"Wir haben die Entscheidung nach reiflicher Überlegung getroffen", sagte Trainer Bruno Labbadia am Mittwoch. "Die Abwehr hat nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe zuerst Sven über den Wechsel informiert und danach Marc. Ich denke, das war ein faires Vorgehen", erläuterte Labbadia. Von dem 34 Jahre alten Ziegler erhofft sich der VfB-Trainer "mehr Stabilität", nahm Ulreich jedoch ausdrücklich in Schutz: "Er ist nicht allein der Schuldige, und ich habe großen Respekt vor ihm."
Nach der 2:4-Niederlage in Leverkusen hatte sich der Wechsel bereits abgezeichnet. "Wenn wir so viele Tore kassieren, müssen wir uns Gedanken machen", sagte der Coach. 47 Gegentore musste der VfB in der laufenden Bundesliga-Saison schon hinnehmen. Nur Werder Bremen und Mönchengladbach sind in der Defensive noch anfälliger.
Bundesliga - Tabelle
Spielersteckbrief Marc Ziegler
Spielersteckbrief Ulreich
Grobe Fehler machte Ulreich zuletzt nicht, allerdings wird dem 22-jährigen Nachfolger von Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann vorgeworfen, dass er dem VfB zu wenige Spiele gewinne. Nach der Niederlage in Leverkusen am vergangenen Sonntag hatte Labbadia auf die leichten Gegentore hingewiesen. "Wir waren im Strafraum zu unachtsam. Wir kassieren definitiv zu viele Tore. Bei uns ist fast jeder Ball drin." Deutliche Kritik an die Adresse seiner Defensive samt Torhüter Ulreich, der beim 2:3 gemeinsam mit vier Abwehrspielern auf der Torlinie stand, aber den Kopfball von Reinartz passieren ließ.
Mit einem kicker-Notenschnitt von 3,30 liegt Ulreich, der bisher alle 23 Bundesligaspiele absolvierte, in der Bestenliste der Bundesligakeeper am unteren Ende der Skala.
Ziegler kam im Sommer 2010 aus Dortmund nach Stuttgart zurück, als man einen erfahrenen zweiten Mann als Back Up hinter dem jungen Ulreich suchte. Der Youngster schaffte es nicht, die entstandene Lücke nach dem Karriereende von Jens Lehmann zu schließen.
