Jetzt nächste Saison für Regensburg auf Torejagd: Patrick Würll. imago
Im Kader wurden die Ausgemusterten durch massive Erfahrung ersetzt. Von dem Quartett, das ging (Zani, Mies, Kart, Anuk und Lengsfeld), besaß nur Keeper Lengsfeld einen Stammplatz. Als punktuelle Verstärkung kamen dafür routinierte Akteure wie Torhüter Becker (Darmstadt 98), Maul (Carl Zeiss Jena), Blessin (Sportfreunde Siegen) und Würll (Dynamo Dresden).
Der SSV Jahn gewann den ersten Test beim Landesligisten FC Tegernheim mit 3:2 (Tore: Schlauderer/2, Güral). Voraussichtlicher Höhepunkt in der Vorbereitung ist das Spiel gegen den FC Ingolstadt (19.Juli).
In der vergangenen Saison startete man so gut, weil der Kader aus der Vorsaison beisammen gehalten wurde. Die Einspielphase war deshalb im Vergleich zu anderen Teams kurz. Das muss wieder gelingen. Vom spielerischen Potenzial ist die Mannschaft etwas höher einzuschätzen als im Vorjahr, wo mancher Mangel oft mit Kameradschaft, Teamgeist und Laufbereitschaft kompensiert werden konnte. Wichtig ist, die Abwehr zu stabilisieren (zuletzt 48 Gegentreffer). Im Sturm vertraut man wieder den Torjägerqualitäten von Petr Stoilov. Wer sein Partner vorne sein wird, entscheidet der Konkurrenzkampf zwischen Würll, Beigang und Güral.
Tests & Tore
Die vergangenen beiden Spielzeiten setzte man auf ein 4-4-2, vorwiegend mit einer Doppelsechs. Der neue Coach Thomas Kristl überlegt, dies beizubehalten, zieht aber auch ein 4-2-3-1 in Erwägung.
Für Ex-Profi Kristl (45), einst Co unter Peter Neururer bei Hannover96 und zuletzt in der Landesliga beim FC Amberg tätig, ist es nicht unwichtig, wie er auf seiner ersten Profi-Station als Trainer bei der Mannschaft ankommt. Er darf sich der Rückendeckung von Sportchef Horst Eberl und dem Präsidium gewiss sein, das seine Verpflichtung einstimmig befürwortete.
In Regensburg gibt man sich trotz aller Vorfreude auf die bundesweite 3.Liga realistisch: "Niemand weiß, wie das Niveau ist", sagt Sportchef Eberl. Trainer Kristl meint: "Die neue Liga ist für alle Mannschaften ein Abenteuer." Die Verantwortlichen haben nur den Klassenerhalt im Sinn. "Jede Platzierung über Rang 17 ist ein Erfolg", hält auch Präsident Franz Nerb den Ball flach.
Regensburg hat in der vergangenen Saison bewiesen, dass mit Teamgeist, mannschaftlicher Geschlossenheit und fußballerischen Grundtugenden viel zu erreichen ist. Nun ist der Kader verstärkt worden. Erfüllen die Neuen die in sie gesetzten Erwartungen und bewährt sich Thomas Kristl in seiner ersten Saison als Cheftrainer, muss dem Jahn im Kampf um den Klassenerhalt nicht bange sein.
Heinz Reichenwallner
