Nummer eins: Volkswagen. Der Eigner hat sich von Kadergestalter Felix Magath (59) zwar überzeugen lassen, dass er im defensiven Mittelfeld noch einen fähigen Mann benötigt, war zu Wochenbeginn jedoch nicht bereit, die Zehn-Millionen-Ablösegrenze zu überschreiten. Der zweite Haken: Magath hat bislang keinen Spieler gefunden, der sich auf ein Tauschgeschäft einlassen will und mit dem auch Abnehmer Betis einverstanden ist. Eine verzwickte Situation.
Jiracek: Lieber Hamburg statt Spanien
Der erste Plan des VfL-Trainers war es, den erst im Winter eingekauften Petr Jiracek (26, kam für 3,5 Millionen Euro von Viktoria Pilsen) nach Spanien weiterzureichen. Doch Jiracek (Vertrag bis 2016), der eigentlich gar nicht weg wollte, wehrte sich, weiß aber nun um seine dramatisch verschlechterte Perspektive beim VfL - und will deshalb zum HSV. Auch andere Spieler bot der VfL an: Die Innenverteidiger Simon Kjaer (23), Marco Russ (27) sowie Felipe (25), der wie Jiracek erst im vergangenen Winter verpflichtet worden war. Erfolglose Versuche.
Einfacher wäre es für den VfL, der sich mit Wunschspieler Etxebarria bereits auf eine Zusammenarbeit geeinigt hat, die geforderte Ablöse zu bezahlen. Die Betis-Haltung ist eindeutig: 15 Millionen Euro, und der Spieler kann sofort wechseln. Doch macht Volkswagen dieses Spiel mit, zumal sich auf der Abgangsseite noch nicht so viel getan hat? Der VfL-Vorstoß im einstelligen Millionenbereich wurde von Betis am Montag negativ beschieden, am Dienstag kam wieder Bewegung in die Verhandlungen. Dabei muss Magath sowohl die Spanier als auch seine Vorgesetzten im Aufsichtsrat überzeugen. Am Samstag, vor dem Spiel in Stuttgart, wollen sich die mächtigen Männer aus Wolfsburg wieder zusammensetzen.
Dann wird womöglich auch über Ashkan Dejagah (26) geredet, dessen Zukunft völlig offen ist. Selbst ein Verkauf des Publikumslieblings mit Vertrag bis 2013 steht noch im Raum. Beim Pokalspiel am Wochenende war Dejagah nicht im Kader. Was passiert in Stuttgart? Alles ist möglich.
Thomas Hiete