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Lewandowskis pikante Geste - Xavi und Piqué rügen Referee

Turbulentes letztes Spiel von Barça

Lewandowskis pikante Geste - Xavi und Piqué rügen Referee

Er konnte die Welt nicht mehr verstehen: Robert Lewandowski flog bei Osasuna früh vom Platz.

Er konnte die Welt nicht mehr verstehen: Robert Lewandowski flog bei Osasuna früh vom Platz. imago images

Da rieben sich sicherlich nicht nur die Barça-Fans verwundert die Augen, als Robert Lewandowski in Pamplona bereits nach 31 Minuten vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Der Pole, der zuvor bereits für ein taktisches Foul Gelb gesehen hatte, rauschte nach einem Befreiungsschlag von Innenverteidiger Andreas Christensen durchaus bewusst mit dem Ellenbogen ins Gesicht von Osasuna-Kapitän David Garcia. Pedri, Frenkie de Jong, Sergio Busquets und "Lewy" bedrängten Referee Jesus Gil Manzano, der die Ampelkarte binnen Sekundenbruchteilen nach dem Foul gezeigt hatte und sich zu Recht nicht umstimmen ließ.

Für Lewandowski, der in 375 Pflichtspielen für den FC Bayern kein einziges Mal vom Platz geflogen war, bedeutete die Hinausstellung den dritten Platzverweis seiner Karriere. Einen hatte er noch im Trikot von Znicz Pruszkow am 8. August 2007 gesehen, den anderen bei der 1:4-Heimniederlage des BVB gegen den HSV im Februar 2013 - kurioserweise ebenfalls in der 31. Minute.

Zurück nach Pamplona: Auf dem Weg Richtung Kabine lachte Lewandowski, schüttelte ungläubig den Kopf - und zeigte dann gleich dreimal an, dass sich Gil Manzano seiner Meinung nach"zu hochnäsig" verhalte. Zweimal noch auf dem Platz, einmal unmittelbar vor dem Vierten Offiziellen. Ob die Geste ein Nachspiel haben wird, bleibt abzuwarten. Der Unparteiische sprach hinterher jedenfalls von einer "Geste der Missbilligung". Es sollte nicht die letzte unangenehme Begegnung für den Spanier bleiben.

Denn auf dem Weg in die Kabine wurde Gil Manzano von Gerard Piqué, in dessen letztem Spiel vor dem Karriereende, verfolgt und zugetextet. Auch im Tunnel ließ Piqué nicht vom Schiedsrichter ab. Folgende Worte seien dabei mitunter vom Welt- und Europameister gefallen: "Du bist der Schiedsrichter, der uns mit Abstand am meisten verarscht hat", so Gil Manzano. Und: "Es ist eine verdammte Schande." Gefolgt von einer heftigeren Beleidigung. Gil Manzano blieb keine andere Wahl, als Piqué die Rote Karte zu zeigen.

Xavi: "Wir fühlen uns zum wiederholten Mal ungerecht behandelt"

Ein unwürdiger Abschluss einer großen Karriere. Xavi, der gestand, Piqué als ersten Einwechselspieler fest eingeplant zu haben, ging hart mit Gil Manzano ins Gericht. "Wir fühlen uns zum wiederholten Mal ungerecht behandelt. Das sind sehr unfaire Entscheidungen. Alles war gegen uns. Beim Gegentor war es ein klares Foul, die Hinausstellung von Lewandowski diskutabel", erklärte Barcelonas Cheftrainer seine Sicht der Dinge.

Wir gehen als Tabellenführer in die WM-Pause, das war unser Ziel.

Xavi

Die Katalanen hätten aber Glaube, Persönlichkeit und Vertrauen in die eigene Stärke auf dem Platz gezeigt. "Wir haben trotz einer Stunde mit einem Mann weniger bis zum Schluss kaum klare Chancen zugelassen und wussten unsere Momente zu nutzen", so Xavi. Mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Almeria (2:0) und dem Gastspiel in Pamplona sieht er einen wichtigen Reifeprozess angeschoben. 

"Wir gehen als Tabellenführer in die WM-Pause, das war unser Ziel. Jetzt können wir uns in Ruhe anschauen, was Real macht", zeigte sich Xavi zufrieden, der seinen Kader weiter zusammenwachsen sieht. "Wir sind eine Familie." Doch welchen Vorsprung feiert diese unter dem Weihnachtsbaum? Das in La Liga zuletzt fahrige Real (1:1 gegen Girona und 2:3 bei Rayo) trifft am Donnerstag (21.30 Uhr, LIVE! bei kicker) noch auf den FC Cadiz. Fünf Punkte sind es aktuell auf Barcelona.

msc