18:01 - 1. Spielminute

Gelbe Karte (Lettland)
Isakovs
Lettland

18:20 - 21. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Friedrich
Deutschland

18:41 - 42. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Hamann
Deutschland

19:03 - 46. Spielminute

Spielerwechsel
Schweinsteiger
für B. Schneider
Deutschland

19:10 - 53. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Frings
Deutschland

19:24 - 67. Spielminute

Spielerwechsel
Klose
für Bobic
Deutschland

19:24 - 67. Spielminute

Spielerwechsel
Pahars
für Prohorenkovs
Lettland

19:27 - 70. Spielminute

Spielerwechsel
Laizans
für Lobanovs
Lettland

19:34 - 78. Spielminute

Spielerwechsel
Brdaric
für Kuranyi
Deutschland

19:35 - 79. Spielminute

Gelbe Karte (Lettland)
Astafjevs
Lettland

19:48 - 90. Spielminute

Spielerwechsel
Zirnis
für Verpakovskis
Lettland

LET

GER

Europameisterschaft

DFB-Elf nach Remis unter Zugzwang

Gruppe D, Lettland - Deutschland 0:0

DFB-Elf nach Remis unter Zugzwang

Lettlands Trainer Aleksandrs Starkovs vertraute trotz der 1:2-Pleite im Auftaktspiel gegen Tschechien auf dieselbe Elf. Bei den Deutschen ließ Teamchef Rudi Völler den angeschlagenen Nowotny auf der Bank. Baumann rückte für den Leverkusener in die Innenverteidigung. Neu im Team war, wie erwartet, der schon beim 1:1 gegen die Niederlande eingewechselte Bobic. Der Herthaner bildete mit Kuranyi zusammen das Sturmduo.


Stimmen zum Spiel Der aktuelle Stand in der Gruppe D


Die Letten gingen von Beginn an aggressiv zu Werke und stiegen hart in die Zweikämpfe ein. Dabei blieben die Balten nicht immer fair und kassierten schon nach einer Minute in Person von Isakovs den ersten Gelben Karton. Das taktische Konzept der Osteuropäer war auf eine sehr eng stehende Defensive ausgerichtet, sie überließen dem Gegner das Feld. Die Deutschen hatten folglich mehr Spielanteile. Sie versuchten mit einem soliden Spielaufbau nach vorne zu drängen, doch dies klappte kaum. Die Letten igelten sich hinten ein und erstickten die Angriffsbemühungen der DFB-Elf schon im Keim. Nach der ersten Viertelstunde war ein 18-Meter-Schuss von Kuranyi die einzige gefährliche Aktion Richtung Tor von Kolinko (14.). Das Spiel der Deutschen über die Außen lahmte. Weder Frings noch Schneider konnten sich gegen ihre Kontrahenten entscheidend durchsetzen. Auch durch die Mitte lief zu wenig, lange Bälle auf die Spitzen fingen die Letten meist ab. Mit zunehmender Spieldauer startete die Starkovs-Elf die ersten Angriffsaktionen. Zwei Möglichkeiten erspielten sich die Balten, doch Ballack klärte vor Rubins (17.), und Kahn hatte keine Probleme gegen Stepanovs Kopfball (22.). Nach knapp einer halben Stunde machte die Völler-Elf mehr Druck. Die deutsche Mannschaft steigerte sich im Zweikampfverhalten, das Kombinationsspiel lief besser, was am höheren Laufpensum lag. Die Letten stellten weiterhin die Räume sehr eng und waren nominell ständig in Überzahl. Sobald der Ball in Strafraumnähe kam, gingen drei Balten auf den Ballführenden. Weder Bobic noch Kuranyi konnten gegen diese Defensive bestehen. Weitschüsse schienen das einzige erfolgversprechende Mittel zu sein, doch Schneider, Ballack und Bobic zielten daneben. Lettland setzte in der 40. Minute einen brandgefährlichen Konter über den pfeilschnellen Verpakovskis. Der Stürmer von Dynamo Kiew ließ gleich drei deutsche Spieler stehen, scheiterte aber an Kahn. Diese Szene war symptomatisch: Die Balten rührten in der Defensive Beton an und hofften darauf, dass Verpakovskis einen der schnellen Konter erfolgreich abschließt. Von der deutschen Mannschaft auf der anderen Seite kam vor allem aus dem Mittelfeld zu wenig, es mangelte an der nötigen Kreativität und Durchschlagskraft. Sie schafften es nicht, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, das taten die Letten.

Nach dem Wechsel sollte Schweinsteiger für mehr Schwung sorgen. Der Youngster kam für Schneider und tauschte mit Frings die Seiten. Die Maßnahme fruchtete, denn die Deutschen steigerten das Tempo, wurden unberechenbarer und setzten sich öfters über die Außen durch. Kuranyi, Baumann, Schweinsteiger und Frings setzten Zeichen. Zwingendes ergab sich aber nicht. In der 54. Minute stand Schiedsrichter Riley im Mittelpunkt, als Baumann Verpakovskis im Strafraum zu Fall brachte, doch der Pfiff blieb aus. Deutschland zeigte sich unbeeindruckt, baute mehr und mehr Druck auf. Die Chancen, die sich ergaben, nutzte die Völler-Elf nicht. Kolinko klärte einen 20-Meter-Freistoß von Ballack (65.), und Bobic verpasste nach einer schönen Hereingabe von Kuranyi (67.). Das war gleichzeitig die letzte Aktion des Berliners, Klose stürmte fortan. Auch Starkovs wechselte zwei Mal. Das änderte aber nichts an der Defensiv-Taktik. Deutschland ließ den Ball um den Strafraum zirkulieren, es fand sich kaum eine Anspielstation, denn um den 16-Meter-Raum tummelten sich bei deutschen Ballbesitz neun, zeitweise alle zehn lettischen Feldspieler. Mit der Hereinnahme von Brdaric für Kuranyi in der 78. Minute läutete Rudi Völler die Schlussoffensive ein. Auch durch diese Maßnahme steigerte sich die Torgefährlichkeit der Deutschen nicht. Das deutsche Powerplay verpuffte wie in den 90 Minuten zuvor an dem Abwehrbollwerk des 53. der FIFA-Weltrangliste. Klose hatte in der Nachspielzeit die Möglichkeit zum Tor, doch der Neu-Bremer köpfte aus sechs Metern neben den Kasten des fehlerfreien Kolinko.

Das große Plus an Ballbesitz konnten die Deutschen diesmal nicht in ein Tor ummünzen. Gegen die baltische Betonabwehr biss sich die Völler-Elf die Zähne aus. Die Letten zogen ihr Spiel durch, erzielten aber trotz guter Möglichkeiten kein Tor.