Bundesliga

Krösche setzt einen Kontrapunkt und verschärft den Ton

"Ich erwarte den klaren Willen, dieses Spiel für uns zu entscheiden"

Krösche setzt einen Kontrapunkt und verschärft den Ton

SGE-Sportvorstand Markus Krösche appelliert eindringlich ans Team.

SGE-Sportvorstand Markus Krösche appelliert eindringlich ans Team. IMAGO/Jan Huebner

In den jüngsten acht Bundesligaspielen holte die Eintracht nur einen Sieg. Dass die Hessen einen Spieltag vor Schluss mit lediglich 46 Punkten auf Platz sechs stehen, ist der Schwäche der Konkurrenz zu verdanken. Durch den fahrlässigen Auftritt in Gladbach könnte bei einer Niederlage im Heimspiel gegen Leipzig Verfolger Hoffenheim noch an Frankfurt vorbeiziehen. Zwar empfängt die TSG den FC Bayern, doch da es für die Münchner nur noch darum geht, ob sie Zweiter oder Dritter werden, wäre ein Sieg des Außenseiters keine faustdicke Überraschung.

Toppmöllers Zufriedenheit wirkt deplatziert

Die Eintracht könnte ihrerseits davon profitieren, dass für Leipzig der vierte Platz bereits zementiert ist. Doch sie muss schon etwas dafür tun, um zumindest im letzten Heimspiel die Fans mit einem Sieg versöhnlich in die Sommerpause zu verabschieden. Fraglich ist, ob eine ordentliche, aber keineswegs gute Leistung wie in Gladbach ausreicht. Zwar überzeugte die Mannschaft gegen eine schwache, verunsicherte Borussia phasenweise durchaus, über weite Strecken der zweiten Hälfte ließ sie jedoch die Zügel schleifen und besaß nach Fares Chaibis Schuss (50.) keine ernstzunehmende Torchance mehr. Die von Trainer Dino Toppmöller auf der Pressekonferenz zur Schau gestellte Zufriedenheit wirkte trotz des Erreichens des internationalen Wettbewerbs auch deshalb deplatziert, weil das Potenzial - wie so oft in dieser Saison - nicht ausgeschöpft wurde.

Sein Vorgesetzter Markus Krösche setzte mit einem Interview auf der vereinseigenen Homepage einen Kontrapunkt. "Erleichtert wäre ich gewesen, wenn wir überzeugend gewonnen und den sechsten Platz sicher hätten. Diese Chance haben wir liegen gelassen, auch weil uns die letzte Konsequenz gefehlt hat. Mit dem Ergebnis bin ich deshalb nicht zufrieden! Besser zu sein in den Statistiken ist das eine - wir müssen uns künftig noch mehr mit Toren und Punkten belohnen", fordert der Sportvorstand. Das ist auch mit Blick auf die neue Saison eine klare Ansage; die Schonfrist ist vorbei.

Krösche erhöht den Druck

Krösche erhöht auf die Mannschaft und das Trainerteam den Druck, indem er betont: "Ich erwarte am letzten Spieltag eine überzeugende Leistung von uns und den klaren Willen, dieses Spiel für uns zu entscheiden." Ziel sei es, mit einem Sieg den sechsten Platz aus eigener Kraft zu schaffen und "diese Saison des Umbruchs" mit einer "positiven Botschaft" zu versehen. Es ist zwar nur ein Randaspekt, doch natürlich geht es auch darum, Makoto Hasebe und Sebastian Rode vor ihrem Karriereende noch möglichst viel Spielzeit zu verschaffen. Das fällt naturgemäß leichter, wenn das Spiel in der Schlussphase nicht auf des Messers Schneide steht.

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Toppmöller hatte vor dem Spiel in Gladbach das Motto ausgerufen: "Für Seppl, für Hase, für uns." Außerdem bekräftigte er: "Uns ist es total wichtig, dass wir diesen beiden Spielern den Abschied ermöglichen, den sie mit ihrer Leistung, vor allem aber ihrer Hingabe für diesen Klub verdient haben. Das ist eine klare Erwartungshaltung von mir an jeden einzelnen." In Gladbach wurde diese Erwartungshaltung nicht erfüllt. Wer das anders sieht, möge sich noch einmal das unproduktive Ballgeschiebe in der Schlussphase anschauen.

Julian Franzke

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