Bundesliga

Heidenheim | Kapitän Mainka und ein unvergesslicher Tag

Heidenheims Kapitän trifft erstmals in der Bundesliga und das gleich doppelt

Mainka: "An diesen Tag erinnere ich mich mein Leben lang"

Doppelpack gegen Darmstadt: Patrick Mainka.

Doppelpack gegen Darmstadt: Patrick Mainka. IMAGO/Sportfoto Rudel

Beinahe hätte er in seiner Euphorie den Wegbereiter komplett über den Haufen gerannt, doch der vergleichsweise zierliche Jan-Niklas Beste hielt Patrick Mainkas Jubel Stand. Wie so oft schon hatte der kleine Linksfuß seine Ecken vor des Gegners Tor gezimmert, diesmal allerdings hatte Patrick Mainka gleich zwei in nur gut zwei Minuten eiskalt genutzt und das bedeutende Aufsteiger-Duell mit Darmstadt 98 gedreht und entschieden.

"Ich bin unfassbar glücklich, dass uns die zwei Tore zum Sieg verholfen haben und wir nach dem Rückschlag nicht aufgesteckt haben", frohlockte Mainka und staunte über sich selbst: "Ich habe es noch nie geschafft, zwei Tore zu schießen. Nun das erstes Bundesligator und gleich einen Doppelpack - das wird ein Tag sein, an den ich mich mein Leben lang erinnern werde."

"... weil wir jemanden mit Zauberfuß haben"

Einen Moment, den er unmittelbar teilen wollte mit dem genialen Vorbereiter Beste, der diesmal alle drei Heidenheimer Treffer vorbereitete. "Wir machen die Hälfte unserer Tore nach Standards, weil wir jemanden haben, der links einen Zauberfuß hat, ich kann es nicht anders sagen", adelte Mainka, "wie er das macht, auch auf schwierigem Geläuf, denn an der Eckfahne sieht es nicht gut aus mit der Standfestigkeit. Jan-Niklas Beste ist das scheißegal. Ob er die Bälle selber ins Tor knallt nach Freistößen oder sie bei Ecken halt dahin bringt, wo sie hin müssen."

Dennoch bleiben diese Flanken an sich nur ein Rohstoff, den es zu verwerten und zu veredeln gilt. Häufig genug schon gelang das nicht, Beste wurde nicht selten um weitere Scorerpunkte gebracht. Diesmal aber schaffte es Mainka, alle Komponenten eines erfolgreichen Kopfballs zu vereinen und versenkte mit Wucht, Präzision, dem richtigen Timing und auch mit einer gehörigen Portion Mut die Bälle. "Patrick war heute vorbildlich als Kapitän, er ist hingegangen, wo es wehtut und hat zwei Tore gemacht", lobte auch Trainer Frank Schmidt seinen Führungsspieler.

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"Ja, das war ein Sechs-Punkte-Spiel"

Der dann auch noch sein mathematisches Talent offenbarte. "Natürlich ging es nur um drei Punkte, aber zwischenzeitlich waren wir einen Punkt hinter Darmstadt, jetzt sind wir fünf davor - also ja, das war ein Sechs-Punkte-Spiel", schlussfolgerte Mainka, "es war einfach unfassbar wichtig, dass wir es wieder geschafft haben, mit einem Rückschlag umzugehen. Wir hatten schon viele Momente, in denen wir eine Führung aus der Hand gegeben haben und nicht wieder zurückgekommen sind. Es war ein brutal wichtiges Spiel und sehr emotional. Das kann uns wirklich pushen."

Michael Pfeifer