauigkeiten. Ein Fernschuss von Quaison (25.) und eine von Pavard initiierte Halbchance Holtmanns (27.), mehr kam zunächst nicht gegen den VfB, der alles im Griff hatte.
Videobeweis und die Protagonisten Muto und Zieler
Der vermeintliche Ausgleich kam so wie aus dem Nichts, Serdars Kopfballtor wurde aber wegen eines Handspiels des Torschützen weit im Vorfeld nach Videobeweis wieder aberkannt (43.).
Das 1:1 fiel aber doch, weil Zieler patzte: Diallo spielte Muto an, der sich mit dem Rücken zum Tor um Baumgartl herumwand und aus 22 Metern sofort abzog. Zwar flatterte der Ball, aber Stuttgarts Nummer eins sah bei dem halbhohen Geschoss, dass über seine Fäuste flog, alles andere als gut aus (45.+2).
1. Bundesliga, 19. Spieltag
Mit Kaminski für Insua kam der VfB aus der Kabine und musste verletzungsbedingt bald ein zweites Mal wechseln - Ginczek ersetzte Gomez (51.). Die 05er erwischten wieder den besseren Start und deckten in der Folge viele Abwehrschwächen der Schwaben auf.
Muto schnürt den Doppelpack - Zieler patzt erneut
Bei der 2:1-Führung der Gastgeber enteilte Holtmann über links, nach seiner Flanke scheiterte Muto zunächst an Zieler, versenkte aber im Liegen den Abpraller (54.).
Beim 3:1 - zuvor hätte Muto fast seinen dritten Treffer erzielt (58.) - patzte erneut Zieler, der Holtmanns Linksschuss unter den Händen hindurchrutschen ließ (64.).
Und der VfB? Hinten weiter anfällig (Quaison, 66., 72.) blieb die Wolf-Elf bis auf Baumgartls Flachschuss (71.) zunächst ungefährlich. Zwar hatten die Schwaben in der Endphase mehr Ballbesitz, rannten aber in der Schlussviertelstunde gegen kompakte und disziplinierte Mainzer meist ratlos an.
Ginczeks Treffer kommt zu spät
Dann aber brannte es doch noch einmal, Zentner parierte klasse gegen Ginczek (89.), der in der Nachspielzeit nach Gentners Flanke aber doch traf (90.+1). Zu spät - eine Minute später pfiff Referee Harm Osmers ab.
Mainz spielt am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) in Leverkusen. Stuttgart empfängt bereits am Samstag (15.30 Uhr) Schalke 04.