"Ein Verein wie Freiburg wird jedes Jahr den einen oder anderen Spieler verlieren", sagt dann Dutt, "und das wird auch am Ende dieser Saison so sein." Hakt man nach, kommt eben kein klares Nein, sondern dieser süffisante Satz: "Wenn der SC bereit ist, einen Spieler abzugeben, hoffe ich, dass ich als Insider rechtzeitig einen Tipp bekomme."
Das erneute "Rumgeeiere" hat gleich zwei gute Gründe: Nach kicker-Informationen ist Dutts künftiger Arbeitgeber erstens auch an der Verpflichtung von Ömer Toprak interessiert. Und zweitens will Dutt nicht in Verruf geraten, aktiv Spieler seiner eigenen Mannschaft abzuwerben.
In der Tat kann man Bayers Interesse durchaus losgelöst vom ein Jahr vorgezogenen Wechsel Dutts betrachten. Schließlich sucht Leverkusen einen Spieler mit Perspektive in der mit Leistungsträger Stefan Reinartz (22), dem alternden Sami Hyypiä (37), dem kriselnden Manuel Friedrich (31) nicht eben üppig besetzten Innenverteidigung. Zudem stand Toprak schon lange vor dem Thema Dutt auf Leverkusens Liste, schon vor dessen Kartunfall im Sommer 2009, nach dem der 21-Jährige ein halbes Jahr pausieren musste. Nun nähert sich der Freiburger, der übrigens gemeinsam mit Reinartz 2008 U-19-Europameister wurde, wieder seiner Topform und untermauert sein enormes Potenzial. Ins Leverkusener Anforderungsprofil passt Toprak somit ideal. Der Verteidiger ist noch bis 2012 an den SC gebunden.
Derweil muss Papiss Cissé im Kampf um die kicker-Torjägerkanone einen Rückschlag hinnehmen: Nach seinem verschossenen Elfmeter gegen die Bayern - bereits der zweite Fehlschuss nach dem 2:2 auf St. Pauli - hat Robin Dutt entschieden: "Das nächste Mal wird ein anderer antreten." Gleich zwei Fehlschüsse seien dann doch einer zu viel, "das hat er auch selber erkannt". Cissé sei eingeteilt gewesen, künftig eben "jemand anders, hängt davon ab, wer auf dem Platz steht". Erster Anwärter: Julian Schuster.
Michael Pfeifer
