Bundesliga

Leverkusen sondiert den Markt - Kandidat Fortounis

Anderlechts Praet oder Tielemans stehen im Fokus

Leverkusen sondiert den Markt - Kandidat Fortounis

Bayer Leverkusen sondiert den Markt nach potenziell Sommerneuzugängen - einer davon: Konstantinos Fortounis.

Bayer Leverkusen sondiert den Markt nach potenziell Sommerneuzugängen - einer davon: Konstantinos Fortounis. imago

Liverpool geschlagen, Barcelona geschlagen, Juventus geschlagen - so lief das Wochenende für Bayer Leverkusen, einem Traum gleich mit Triumphen über international renommierte Gegner. Dass diese Erfolge der U 13 des Bundesligisten während eines hochkarätig besetzten internationalen Turniers in Mönchengladbach gelangen, lässt den Schluss zu, dass da möglicherweise ein paar Talente heranwachsen, die nicht erst ihre Chance bekommen, wenn das Verletzungspech bei den Profis um sich greift. Wenngleich natürlich nicht abzusehen ist, welchen Weg die Jungs in Zukunft gehen werden.

Dass auch die "großen" Leverkusener sich in nächster Zeit wieder mit den Top-Klubs messen können, zeichnet sich da schon eher ab. In der Euphorie nach dem Sieg gegen Wolfsburg wurde die Teilnahme an der nächsten Europa League bereits verbucht, nun macht sich daran, Platz vier zu erobern.

Spielersteckbrief Praet
Praet

Praet Dennis

Spielersteckbrief Tielemans
Tielemans

Tielemans Youri

Spielersteckbrief Fortounis
Fortounis

Fortounis Konstantinos

Spielersteckbrief Haller
Haller

Haller Sebastien

Dabei sind Siege in den kommenden beiden Spielen Pflicht, sowohl Köln als auch Frankfurt gelten intern als schlagbar. In den Begegnungen gegen die direkte Konkurrenz aus Schalke, Hertha und Mönchengladbach (an den Spieltagen 31 bis 33) soll dann der Sack zugebunden werden.

Auf der Suche nach Talenten ...

Unabhängig davon, welchen Europacup man in der kommenden Saison bereichert, ist Bayer auf den Fußballplätzen des Kontinents auf der Suche nach Spielern, die den Kader von Roger Schmidt optimieren. Innerhalb eines Monats scoutete der Bundesligist alleine den belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht viermal. Ins Visier geraten ist wohl Mittelfeldspieler Dennis Praet (21), der zentral offensiv oder auf linken Flügel spielen kann. Praet dürfte rund zehn Millionen Euro teuer sein, das dreifache dieser Summe wird bereits für Youri Tielemans (18) aufgerufen, dieser Mittelfeldkünstler ist unerschwinglich.

Nicht so Andy Najar, ein zum rechten Außenverteidiger umgeschulter Honduraner. Der 23-jährige Nationalspieler – WM-Teilnehmer 2014 – ist sehr schnell und offensivstark, passt einer hoch verteidigenden Mannschaft hervorragend ins Konzept. Mehrfach beobachtet wurde auch Thomas Meunier (24, FC Brügge), ein Defensiv-Allrounder. Ebenfalls interessant für die Abwehr: Innenverteidiger Caglar Söyüncü, der als 19-jähriger Zweitliga-Spieler in der Türkei (Altinordu) bereits den Sprung in den Kader der türkischen Nationalelf schaffte. Für den Rechtsfuß werden rund sieben Millionen Euro aufgerufen.

Kießling-Ersatz Haller?

Dreimal fanden die Bayer-Scouts den Weg zu Spielen des RKC Genk. Hier könnte der Jamaikaner Leon Bailey Objekt der Leverkusener Begierde gewesen sein, ein Flügelstürmer, auch erst 18 Jahre alt, Linksfuß und sehr schnell. In Holland schließlich sah man sich Sebastien Haller (21) an, einen französischen U-21-Nationalspieler, der für den FC Utrecht spielt und der lange gesuchte Kießling-Backup sein könnte. Groß, kopfballstark – und ebenfalls im Bereich um zehn Millionen Euro gehandelt.

Sebastien Haller

Ein möglicher Kießling-Ersatz: Sebastien Haller vom FC Utrecht. imago

Im Visier der Werkself ist auch Konstantinos Fortounis von Olympiakos Piräus. Laut "gazzetta.gr" wird der Transferpoker um den Offensivallrounder nun konkreter. Demnach sollen Verantwortliche Bayers bereits Kontakt zu Paul Koutsoliako, dem Berater des 23-Jährigen, aufgenommen haben. Zwischen 2011 und 2014 lief Fortounis für den 1. FC Kaiserslautern auf.

Wobei dieser Transfersommer ein paar große Unbekannte für die handelnden Personen parat halten dürfte. Die fünf Millionen Euro von gestern sind angesichts dessen, was die Engländer in den Markt pumpen dürften die zehn Millionen von heute. Man kann sicherlich Spieler teurer verkaufen, muss sich allerdings auf Mehrkosten einstellen. Eine Qualifikation für die Champions League dürfte da ein ordentliches Pfund sein. Diese zog beispielsweise bei Charles Aranguiz in der vergangenen Saison. Um den buhlte auch Leicester City. Bayer besaß damals abgesehen vom Gehalt die besseren Karten. Dieser Vorteil ist verspielt. Es dürfte ein spannender Sommer werden.

Auf die Jungs von der U 13 wird man ja leider noch ein paar Jährchen warten müssen.

Frank Lußem