Magdeburgs Trainer Michael Oenning veränderte seine Startformation gegenüber dem 1:0-Erfolg beim FC Ingolstadt auf zwei Positionen, ohne an der taktischen Formation zu drehen: Bülter begann statt Costly als Linksverteidiger, Hammann rückte für den an muskulären Problemen laborierenden Kirchhoff auf die Sechs.
Holstein-Coach Tim Walter verzichtete nach der unglücklichen 0:1-Pokalniederlage gegen Augsburg auf die große Rotation, zwei Wechsel nahm er vor: Benes und Lee durften im Mittelfeld von Beginn an ran, Meffert fehlte im Kader, Okugawa nahm auf der Bank Platz.
Magdeburg startete nach zwei Zu-null-Siegen zum Start ins Jahr 2019 mit Volldampf. Kiel wurde früh attackiert und kam damit in den ersten Minuten nicht zurecht. Erdmann setzte einen Kopfball nach 50 Sekunden knapp über die Latte, die Gäste zeigten sich bei weiteren Szenen unsicher.
Aber anders als gegen Augsburg, als die Kieler eine Menge bester Tormöglichkeiten ausließen, schlug die KSV in Magdeburg gleich mit dem ersten guten Angriff zu. Torhüter Kronholm ließ Beck riskant aussteigen und leitete ein, Benes' öffnender Direktpass fand den durchgestarteten Mühling, der wiederum Serra bediente. Und der Angreifer vollendete eiskalt zur Gästeführung (5.).
2. Bundesliga, 21. Spieltag
Magdeburg zeigte sich nicht geschockt, suchte weiter den Weg nach vorne. Kiel bekam das Spiel aber immer besser unter Kontrolle, hüben wie drüben gab es nur noch wenige vielversprechende Abschlüsse.
So zeichnete sich der dennoch nicht unverdiente Ausgleich der Magdeburger nicht unbedingt ab: Nach einem Bülter-Pass ins Zentrum rutschte die Kugel im Zweikampf Karazors gegen Lohkemper durch, Türpitz profitierte, ging mit dem Ball am Fuß in den Strafraum und zog ab - abgefälscht von Schmidt segelte der Ball über Kronholm hinweg zum 1:1-Halbzeitstand ins Netz (42.).
Zur Pause musste Holstein-Trainer Walter seinen Angriff austauschen. Serra und Schindler, die beide im ersten Durchgang behandelt werden mussten, blieben in der Kabine. Mörschel und Okugawa kamen ins Spiel. Mit Kammerbauer für Benes folgte schon bald der dritte und letzte Wechsel (56.) - und im Anschluss gleich eine Serie guter Möglichkeiten auf beiden Seiten. Während Lohkemper frei vor Kronholm den Hochkaräter schlechthin ausließ (58.), bot sich den Gästen gleich eine Chancenserie: Lee schoss drüber (57.), köpfte daneben (60.), scheiterte an Loria (61.) und brachte den Ball mit der linken Außenseite nicht gefährlich aufs Tor (62.). Mörschels Kopfball bugsierte Erdmann zudem noch für den geschlagenen Schlussmann aus dem Gefahrenbereich (63.).
Beide Teams schenkten sich nichts und kämpften verbissen bis zum Schluss. Die letzte Chance auf den siegbringenden Treffer bot sich Magdeburgs Bülter. Von Türpitz auf die Reise geschickt, machte er im KSV-Strafraum noch einen Haken, setzte seinen Schlenzer mit links aufs lange Eck dann aber nur denkbar knapp neben das Ziel (81.).
Mit dem 1:1-Endergebnis verpasste Magdeburg zwar den dritten Sieg in Serie, blieb aber in 2019 ungeschlagen. Die nächste Nagelprobe gibt es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Bielefeld. Kiel empfängt zur selben Zeit Fürth, muss dann aber auf Mühling verzichten, der sich in Magdeburg die 5. Gelbe Karte und damit eine Sperre einhandelte.