Der Mainzer Coach Sandro Schwarz vertraute exakt auf die Anfangsformation, die beim Hinrundenauftakt den 3:2-Auswärtserfolg beim VfB Stuttgart eingefahren hatte.
Nürnbergs Trainer Michael Köllner tauschte im Vergleich zur 1:3-Heimniederlage gegen die Berliner Hertha zweimal Personal aus: Für Löwen und Ishak (beide Bank) kamen Palacios und Zrelak zum Zug.
Brosinski verwandelt zur schnellen Führung
Mainz startete selbstbewusst in die Partie, hatte im zentralen Mittelfeld schnell ein Übergewicht. Weil Nürnberg gut gegen den Ball arbeitete, wurde es zunächst nicht gefährlich. Den Rückstand hatten sich die Franken mit schwachem Zweikampfverhalten selbst zuzuschreiben: Aaron setzt am Flügel zum Solo an, versetzte Valentini und kam links im Strafraum gegen Behrens zu Fall - Elfmeter. Brosinski verwandelte sicher zur Führung (12.).
Der Club agierte bei seinen Offensivbemühungen im Kombinationsspiel zunächst äußerst fehlerhaft und stieß so kaum kontrolliert ins letzte Drittel vor. Weil sich der FSV allzu sehr auf seiner Führung ausruhte, erarbeitete sich der FCN in einer mäßigen Partie nach und nach jedoch mehr Spielanteile und brachte den einen oder anderen gefälligen Angriffszug und Abschluss auf den Rasen (Palacios, 24., Leibold, 28.).
Margreitter nutzt den Standard
Mainz, technisch stärker, hatte die zu Beginn gezeigte Zielstrebigkeit verloren, die Spitzen Mateta und Quaison bekamen kaum einen Ball. Nur bei Aarons Freistoß (41.) und kurz danach bei einer Brosinski-Flanke - Behrens rettete (42.) - bedrohte die Schwarz-Elf vor dem Kabinengang das Tor von Mathenia, ehe die Franken kurz vor der Pause zurückschlugen: Erst lenkte Müller Pereiras Schuss von der Strafraumgrenze noch famos zur Ecke. Doch die brachte Valentini auf Margreitters Kopf, der Verteidiger nickte ins linke Eck zum 1:1-Pausenstand ein (43.).
Bundesliga, 19. Spieltag
Durchgang zwei startete äußerst zerfahren und mit der einen oder anderen Nickligkeit. Nürnberg fightete, zeigte Präsenz in den Zweikämpfen. Schwarz reagierte, brachte Maxim für Öztunali (54.), was sofort Wirkung zeigte.
Mathenias Monsterparade gegen Quaison
Der Techniker bereitete gleich drei Chancen vor, zwei durch Mateta (57., 59.) und eine durch Quaison, der nach Eckball aus zwei Metern an Mathenia scheiterte (58.).
Zrelaks Tor zählt nicht
Der FSV dominierte, lief aber in einen Konter: Brosinski unterlief den Ball, nach Leibolds Flanke lenkte Zrelak das Leder mit der Fußspitze ins lange Eck. Doch nachdem der Treffer zunächst zählte, nahm der Kölner Keller Kontakt zu Referee Bastian Dankert auf, der das Tor zurücknahm. Eine hauchdünne, letztlich aber richtige Abseitsentscheidung war die Folge (64.).
Quaison trifft zum Sieg
Statt der erhofften Führung sah sich der Club knapp zehn Minuten später erneut mit einem Rückstand konfrontiert - und wieder halfen die Gäste kräftig mit: Leibold verlor den Ball im Vorwärtsgang, Kunde und Brosinski spielten den Konter klug aus und Quaison brauchte nach der Flanke des Verteidigers nur noch den Fuß hinzuhalten (73.).
Der Aufsteiger gab sich nicht auf und stemmte sich gegen die Niederlage, eine echte Ausgleichschance aber gab es nicht. Der FSV hätte höher gewinnen können, nutzte jedoch sich bietende Räume letztlich nicht (Boetius, 85., 90.+1), Bell (89.). Es blieb beim 2:1, mit dem der FSV auf Platz 10 kletterte. Nürnbergs schwarze Serie hält an (0/3/10).
Der FSV muss am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg antreten. Tags zuvor (15.30 Uhr) empfängt der Club zu Hause Werder Bremen.