"Ich habe Michael nicht mitgenommen, weil ich der Meinung bin, dass Ordonez jetzt so weit ist, dass er uns weiterhelfen kann. Deswegen habe ich mich für ihn entschieden. Ich glaube, dass er das richtig gut gemacht hat", erklärte Kovac seine Entscheidung. Für eine Million Euro Ablöse wurde Ordonez zur Winterpause von Ecuadors Meister Barcelona SC Guayaquil verpflichtet. Zu Beginn des Trainingslagers in Abu Dhabi zog sich der 23-Jährige jedoch eine Knieverletzung zu – angeblich lediglich eine Bänderdehnung.
Dass der im europäischen Fußball völlig unerfahrene Innenverteidiger nach rund einem Vierteljahr Pause plötzlich stärker sein soll als Hector, ist eine ziemliche Überraschung. Zwar war Hector in der Rückrunde meist ein Unsicherheitsfaktor, Kovac verteidigte die Leihgabe des FC Chelsea aber stets gegen die lauter werdenden kritischen Stimmen. Es lässt sich nur als Denkzettel interpretieren, dass er den 24-Jährigen nun erstmals nicht in den 18er-Kader berufen hat.
Ordonez hatte wiederum großes Glück, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark seinen resoluten Einsatz im Laufduell mit Anthony Modeste nicht als Foul wertete – sonst wäre er wegen der Vereitelung einer klaren Torchance in der 89. Minute vom Platz geflogen. Beschweren dürfen hätte sich darüber niemand.
"Blöde Bewegung" beendet Wolfs Debüt vorzeitig
Besser stellte sich Wolf an, der den gesperrten Rechtsverteidiger Timothy Chandler ersetzte. Die Leihgabe von Hannover 96 II hatte ihre Seite über weite Strecken im Griff und trat sogar offensiv gefährlich in Erscheinung: Mit etwas Glück hätte Wolfs Volleyschuss aus der zweiten Reihe für die Führung sorgen können (19.).
Kurios: Eigentlich ist er gelernter Offensivspieler. "Ich habe aber auch schon in der Sommervorbereitung als Rechtsverteidiger trainiert und bei 1860 zwei, drei Spiele auf dieser Position gemacht", berichtet der schnelle Außenbahnspieler. Über seinen ersten Einsatz für die Eintracht hat er sich trotz der Niederlage gefreut: "Ich habe im Abschlusstraining erfahren, dass ich spiele. Das war für mich natürlich ein tolles Gefühl." Über die volle Distanz konnte er jedoch nicht gehen, da nach einer "blöden Bewegung" der "Muskel zugemacht" habe.
Sein Bundesligadebüt war die Partie in Köln übrigens nicht: In der vergangenen Rückrunde ließ ihn Hannovers Ex-Coach Thomas Schaaf zweimal von der Leine. Unter dessen Nachfolger Daniel Stendel sanken Wolfs Aktien jedoch, seit dem Sommer kam er gar nur noch in der zweiten Mannschaft der Niedersachsen zum Zug.