Lübecks Coach Rolf Martin Landerl vertraute exakt auf die Formation, die bei 2:0 bei Viktoria Köln den ersten Saisonsieg eingefahren hatte.
Uerdingens Coach Stefan Krämer brachte im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Saarbrücken zwei Neue: Für Feigenspan und Marcussen kamen Kinsombi und van Ooijen zum Zug.
Starker Uerdinger Start
Das mit Anpfiff forsch und selbstbewusst auftretende Uerdingen verpasste nach wenigen Sekunden den Start nach Maß, Grupe fälschte nach van Ooijens Abschluss gerade noch neben den Pfosten ab (2.). Wenig später zählte Kiprits Treffer wegen vorangegangenen Foulspiels nicht (4.), und Gnaase verzog für zielstrebige Gäste aus zentraler Position von der Strafraumgrenze (9.).
Lübeck war überhaupt nicht im Spiel, verlor den Ball gegen den hellwachen und technisch stärkeren KFC viel zu schnell. Immerhin gelang es Grupe & Co., sich nach einer Viertelstunde mit konsequenterer Zweikampfführung auf den Gegner einzustellen und dessen Angriffe besser einzubremsen.
Lukimya fast mit dem Eigentor
Eigene Offensivaktionen blieben bei der Landerl-Elf zunächst meist im Ansatz stecken. Dies änderte sich erst nach einer halben Stunde unter gegnerischer Mithilfe: Deichmann flankte von rechts, im Zentrum misslang Lukimya der Abwehrschlag und der Ball sprang vom linken Pfosten ins Feld zurück (33.). Wenige Sekunden später parierte Jurjus Zehirs Distanzschuss sicher (34.).
Dies blieb die letzte nennenswerte Angriffsaktion auf beiden Seiten. Der VfB hatte sich nach schwachem Beginn gut ins Spiel gekämpft und die Partie ab Mitte des ersten Durchgangs ausgeglichen gestaltet.
Boland grätscht - und Zehir erzielt das 1:0
3. Liga, 9. Spieltag
Dem VfB gelang es nach dem Wechsel, den Ball besser zu kontrollieren und in den eigenen Reihen zu halten - und nach einer entschlossenen Grätsche von Boland marschierte Zehir im Zentrum und jagte das Leder aus 18 Metern hoch ins linke Eck (56.).
Fechner kommt nicht durch
Krämer hatte schon Feigenspan für Kinsombi gebracht (53.), er schöpfte sein Wechselkontingent nach einer guten Stunde mit Marcussen für van Ooijen und Pusch für Gnaase vollständig aus. Die Krefelder intensivierten ihre Angriffsbemühungen, die Hausherren legten ihr Hauptaugenmerk auf eine kompakte Defensive. Die stand bestens, als Fechner im Fünfer zum Abschluss kam, die Lübecker Abwehr aber im Kollektiv blockte (71.).
Deters vergibt - am Ende ist's egal
Zwar mühte sich der KFC auch in der Schlussphase redlich, versprühte aber gegen sich immer wieder befreiende Lübecker kaum mehr Torgefahr, die dem zweiten Tor (Deters, 89.) näher waren als die Gäste dem Ausgleich. Weil es beim 1:0 blieb, konnte der VfB auch die Rote Karte für Co-Trainer Lukas Pfeiffer verschmerzen, der wohl zu heftig gemeckert hatte.
Für Lübeck geht es mit einem Montagabendspiel in Verl weiter (16. November, 19 Uhr). Der KFC ist schon am nächsten Samstag (14 Uhr) wieder im Einsatz - zuhause gegen die SpVgg Unterhaching.