Nationalelf

Kuranyi entschuldigt sich

S04-Manager Müller zeigt Verständnis

Kuranyi entschuldigt sich

Kevin Kuranyi und Joachim Löw

Entschuldigung, aber kein Rückzieher: Kevin Kuranyi wird nicht mehr unter Joachim Löw (re.) spielen. imago

Der Nationalstürmer war nach seiner Nichtberücksichtigung für das Russland-Spiel (2:1) in Dortmund aus dem Stadion verschwunden. Kuranyi hat sich am Abend bei Bundestrainer Joachim Löw entschuldigt, wie er gegenüber kicker online bestätigte.

Er habe mit dem Trainer gesprochen, ließ Kuranyi wissen, und sich für die Art und Weise bei Löw und auch der Mannschaft entschuldigt. Die Entscheidung, ihn nicht mehr zu nominieren, werde er akzeptieren, wie er dem Bundestrainer mitteilte.

Und jetzt ist er bei einem so wichtigen Spiel wie dem gegen Russland nicht im Kader. Das war zu viel für ihn.

Schalke-Manager Andreas Müller

Zuvor hatte Schalke-Manager Andreas Müller auf der Internetseite des Bundesligisten zu den Vorfällen rund um seinen Torjäger Stellung bezogen. "Seine persönliche Enttäuschung war einfach zu groß. Da hat er es nicht mehr ausgehalten. Man sollte vielmehr über die Beweggründe nachdenken", sagte der ehemalige Profi.

Bundestrainer Joachim Löw hatte am Sonntag mit dem Rauswurf des Angreifers auf dessen heimlichen Abschied reagiert, die DFB-Laufbahn Kuranyis dürfte nach 52 Länderspielen beendet sein.

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Laut Müller habe der seit 2005 für Schalke 04 spielende Kuranyi zum dritten Mal eine herbe Enttäuschung hinnehmen müssen: Vor der Weltmeisterschaft 2006 sei er "unfair ausgebootet" worden. Darauf habe er noch mit Kampfgeist und Toren reagiert und sei wieder auf den DFB-Zug aufgesprungen. Seine Tore trugen zur Qualifikation für die EURO 2008 bei.

In Österreich und der Schweiz kam er kaum zum Einsatz, obwohl die anderen nicht in Top-Form gewesen seien. "Und jetzt ist er bei einem so wichtigen Spiel wie dem gegen Russland nicht im Kader. Das war zu viel für ihn", meinte Müller und beklagte fehlendes Vertrauen des Bundestrainers.

"Seit der Weltmeisterschaft 2006 hat nur Mario Gomez ähnlich viele Treffer in der Bundesliga erzielt wie Kevin. Alle anderen deutschen Stürmer liegen deutlich dahinter", so Müller weiter.