Leverkusens Coach Peter Bosz tauschte nach dem 1:2 gegen Lok Moskau in der Campions-League zum Auftakt der Champions League auf drei Positionen: Statt Tah, Bellarabi (beide Bank) und Bailey (Muskelfaserriss) begannen Dragovic, Amiri und Alario. Zudem stellte Bosz in der Defensive auf Dreier- statt Viererkette um.
Unions Trainer Urs Fischer nahm im Vergleich zum 1:2 gegen Bremen vor einer Woche in der Liga dagegen zwei Wechsel vor, einen davon zwangsweise: Keven Schlotterbeck ersetzte Subotic (Gelb-Rot-Sperre, der wiedergenesene Ingvartsen spielte in der Offensive für Ujah (Bank).
Von Beginn an hatte Bayer enorm viel Ballbesitz gegen passive und tief stehende Köpenicker. Zunächst allerdings fiel der Werkself gegen das Berliner Abwehrbollwerk wenig ein. Nach einer Viertelstunde wies Leverkusen rund 85 Prozent Ballbesitz auf, doch ein Torschuss war bis dahin Fehlanzeige. Dies änderte sich schnell: In der 17. Minute brachte Alario den Ball direkt flach im Tor unter. Doch Referee Hartmann überprüfte die Szene nach Rücksprache mit VAR Kampka noch einmal am Spielfeldrand - und entschied auf Abseits. Volland, der sich etwa auf einer Höhe mit Linksverteidiger Lenz befand, war in Nähe der Schussbahn des Balles gestanden.
Bundesliga, 5. Spieltag
Doch die Führung für Bayer ließ nicht mehr lange auf sich warten. In der 20. Minute kam Volland nach Balleroberung in der eigenen Hälfte und Zuspiel von Amiri am Strafraumrand gegen Trimmel zum Schuss - und traf im zweiten Versuch per Aufsetzer akkurat ins rechte untere Eck. Kurz darauf gelang auch Alario doch noch sein erstes Saisontor: Der Argentinier traf nach Balleroberung von Wendell mit einem minimal abgefälschten Schuss aus 18 Metern ins linke Eck (25.). Die Werkself schaltete nach dem zweiten Treffer zwei Gänge herunter. Union kam so zu mehr Spielanteilen, doch den Eisernen fehlte es gewaltig an spielerischen Ideen. So plätscherte die Partie dem Halbzeitpfiff entgegen.
Polter viel zu ungestüm - Havertz im Pech
Nach Wiederbeginn wechselte Union-Coach Fischer gleich zweimal, zunächst freiwillig (Gogia ersetzte Becker; 46.), dann unfreiwillig, weil Lenz, der sich in den Hüftbereich griff, angeschlagen ausschied. Reichel kam in die Partie (49.). Union verstärkte nun die Offensivbemühungen, blieb jedoch weitestgehend harmlos. Da auch Leverkusen angesichts der Zwei-Tore-Führung mit angezogener Handbremse operierte, blieben gute Chancen nach der Halbzeit rar. In der 64. Minute sorgte der drei Minuten zuvor eingewechselte Polter mit einem üblen Tritt von hinten in den Knöchelbereich von Baumgartlinger für Aufregung. Hartmann entschied zunächst nur auf Gelbe Karte - nach Video-Studium an der Seitenlinie korrigierte er sich jedoch: Platzverweis für den Union-Stürmer (66.).
In der Schlussphase übernahm Bayer gegen die nun auch noch dezimierten Köpenicker wieder klar das Kommando. Die Rheinländer waren einem dritten Treffer deutlich näher als die Gäste dem Anschlusstreffer. Weiser verzog aus guter Position knapp (73.), Havertz scheiterte aus 14 Metern an der Querlatte (82.). Kurz vor Schluss hatte Andersson per Kopf die einzig nennenswerte Torchance für Union, die Weiser im Fünfmeterraum jedoch zunichte machte (85.). So blieb es beim 2:0 für die Werkself.
Leverkusen gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Augsburg. Für Union Berlin geht es bereits am Freitag (20.30 Uhr) gegen Frankfurt weiter.