Lotte-Trainer Nils Drube änderte seine Anfangsformation nach dem 3:1-Erfolg gegen den Karlsruher SC auf einer Position und brachte Schulze für Al-Hazaimeh.
Zwickaus Coach Joseph Enochs tauschte nach dem 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Kaiserslautern zweimal aus, Jung-Keeper Kamenz und Routinier König ersetzten den verletzten Brinkies und Sturmspitze Bonga.
Beide Mannschaften liefen vor dieser Partie frustrierenden Serien hinterher. Lotte wartete im vierten Spiel vor eigener Kulisse auf das erste Heim-Tor 2018/19, der FSV saisonübergreifend sogar seit elf Auswärtsspielen auf einen Sieg in der Ferne. Die Gäste waren von Beginn an hellwach und übernahmen die Kontrolle über das Spiel. Schon in Minute eins prüfte Wachsmuth nach einem Standard Sportfreunde-Keeper Kroll. Vier Zeigerumdrehungen später verpasste Bickel am langen Pfosten knapp, wie kurz darauf Reinhardt per Kopf (8.) die Führung der Sachsen.
Antonitsch an den Pfosten und auf der Linie
Die Hausherren konnten sich nur selten entlasten, waren mit dem 0:0 sogar gut bedient. Erst recht, als FSV-Innenverteidiger Antonitsch nach einer Ecke am kurzen Pfosten zum Kopfball kam, jedoch nur das Gebälk traf (20.). Erste Torgefahr entwickelte Lotte, als Oesterhelweg einen zweiten Ball von rechts scharf an den Fünfmeterraum spielte, es fand sich jedoch kein Abnehmer für ihn (26.). Danach wurden die Sportfreunde immer zielgerichteter: Hofmann scheiterte mit einem strammen Rechtsschuss an Kamenz (34.), Oesterhelwegs abgefälschter Freistoß rauschte nur hauchzart am langen Pfosten vorbei (36.). Mit dem Abpfiff der ersten 45 Minuten hatte Langlitz schon den Jubelschrei auf den Lippen, sein Kopfball wurde von Antonitsch aber noch von der Linie gekratzt. Ein 0:0 zur Pause, das auch ein 2:2 hätte sein können.
Rahn auf beiden Seiten
3. Liga, 7. Spieltag
Ohne personelle Wechsel benötigten Lotte und Zwickau zu Beginn des zweiten Durchgangs nicht lange, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Und diesmal belohnten sich beide: Nach einem Oesterhelweg-Freistoß von der rechten Seite stimmte die Zwickauer Zuordnung überhaupt nicht, keiner war bei Rahn, der unbedrängt einköpfte - das erste Sportfreunde-Saisontor vor eigener Kulisse (53.). Zwei Minuten später war Rahn abermals im Fokus, als er im eigenen Sechzehner mit FSV-Angreifer König rang, der sich clever anstellte und fiel - Elfmeter. Zwickaus etatmäßiger Schütze Wachsmuth verwandelte souverän, neuer Spielstand 1:1 (56.).
Hanslbauers Pfeife bleibt stumm - Dreifachchance - Tor
Im Anschluss mussten sich die Gäste diverser Abschlüsse wütend anlaufender Sportfreunde erwehren, Wegkamp (60., 63.) und Neidhart (62.) verpassten aber eine postwendende Antwort. Die Partie wurde nickliger und zerfahrener, beide Seiten blieben aber gewillt und torgefährlich. Nach 73 Minuten spielte Schulze die Kugel klar, aber eher unabsichtlich im eigenen Strafraum mit der Hand, Schiri Hanslbauer pfiff nicht. Ebenso nicht, als Kamenz' Faustabwehr sieben Minuten später Rahns Kopf traf. In der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse: Zunächst hatten die Hausherren eine Dreifachchance, die zweimal von FSV-Verteidigern geklärt wurde. Beim dritten Mal, Wegkamp schoss aus wenigen Metern, rettete der Pfosten (90.+1). Dann wurde es doch noch einmal laut - Kamenz verschätzte sich nach einem langen Ball, Langlitz staubte ab. Trotz Proteste der Gäste ein regulärer Treffer, der durchaus verdiente 2:1-Endstand (90.+3).
Die Sportfreunde fuhren einen wichtigen Dreier ein und springen vorübergehend auf Platz 17, der FSV rutscht auf Rang 11 ab und muss weiter auf einen Auswärtssieg warten.
Für Lotte geht es am Samstag (14 Uhr) bei Fortuna Köln weiter. Zwickau trifft am Sonntag (13 Uhr) auf den VfL Osnabrück.