Bundesliga

Zum 120. Geburtstag: Der FC Bayern München von A bis Z

Zum 120. Geburtstag am heutigen Donnerstag

Legendäres und Kurioses: Der FC Bayern von A bis Z

Mia san mia: Bayern-Fans 1970, Uli Hoeneß 2011 mit Franck Ribery und Bayern-Fan Thomas Gottschalk 1995.

Mia san mia: Bayern-Fans 1970, Uli Hoeneß 2011 mit Franck Ribery und Bayern-Fan Thomas Gottschalk 1995. imago images (2)/picture alliance

Allianz-Arena: In Fröttmaning, ganz im Norden Münchens, steht und leuchtet direkt neben der A9 seit 2005 die Bastion des FC Bayern. Erbaut zur Weltmeisterschaft 2006, hat sie ein Fassungsvermögen von 75.024 Zuschauern, darunter 106 VIP-Logen. Die Münchner Löwen, ehemaliger Miteigentümer, mussten nach ihrem Zweitligaabstieg 2017 aus der 340-Millionen-Euro teuren Arena ausziehen. Unter anderem fanden hier das WM-Eröffnungsspiel 2006 (Deutschland - Costa Rica 4:2) und das Champions-League-Finale 2012 statt. 2022 wird sie erneut Schauplatz des wichtigsten Spiels im Klubfußball sein.

Basketball: Das Steckenpferd von Ex-Präsident Uli Hoeneß. Dabei gründete sich die Abteilung bereits 1946 und feierte in den 50ern zwei Deutsche Meistertitel. In der Neuzeit stimmte 2010 bei einer Mitgliederbefragung die große Mehrheit dafür, Basketball neben dem Fußball zu unterstützen und zu etablieren. Seitdem ging der Meistertitel 2014, 2018 und 2019 nach München, dazu der Pokalsieg 2018. Nur die Erfolge in Europa lassen noch auf sich warten. Beim FC Bayern wird obendrein noch Handball, Tischtennis, Schach und Seniorenfußball gespielt, es gibt eine Schiedsrichterabteilung und Sportkegler.

Campus: Thomas Müller und David Alaba sind bis heute die letzten Profis, die es aus der Bayern-Jugend zum Stammspieler und Star geschafft haben. Über ein Jahrzehnt ist das her. Mit dem im August 2017 eröffneten Campus soll sich das ändern. Hier trainieren auf acht Fußballfeldern alle Teams von der U 9 bis zur U 19, dazu die Frauen und Mädchen. 35 Appartements geben den weltweit gescouteten Talenten ein Zuhause. Die Heimspiele der U 17, der U 19 und in der Youth League werden im 2500 Zuschauer fassenden Ministadion angepfiffen. Mit Joshua Zirkzee, Oliver Batista Meier, Leon Dajaku und Sapreet Singh lässt Profitrainer Hansi Flick vier Talente regelmäßig mittrainieren. Ob einer von ihnen Müller und Alaba nachfolgen kann?

Nur vier andere Klubs gewannen wie die Bayern alle Europapokale

Deutscher Meister: Mit 29 Titeln hat der FC Bayern 20 mehr als der 1. FC Nürnberg auf Platz 2 in diesem Ranking. Seit 1987 sind die Münchner alleiniger Rekordmeister, die derzeit laufende Serie von sieben Meisterschaften am Stück ist natürlich auch eine nationale Bestmarke. 28 der bisherigen Titel gewannen der FCB in der Bundesliga, in die er zwei Jahre nach ihrer Gründung 1965 aufstieg. Die Meisterpremiere feierten die Roten 1932. Einmal, 2014, stand der Titelgewinn bereits im März fest, nach dem 27. Spieltag. Das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg holte der FCB zwölfmal.

Und Holger Badstuber ist auch irgendwie dabei: Bayern-Jubel nach dem Champions-League-Triumph 2013.

Und Holger Badstuber ist auch irgendwie dabei: Bayern-Jubel nach dem Champions-League-Triumph 2013. Getty Images

Europapokalsiege: Ihren Ruf als internationales Spitzenteam gründeten und manifestierten die Bayern von 1974 bis 1976, als sie dreimal in Serie den Europapokal der Landesmeister gewannen. Unvergessen: "Katsche" Schwarzenbecks Tor zum 1:1 gegen Atletico Madrid in der 120. Minute des Endspiels 1974, in der Wiederholung triumphierten die Bayern 4:0. 2001 hieß der Held von Mailand Oliver Kahn, als er im Elfmeterschießen gegen Valencia dreimal parierte. Im einzigen rein deutschen Champions-League-Finale traf 2013 Arjen Robben kurz vor dem Abpfiff zum 2:1 gegen Borussia Dortmund. 1967 holten die Bayern zudem den Europapokal der Pokalsieger, 1996 den UEFA-Cup. Damit sind sie neben Ajax Amsterdam, Juventus Turin, dem FC Chelsea und Manchester United einer von fünf Klubs, die alle drei Europapokale in der Vitrine stehen haben.

Die Vereinsfarben sollten zunächst Blau und Weiß sein

Fans: Mit 293.000 Mitgliedern (Stand: November 2019) ist der FC Bayern der größte Sportverein der Welt, fast viermal könnte er damit die Allianz-Arena füllen. Dazu kommen 4507 Fanklubs mit 360.059 Mitgliedern - und zwar über die gesamte Erdkugel verteilt, ob China, USA, Indien oder auf den Philippinen. Der älteste Fanclub kommt aus Steinsberg in der Oberpfalz, er existiert seit 1965. Die bekannte "Schickeria" ist übrigens kein offizieller Fanclub, sondern eine Ultra-Gruppierung. Zu den bekanntesten Fans zählen Boris Becker, Thomas Gottschalk und Felix Neureuther.

Große Bayern-Karriere mit spätem Schatten: Uli Hoeneß. imago images

Gründung: Seine Geburtsstunde erlebte der FC Bayern am Abend des 27. Februar 1900 im Herzen Münchens, Stadtteil Schwabing. Nach einem Streit in der Fußballabteilung des MTV München verließen zwölf Mitglieder eine Sitzung, zogen weiter in die "Weinstube Gisela" und gründeten den heute erfolgreichsten Fußballverein Deutschlands. Zu ihrem ersten Präsidenten wählten die Abtrünnigen den Berliner Franz John, die Vereinsfarben sollten Blau-Weiß sein! Wie heutzutage die Spieler, stammten auch die meisten Vereinsgründer nicht aus München, sie waren ein Querschnitt des damaligen Deutschlands.

Hoeneß, Uli: Spieler, Manager, Präsident, Architekt des modernen FC Bayern. Man sieht es ihm heute nicht mehr an, aber Hoeneß war einer der schnellsten Spieler seiner Zeit, gewann alle wichtigen Titel des Weltfußballs. Nach dem verletzungsbedingten frühen Karriereende mit 27 Jahren formte er als Manager den FC Bayern, ab 2009 zweimal als Präsident, mittlerweile als normales Mitglied des Aufsichtsrates. Einen Schatten auf sein Wirken wirft die Verurteilung zu 3,5 Jahren Gefängnis wegen Steuerhinterziehung, von denen Hoeneß ab Juni 2014 die Hälfte absaß.

Niederländer und Brasilianer führen das internationale Bayern-Ranking an

Internationale Stars: Nicht erst seit Eröffnung der Büros in New York und Shanghai denkt der FC Bayern international. Dazu gehören Spieler aus der ganzen Welt. Mit Sarpreet Singh debütierte im Dezember der erste Neuseeländer im Bayern-Trikot. Mit 272 Toren haben die Niederländer am häufigsten in Pflichtspielen unter den Ausländern getroffen, gefolgt von Brasilianern (266) und Polen (226) - Robert Lewandowski sei Dank, der allein in der Bundesliga bisher 153-mal für den FCB traf. Kein Legionär absolvierte mehr Bundesligaspiele für den FC Bayern als Franck Ribery mit 273.

Jupp: Eigentlich ja Josef, Nachname Heynckes. Als Spieler feierte er seine größten Erfolge mit Borussia Mönchengladbach, als Trainer heuerte er gleich viermal bei den Bayern an: Zwischen 1987 und 1991 gab es zwei Meisterschalen. 2009 führte er nach Jürgen Klinsmanns Entlassung die Saison erfolgreich mit der Champions-League-Qualifikation zu Ende. In seiner dritten Amtszeit von 2011 bis 2013 folgte drei bitteren zweiten Plätzen in der ersten Saison das historisch einzigartige Triple in der zweiten. Nach der Trennung von Carlo Ancelotti im Herbst 2017 half Heynckes nochmal aus und holte seinen vierten Meistertitel als Trainer.

Die besondere Rolle von Gerhard König, dem die Hand ausrutschte

Kaiser: Nicht der von China, sondern natürlich Franz Beckenbauer. Als Kapitän stemmte er dreimal den Henkelpott in die Höhe, nach dem WM-Titel 1990 als Teamchef kehrte er Ende 1991 als Vizepräsident zum FCB zurück und holte als Interimstrainer 1994 die Deutsche Meisterschaft und 1996 den UEFA-Cup. Von 1994 bis 2009 war Deutschlands vielleicht bester, zumindest aber elegantester Fußballer aller Zeiten Präsident. Dabei wäre er wohl nie beim FC Bayern gelandet, hätte er nicht in einem Jugendspiel eine "Watschn" von Gerhard König kassiert. Den Mann kennen Sie nicht? Er schrieb Fußballgeschichte, weil sich Beckenbauer dadurch gegen einen Wechsel zu Königs 1860 München entschied.

Leiden: Erfolgsverein, Erfolgsfans, das Verlieren sind die doch gar nicht gewohnt. Behaupten oft genug die Gegner des FC Bayern und Menschen, die den Klub nicht ausstehen können. Diese These ist leicht zu widerlegen. Einen Abstieg musste der FC Bayern im Gegensatz zu all den Nürnbergern, Kölnern oder Hamburgern noch nie betrauen, dafür denkwürdige Niederlagen auf einem höheren Niveau. Erinnert sei an das Trauma von Barcelona 1999, als Manchester United im Champions League-Finale in der Nachspielzeit aus einem 0:1 ein 2:1 machte. Oder an das "Drama dahoam" 2012 gegen Chelsea, das im Elfmeterschießen den Henkelpott aus der Allianz-Arena entführte. National empfand der Rekordpokalsieger das 2:5 gegen Borussia Dortmund im Finale 2012 als Demütigung.

Die Bayern litten enorm unter der Machtergreifung der Nazis

Müller, Gerd und Thomas: Gleich zwei Weltmeister und WM-Torschützenkönige mit dem deutschen Allerweltsnachnamen hat der FC Bayern hervorgebracht. Bomber Gerd ist und bleibt die Mutter aller Torjäger, 365 Bundesligatore sind wohl ein Rekord für die Ewigkeit, ebenso 40 innerhalb einer Saison. 1970 traf Gerd bei der WM in Mexiko zehnmal, 1974 zum entscheidenden 2:1 im Finale gegen Holland. Namensvetter Thomas jubelte 2010 und beim WM-Titel 2014 je fünfmal, in Südafrika brachte ihm das die Schützenkönigwürde. In der Bundesliga steht der Publikumsliebling seit seinem Debüt 2008 bei 115 Treffern. Vor vielen Jahren drehten Gerd und Thomas sogar einen Werbespot zusammen.

Nationalsozialismus: Der FC Bayern litt unter der Machtergreifung der Nazis 1933 enorm. Ein Jahr zuvor hatten die Münchner erstmals den nationalen Gipfel erklommen, vor allem dank der Weitsicht von Präsident Kurt Landauer, einem Münchner Juden, und Trainer Richard "Dombi" Kohn. Landauer musste wie so viele andere ins Exil, die Meistermannschaft brach auseinander. Erst in den vergangenen Jahren hat der FC Bayern diesen bewegenden Teil seiner Geschichte wiederentdeckt und geht mittlerweile aktiv gegen das Vergessen vor. Auf seiner US-Sommertour 2019 besuchte eine Delegation um Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zum Beispiel als erstes das Holocaust-Museum in Los Angeles.

Tracht auf Tribüne: Fans des FC Bayern 1970.

Tracht auf Tribüne: Fans des FC Bayern 1970. imago images

Olympiastadion: Von 1972 bis 2005 die Heimspielstätte des FC Bayern. Erbaut zu den Olympischen Sommerspielen 1972, bot die damals moderne Arena mit dem weltberühmten Zeltdach dem FC Bayern einen riesigen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Borussia Dortmund gewann hier 1997 die Champions League gegen Juventus Turin, Olympique Marseille mit Rudi Völler vier Jahre davor. Deutschland krönte sich hier 1974 mit den sechs Bayern Maier, Beckenbauer, Schwarzenbeck, Breitner, Hoeneß und Müller zum Weltmeister, die Niederlande 1988 zum Europameister. Heutzutage finden vor allem Konzerte statt. Die Rolling Stones und Bon Jovi rockten bereits sieben Mal im seit 1997 unter Denkmalschutz stehenden Stadion, Bruce Springsteen immerhin fünfmal.

Seehofer gratulierte 2016 in der Kabine - mit vier Leibwächtern

Politik: Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber sitzt im Verwaltungsbeirat, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter ist bekennender Roter - politisch und beim Fußball. Auch Politiker sonnten und sonnen sich gerne im Erfolg des Rekordmeisters. Manchmal auch qua Amt gegen die eigene Überzeugung wie Christian Ude, der als Reiters Vorgänger und glühender Blauer jahrelang dem Zugpferd der Stadt zu den Meisterfeiern den Balkon am Rathaus aufsperren musste. Innenminister Horst Seehofer ließ es sich 2016 als damaliger Ministerpräsident nicht nehmen, dem neuen Meister FC Bayern nach einem Sieg in seiner Heimstadt Ingolstadt in der Kabine zu gratulieren - flankiert von vier Leibwächtern.

Qatar: Die Verbindung des FC Bayern zum Emirat ist und bleibt umstritten. Das Januar-Trainingslager in Doha ist längst Tradition, dabei gäbe es im Süden Europas ebenfalls optimale Bedingungen. Fernbleiben helfe beim Verbessern der Menschenrechte nicht, argumentiert der Rekordmeister, er sucht den Dialog. Mag sein. Auch das Ärmel-Sponsoring mit "Qatar Airways", der nationalen Fluggesellschaft, ist legitim. Allerdings sollten die Bayern-Bosse dann nicht hin und wieder argumentieren, sie müssten "gegen Staaten" spielen, wenn sie sich selbst von einem sponsern lassen.

Bei den Trainingsplätzen an der "Säbener" gibt es auch einen Biergarten

Rib & Rob: Jahrelang bildeten die beiden die beste Flügelzange der Welt. Ribery verpflichteten die Bayern 2007 von Olympique Marseille, Robben stieß zwei Jahre später von Real Madrid dazu. Gemeinsam feierten sie 2013 den Triumph in der Champions League. Während Robben das Siegtor im Finale schoss, wurde Ribery kurz darauf zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Mit neun Titeln ist der Franzose deutscher Rekordmeister, Robben hat wie Kahn, Scholl, Lahm, Schweinsteiger, Müller und Alaba einen weniger. Ribery wie Robben blieb nur im Nationalteam die Krönung versagt, sie verloren je ein WM-Finale, 2006 mit Frankreich bzw. 2010 mit den Niederlanden.

Säbener Straße: Mitten im ruhigen Stadtteil Harlaching liegt seit 1949 die Klubzentrale des FC Bayern samt Profitrakt. Meistens trainieren die Stars hinter Vorhängen, bei den wenigen öffentlichen Einheiten bricht in der Tempo-30-Zone schon mal ein kleines Verkehrschaos aus. Neben der Tiefgarage lauern so oder so tagein, tagaus Fans, um einen Blick auf die Spieler zu erhaschen. Mit etwas Glück halten diese auch mal kurz an, lassen ein Selfie mit sich machen oder schreiben Autogramme. Neben Leistungszentrum, Verwaltungsgebäude und Fanshop gibt es bei den Trainingsplätzen übrigens auch einen Biergarten.

Trapattoni: Der Mister aus Italien, Giovanni mit Vornamen, trainierte den FC Bayern 1994/95 sowie von 1996 bis 1998. In Erinnerung bleibt neben dem Meistertitel 1997 und dem Pokalsieg 1998 vor allem die Wutrede des sympathischen Gentlemans vom 10. März 1998. "Was erlauben Strunz?", fragte er in Richtung seines Mittelfeldspielers, "ein Trainer ist nicht ein Idiot! Ein Trainer sehen, was passieren in Platz. In diese Spiel es waren zwei, drei oder vier Spieler, die waren schwach wie eine Flasche leer!", in Richtung seines gesamten Teams. Trapattoni schloss mit dem berühmten "Ich habe fertig!"

Bayerns schlechteste Bundesliga-Platzierung: Platz 12

Unabsteigbar: Das Prädikat genoss in den 80er- und 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts der VfL Bochum, eigentlich gebührt es aber dem FC Bayern, der seit seinem Aufstieg 1965 am längsten ununterbrochen in der Bundesliga spielt. Ebenfalls noch nie abgestiegen sind Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg, 1899 Hoffenheim, RB Leipzig, der FC Augsburg und der aktuelle Aufsteiger Union Berlin. Schwer vorstellbar, dass sich am Status des FC Bayern etwas ändert, die schlechteste Platzierung in der Abschlusstabelle war 1977/78 Rang 12.

Verlierer-Interview: Lothar Matthäus nach dem denkwürdigen 0:1 gegen Vestenbergsgreuth bei ZDF-Reporter Dieter Kürten.

Verlierer-Interview: Lothar Matthäus nach dem denkwürdigen 0:1 gegen Vestenbergsgreuth bei ZDF-Reporter Dieter Kürten. picture alliance

Vestenbergsgreuth: Ja, der FC Bayern ist mit 19 Titeln auch Rekordpokalsieger Deutschlands. Untrennbar ist die Geschichte dieses Wettbewerbs aber auch mit Bayerns größten Blamagen verbunden. Thomas Schwechheimer verwandelte im August 1990 jenen Foulelfmeter, der den badischen Oberligisten FV Weinheim in der 1. Runde triumphieren ließ. Vier Jahre später überwand Roland Stein von der TSV Vestenbergsgreuth Oliver Kahn zur 1:0-Sensation. Zum bislang letzten Mal gegen einen Klub unterhalb der 2. Liga scheiterte der FCB im Jahr 2000 im Elfmeterschießen beim FC Magdeburg.

Weltmeister: 23 Stars wurden im Trikot des FC Bayern Weltmeister. Maier, Schwarzenbeck, Beckenbauer, Breitner, Hoeneß und Gerd Müller standen beim Titelgewinn 1974 auf dem Rasen, zum Kader gehörte außerdem Jupp Kapellmann. 1990 stellte Teamchef Franz Beckenbauer im Finale Klaus Augenthaler und Jürgen Kohler in die Startelf, Stefan Reuter wechselte er ein, Raimond Aumann, Hans Pflügler und Olaf Thon komplettierten das Bayern-Sextett. Sieben waren es beim Gewinn des vierten Sterns 2014 mit Manuel Neuer, Jerome Boateng, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Mario Götze, Toni Kroos und Thomas Müller. Dazu kommen die Legionäre Jorginho (1994 mit Brasilien), Bixente Lizarazu und Corentin Tolisso (1998 bzw. 2018 mit Frankreich).

Die Klubwebsite gibt es in vielen Sprachen - auch auf Bayerisch

X-Chromosom: Die Fußballerinnen beim FC Bayern gibt es seit 1970, sie leisteten und leisten ebenfalls ihren Teil zur 120-jährigen Ruhmesgeschichte des FC Bayern. 1976, 2015 und 2016 feierten sie die Deutsche Meisterschaft, 2012 den Pokalsieg. Seit Jahren sind sie die zweite Kraft im deutschen Frauenfußball hinter dem VfL Wolfsburg und regelmäßiger Starter in der Champions League. Der Lohn bei den Titelgewinnen 2015 und 2016: eine gemeinsame Meisterfeier mit den Herren auf dem Münchner Rathausbalkon. Verdientes Rampenlicht!

YouTube: Der FC Bayern ist längst ein eigenes Medienunternehmen. Bei Instagram folgen den Münchnern weltweit 20,2 Millionen Abonnenten, bei Facebook gar 49 Millionen, auf dem deutschen Twitter-Account gut 4,8 Millionen. Die Webseite fcbayern.com gibt es natürlich auch auf Chinesisch, Japanisch, Spanisch, Arabisch, Russisch, Englisch und dort nochmals in einer amerikanischen Version. Und auf Bayerisch, Mia-san-schließlich-mia. Und, na klar, einen eigenen Youtube-Kanal hat der FC Bayern ebenfalls, 1,37 Millionen Abonnenten "gefällt das".

Zukunft: Man muss kein Prophet sein, um den Bayern eine erfolgreiche Zukunft zumindest auf nationaler Ebene zu prognostizieren. Schließlich geht die finanzielle Schere zwischen den Klubs immer weiter auseinander. Spannend wird der Übergang zum neuen Führungsduo Herbert Hainer (Präsident) und Vorstand Oliver Kahn, der im Januar 2022 Karl-Heinz Rummenigge als Vereinsboss ablösen wird. 2022 steigt auch das nächste Champions-League-Endspiel in der Allianz-Arena. Ob es dann einen "Sieg dahoam" statt nur des "Finales dahoam" gibt?

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Frank Linkesch