Leverkusens Trainer-Gespann Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä brachte nach dem 3:2-Pokalsieg nach Verlängerung bei Arminia Bielefeld zwei Neue: Hosogai und Sam spielten anstelle von Schwaab und Hegeler.
Fortunas Coach Norbert Meier indes musste im Vergleich zum 1:0-Pokalerfolg gegen Borussia Mönchengladbach auf Fink (Rot-Sperre) verzichten. Dafür rutschte Rafael in die Startelf.
Vom Anpfiff weg zeigten die Leverkusener ihre spielerische Überlegenheit und machten gleich mal viel Wirbel in der gegnerischen Deckung. Die Fortunen bekamen zu Beginn einfach keine Ordnung in ihren Abwehrverbund, was zu einem Großteil daran lag, dass Bayer viel rochierte und ein hohes Tempo vorlegte. Logisch, dass erste Torchancen nicht lange auf sich warten ließen - Schürrle (3.) und Friedrich (5.) näherten sich der Führung an, die Sam dann erzielte: Nach Vorlage von Kießling tauchte der Flügelflitzer alleine vor Giefer auf und ließ diesem mit einem feinen Heber aus 16 Metern keine Chance (16.).
Der 10. Spieltag
Alles lief nach Plan aus Sicht der Werkself, die auch im weiteren Verlauf die bessere Mannschaft war. Das lag auch daran, dass die Düsseldorfer kaum einmal einen vernünftigen Angriff fahren konnten - es fehlte an der nötigen Präzision im Passspiel. Brenzlig wurde es für Rensing nur selten, eingreifen musste der Torhüter schon gar nicht. Die Düsseldorfer bewiesen allerdings Moral, blieben bemüht und hätten nach 28 Minuten den Ausgleich schaffen können. Kruse setzte sich noch prima durch, doch dann kam Lambertz im Sechzehner gegen Castro einen Schritt zu spät. Etwas später mussten sich die Fortunen bei ihrem Keeper Giefer bedanken, der einen fulminanten Volleyschuss von Schürrle spektakulär an die Latte lenkte (34.).
Leverkusen spielte ein wenig mit angezogener Handbremse, agierte gerade offensiv selten zielstrebig und wurde dafür bestraft: Bellinghausen brachte eine Ecke von links ins Zentrum zu Rafael, der per Kopf ausglich. Toprak fälschte den Ball noch unglücklich ab (40.). Die Werkself hatte jedoch die passende Antwort parat und schlug wenige Sekunden später zurück: Sam passte flach in den Fünfer, wo der Ball nach einem Zweikampf zwischen Levels und Kießling liegen blieb. Schürrle stürmte heran und droscht ihn aus fünf Metern ins Tor zum 2:1-Pausenstand (41.).
Rolfes' Kurzauftritt - Fortunas Schlussoffensive bleibt erfolglos
Flugeinlage: Düsseldorfs Bodzek im Duell mit dem am Boden liegenden Schürrle. picture alliance
Norbert Meier reagierte zum Seitenwechsel mit der Hereinnahme von Cha, der für Rafael kam. Schahin rückte daher wieder ins Sturmzentrum und sorgte nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff für Aufregung, als er aus spitzem Winkel nur das rechte Außennetz traf (46.). Danach übernahmen die Leverkusener jedoch wieder das Kommando. Bayer hatte mehr Ballbesitz, konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen und hatte bis auf Benders Fernschuss, den Giefer parierte (54.), keine nennenswerten Offensivszenen.
Die Begegnung blieb eine spannende Sache - Bayer lag nur mit einem Treffer vorne und die Fortunen waren im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus drin in der Partie, die mittlerweile etwas hektischer geworden war. Das mündete in einen Platzverweis, und das ausgerechnet für Rolfes, der gerade mal zwei Minuten nach seiner Einwechslung äußerst kompromisslos ins Duell mit Bodzek ging und von Referee Dr. Felix Brych umgehend vom Platz gestellt wurde (65.). Die Fortunen durften also fortan in Überzahl agieren, kassierten jedoch direkt den Nackenschlag: Carvajal lief bei einem Konter Bellinghausen davon, drang in den Sechzehner ein und schob den Ball dort an Giefer vorbei zum mitgelaufenen Castro - 3:1 (67.).
Düsseldorf musste nun mehr machen, Meier wechselte zuerst Ilsö (für Lambertz) und etwas später Wegkamp (für van den Bergh) ein. Nachdem Giefer abermals glänzte und einen Distanzversuch von Castro entschärfte (83.), ging es in eine aufregende Schlussphase. Düsseldorf wollte es jetzt wissen und schaffte in der 86. Minute durch Bodzeks kernigen Fernschuss den Anschluss. Danach kam Bayer ins Straucheln. Weil aber Wegkamp eine glasklare Chance liegen ließ (90.) und Juanan in der Nachspielzeit ans linke Außennetz köpfte (90.+2), brachte die Werkself den Sieg doch noch über die Runden und blieb damit zugleich im elften Spiel in Folge ungeschlagen.
In der Bundesliga sind beide Mannschaften am kommenden Wochenende wieder an der Reihe: Fortuna Düsseldorf hat am Samstag Hoffenheim zu Gast (15.30 Uhr), während Bayer Leverkusen tags darauf in Wolfsburg antritt (15.30 Uhr). Die Werkself muss aber zuvor noch in der Europa League ran - am Donnerstag kommt Rapid Wien in die BayArena (21.05 Uhr).