In der Form seines Lebens: Olympique-Schlussmann Hugo Lloris. imago
In Erinnerung dürfte vor allem Lyons starke Standards (von Juninho, der inzwischen nicht mehr dabei ist) und ihr schnelles, balltechnisch ausgezeichnetes Offensivspiel geblieben sein, mit dem sich die Münchner stets schwer taten. Doch diesmal wird der Bundesligist auf einen völlig anderen Gegner treffen. Unter Trainer Claude Puel hat sich der Stil von Olympique erheblich gewandelt. Die Franzosen pflegen jetzt einen robusten, athletisch geprägten Fußball auf der Grundlage einer stabilen und gut organisierten Defensive. Lyon spielt nicht mehr so schön wie früher, dafür aber effizienter.
Nahezu perfekt verkörpert wird dieser Stil von Torjäger Lisandro Lopez. Der Argentinier kam im Sommer vom FC Porto und erwies sich als Glücksgriff. Der 27-Jährige ist technisch limitiert, scheut aber keinen Laufweg, keinen Zweikampf und trifft zuverlässig. Weitere Schlüsselfiguren sind Frankreichs Nationalspieler Jeremy Toulalan (26) im defensiven Mittelfeld und der Ex-Leverkusener Cris als Abwehrchef. Aktuell bester Spieler ist aber Hugo Lloris. Der 22-jährige Torwart befindet sich in der Form seines Lebens und hat als Rückhalt großen Anteil daran, dass Olympique erstmals ins Halbfinale der Champions League vorstieß und in der Liga wieder auf Titelkurs ist.
Im Jahr 2010 ist Lyon das stärkste Team der französischen Ligue 1. In 12 Spielen gab es acht Siege bei nur einer Niederlage. Die Formkurve zeigt eindeutig nach oben. Dass man sich gegen Girondins Bordeaux und vor allem gegen Real Madrid durchsetzen konnte, hat das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten weiter gefestigt.
Elie Barth
