Interims-Coach Rudi Völler sah nach dem 3:1-Erfolg in Duisburg kaum einen Grund, seine Startelf zu ändern. Roque Junior kehrte nach seiner Rotsperre zurück, Madouni musste weichen. Auch der angeschlagene Voronin lief gegen seinen Ex-Klub auf. Der 1. FC Köln konnte durch den 2:1-Sieg gegen Mönchengladbach bereits am vergangenen Spieltag einen Derby-Erfolg einfahren. Mit nahezu unveränderter Aufstellung schickte daher FC-Trainer Uwe Rapolder sein Team ins Rennen: Lediglich Streit begann für Rahn und Matip ersetzte den erkrankten Alpay in der Defensive.
In der natürlich ausverkauften BayArena begann der 1. FC Köln couragiert und kam per Freistoß zur ersten Gelegenheit. Bei gut 25 Metern Distanz hatte Butt mit Podolskis Schuss aber nur wenig Mühe und hielt den Ball fest. In der Folgezeit standen beide Abwehrreihen sicher, Torraumszenen blieben Mangelware. Auf Seiten der mutig aufspielenden Kölner schlug Mokhtari einen langen Ball in den Leverkusener Strafraum, Scherz kam mit dem Kopf aber nicht mehr richtig an das Leder (20.).
Mit der ersten Chance erzielte allerdings Bayer das erste Tor. Castro spielte im Strafraum den Ball quer auf Voronin, der vollkommen frei stand. Bei seinem kraftvollen Rechtsschuss aus elf Metern hatte Wessels keine Chance (25.). Nun drückte Bayer, aber sowohl Schneider als auch Berbatov blieben mit ihren Freistößen an der Kölner Mauer hängen (28. und 36.). Trainer Uwe Rapolder reagierte bereits in der 32. Minute: Der schwache Sinkala musste für Guié-Mien vom Platz. Vor der Pause hatte Scherz per Kopf eine weitere Gelegenheit, verfehlte aber sein Ziel.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine - Streit ging nun aber auf seine angestammte rechte Seite. Der FC begann erneut engagiert und hatte die erste Chance in Hälfte zwei. Nach schöner Flanke von Lell kam Mokhtari am langen Pfosten an den Ball und zog mit rechts ab, traf aber nur das Aluminium – linker Pfosten (52.). Zunächst blieb die Partie arm an Höhepunkten, Schneider konnte per Kopf den Kasten der Kölner kaum gefährden (60.).
Die "Geißböcke" fanden fortan kein Mittel gegen Bayers Defensive, Leverkusen wiederum schlug erneut eiskalt zurück. Athirson passte auf Rolfes im Kölner Strafraum. Mit einer klasse Drehung kam der Mittelfeldspieler an Matip vorbei und schoss mit links dem herausgeeilten Wessels durch die Beine (67.).
Köln gab sich jedoch nicht geschlagen und kam durch Helmes und Podolski zu Chancen (71. und 75.). Dem eingewechselten Helmes gelang kurz darauf der Anschluss. Nach einer Mokhtari-Ecke von rechts köpfte der Youngster wuchtig ein und sorgte für Spannung (77.).
Trotz Gelegenheiten auf beiden Seiten gelang es keinem der beiden Teams mehr, einen weiteren Treffer zu erzielen. Kurz vor Schluss gerieten Scherz und Schneider aneinander und mussten beide vorzeitig duschen gehen.
In einem umkämpften Rheinland-Derby gelang Bayer Leverkusen ein etwas glücklicher Sieg. Köln spielte couragiert, Bayer agierte cleverer und nutzte seine Gelegenheiten konsequenter aus. Unrühmlicher Höhepunkt war die doppelte Herausstellung von Schneider und Scherz kurz vor Ende der Partie.