Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Braunschweig stellte Trainer Christian Titz auf vier Positionen um. Anstelle von Elfadli (Gelb-Rot-Sperre), Bockhorn (5. Gelbe Karte), Condé (Bank) und Bell Bell (Mittelohrentzündung) begannen Hoti, Gnaka, Ceka und Castaignos.
Bei den Gästen warf Coach Marcel Rapp nach dem 1:2 in Fürth ebenfalls die Rotationsmaschine an und wechselte auch viermal. Für Rothe (5. Gelbe Karte), Sterner, Porath und Fridjonsson (alle Bank) starteten Mees, Ivezic, Komenda und Skrzybski. Zudem fehlte Winter-Neuzugang Bernhardsson wegen eines Infekts komplett. Torhüter Dähne feierte derweil sein Kadercomeback.
Atik kratzt an der Führung- Mees fehlt die Kaltschnäuzigkeit
2. bundesliga, 20. spieltag
Aufs Abtasten verzichteten beide Teams und lieferten sich eine heiße Anfangsphase. Magdeburg, das vor dem Spiel nur drei Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsrang hatte, meldete sich zuerst in der Offensive an. Kapitän Atik spazierte durchs Zentrum und verpasste das frühe Tor nur, weil Erras den Versuch noch abfälschte (3.). Der Aufstiegskandidat aus Kiel agierte anders als in der Vorwoche mit einer Viererkette und bekam auch früh in der Partie eine Großchance. Nach Machinos Kopfballverlängerung lief Mees frei auf Reimann zu, schoss alleine vor dem Tor aber links vorbei (6.).
Nach zehn durchaus unterhaltsamen Minuten verlor das Duell an Tempo, Fouls und Unterbrechungen ließen keinen ordentlichen Spielfluss aufkommen. Knapp 30 Minuten waren gespielt, da jubelten dann aber doch die Gäste: Nach einem Freistoß von Holtby vergaben Becker und Ivezic aus kurzer Distanz, im zweiten Versuch brachte Becker den Ball im Tor unter (27.).
Kiel war infolgedessen drauf und dran, den zweiten Treffer nachzulegen, tat sich im letzten Drittel aus dem Spiel heraus aber schwer. Der FCM erarbeitete sich mit der Zeit zwar mehr Ballbesitz, konnte sich vor der Pause aber keine Chancen mehr herausspielen, sodass die favorisierten Gäste die knappe Führung mit in die Halbzeit nahmen. Einziger Wehrmutstropfen: Kapitän Holtby sah in der 18. Minute seine fünfte Gelbe Karte.
Elfmeter-Fehlschuss und Lattentreffer
Nach dem Seitenwechsel übernahm Magdeburg zunehmend die Spielkontrolle, während sich Kiel immer mehr zurückzog. Infolge eines Handspiels von Komenda entschied Schiedsrichter Florian Lechner auf Elfmeter für die Hausherren, Weiner parierte aber den Versuch von Castaignos (55.). Das war aber keinesfalls ein Dämpfer für den FCM, der sich unbeeindruckt vom Fehlschuss zeigte und weiterhin den Weg nach vorne suchte - und fand. Nach einem Zuspiel von El Hankouri standen die Zeichen bei Nollenbergers Schuss eigentlich auf Ausgleich, doch die Latte verhinderte diesen (62.).
Kiel wechselte defensiv und wollte den knappen Vorsprung verteidigen, während die Gastgeber nicht mehr nachließen und ein Powerplay aufzogen. Bis in die Schlussphase fehlten die klaren Möglichkeiten, dann jedoch wurde es extrem brenzlig vor dem Gäste-Tor. Erst traf der eingewechselte Ito das Außennetz (83.), dann scheiterte El Hankouri an Weiner (85.). Magdeburg gab sich nicht auf, doch auch Schulers Versuch brachte nicht den erlösenden Treffer (87.).
Regionalliga-Neuzugang Kuhinja erlöst Magdeburg
In der siebenminütigen Nachspielzeit ließ Magdeburg den Kielern weiterhin keine Ruhe und wurde belohnt: Nach Weiners Parade gegen Ito schob Regionalliga-Neuzugang Kuhinja ins leere Tor ein und bescherte dem FCM einen hochverdienten Punkt (90.+5).
Am kommenden Samstag geht es für den FCM gegen Spitzenreiter St. Pauli (13 Uhr). Kiel spielt einen Tag später zuhause gegen Schalke (13.30 Uhr).