Basketball

Lakers oder Clippers - wer ist die Nr. 1 in Hollywood?

NBA-Vorschau: Pacific-Division

Lakers oder Clippers - wer ist die Nr. 1 in Hollywood?

Die Überflieger: Blake Griffin und die Clippers schicken sich an, die Kräfteverhältnisse in L.A. durcheinanderzuwirbeln.

Die Überflieger: Blake Griffin und die Clippers schicken sich an, die Kräfteverhältnisse in L.A. durcheinanderzuwirbeln. Getty Images

So sah es zumindest in den beiden Testvergleichen vor Saisonbeginn aus, zweimal gewannen die Clippers, die nun auf einmal sehr sexy daherkommen. Chris Paul und der aus New York geholte Chauncey Billups im Backcourt, dazu Meister Caron Butler von den Dallas Mavericks und DeAndre Jordan, ein junger 2,11-Meter-Center, der für den weggetauschten Chris Kaman unter den Körben aufräumt. Die 30 Punkte von Blake Griffin im zweiten Testsieg gegen die Lakers - gestützt von Passgeber Paul (zwölf Assists) - lassen erwarten, dass die bisherige Nummer zwei der Stadt die 32 Siege aus der Vorsaison (in 82 Spielen) sogar in der verkürzten Spielzeit (66) deutlich übertrumpfen wird.

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Griffin wird seine Galazahlen aus dem Rookie-Jahr (22,5 Punkte, 12,1 Rebounds) im Normalfall toppen, nachdem der Youngster im Sommer und Herbst auch noch an seinem Sprungwurf gearbeitet hat. Interessant wird's freilich, wenn die Gegner die Mitte dichtstellen und die Clippers von draußen schießen müssen - hier könnte der mit Kaman nach New Orleans gewechselte Eric Gordon schon schmerzhaft fehlen.

Los Angeles Lakers: Gefällt der Mamba das Brown-System?

Der Vorteil der Lakers gegenüber dem Herausforderer: Sie haben mehr Optionen im Abschluss. Ihr Spiel wird zwar weniger Highlights bieten als das des Nachbarn, wer jedoch mehr Siege einfahren wird, darüber ist noch nicht das letzte Wörtchen gesprochen. Viel hängt - natürlich - an Kobe Bryant, für den die Vorbereitung nicht allzu rund verlief. Die Gattin will sich scheiden lassen, ein Bänderriss im Handgelenk kostete ihn einige Tage, die zum Einspielen nötig gewesen wären. Das Team muss sich an den neuen Trainer und Jackson-Nachfolger Mike Brown gewöhnen. Ob er bei der gefürchteten Triangel-Offense bleibt? Geduld ist gefragt in der Startphase, zumal mit dem ausgebufften Lamar Odom (Dallas) ein wichtiger Spieler fortan fehlt. Aber da sind ja noch Pau Gasol und Andrew Bynum, dem eine Saison ohne Verletzungen zu gönnen ist. Wie in Dallas gilt auch bei den Lakers: Gelingt unter der Saison die Verpflichtung von "Superman" Dwight Howard für die Center-Rolle, läge der Titelgewinn wiederum plötzlich in Reichweite.

Phoenix Suns: Nash auf Brown - und hinten offen?

Ach ja, es gibt ja noch andere Mannschaften in der Pacific Division. In den zurückliegenden Jahren gehörten die Phoenix Suns immer zu den Teams, die es zu schlagen galt. Doch die Mannschaft aus Arizona ist nicht mehr so stark wie zuvor, verpasste mit einer knapp negativen Bilanz auch die Play-offs. Steve Nash dirigiert immer noch das Tempospiel der Suns, der hinzugewonnene Shannon Brown wird das Fast-Break-Spiel noch gefährlicher machen. Über 100 Punkte vorne sind Pflicht, über 100 Punkte hinten werden es aber auch wieder sein. Da hilft ein Marcin Gortat unter dem Korb allein nicht. Mit Vince Carter hat sich ein routinierter Punktesammler in Richtung Dallas verabschiedet. Platz acht im starken Westen wäre ein Erfolg für Phoenix.

Werden das Fast-Break-Spiel der Suns befeuern: Steve Nash und Neuzugang Shannon Brown (li.).

Werden das Fast-Break-Spiel der Suns befeuern: Steve Nash und Neuzugang Shannon Brown (li.). Getty Images

Golden State Warriors: Bringt Jackson Curry und Ellis unter einen Hut?

Viel hat sich getan bei den Nordkaliforniern. Neuer Eigner, neuer Trainerstab - einzig das Team blieb weitgehend gleich. Und wird deshalb wohl nichts mit den Play-offs zu tun haben. Spektakulär kommt nach wie vor der Backcourt daher mit Stephen Curry, Monta Ellis und jetzt auch noch dem talentierten Rookie Klay Thompson. Fraglich nur, ob Point Guard Curry und Shooting Guard Ellis auch teamorientiert denken. Ähnlich wie in Phoenix fehlen aber auch in Oakland ein paar eisenharte Verteidiger und Reboundspezialisten im Aufgebot. Von den Charlotte Bobcats kam in Kwame Brown immerhin ein wuchtiger Center, der knapp sieben "Bretter" pro Spiel garantiert. Dennoch: Der neue Coach Mark Jackson hat jede Menge Arbeit vor sich.

Sacramento Kings: Hoffnungsträger Cousins und Evans

Fest auf den letzten Platz gebucht scheinen die Sacramento Kings, die in der vergangenen Saison nur 24 Siege einfahren konnten. Hoffnung machen die Jungstars DeMarcus Cousins (21, Center, 14 Punkte, neun Rebounds) und Tyreke Evans (22, Guard, 18 Punkte, sechs Assists), die durch Power Forward J.J. Hickson von den Cleveland Cavaliers ergänzt wurden. Die Startformation wird komplettiert durch Marcus Thornton und Rookie Jimmer Fredette, die dafür sorgen sollen, dass Sacramento von der Drei-Punkte-Linie nicht mehr 26. der Liga ist. Jedoch fehlen weiterhin Erfahrung und Führungskräfte im Team, etwas Abhilfe könnte hier Ex-Rocket Chuck Hayes schaffen.