Europa League

Kontrollierte Offensive wie aus dem Bilderbuch

UEFA-Cup, 3. Runde, Rückspiel: Werder Bremen - Olympique Lyon 4:0 (2:0)

Kontrollierte Offensive wie aus dem Bilderbuch

Bremen: Rost (1) - Baumann (1,5), Cesar (2,5) - Tjikuzu (3), Eilts (2), Trares (3) - Frings (2), Herzog (2) - Ailton (2), Pizarro (3), Bode (2) Lyon: Coupet (5) - Carteron (4), Bak (3), Brechet (5), S. Blanc (5) - Linares (5), Violeau (4,5), Delmotte (5) - Dhorasoo (4), - Anderson (5), Vairelles (3) Eingewechselt: 89. Wiedener (-) für Herzog - 62. Uras (-) für S. Blanc, 79. Kanoute (-) für Linares, 84. Malbranque (-) für Brechet - Reservebank: Brasas (Tor), Roembiak, Chanko, Dabrowski, Seidel, Barten - Hugues (Tor), Devaux, Querdi, Vieira Tore: 1:0 Bode (16., Linksschuss, Vorarbeit Herzog), 2:0 Herzog (39., Foulelfmeter, Brechet an Frings), 3:0 Baumann (54., Linksschuss, Herzog), 4:0 Pizarro (77., Rechtsschuss, Ailton) Chancen: 7:4 Ecken: 6:5 Schiedsrichter: Ouzounov (Bulgarien - Assistenten: Lekov, Iordanov), Note 3,5, sehr großzügig, umstrittene Entscheidungen (z. B. Ailton abseits vor dem 1:0) Zuschauer: 9559 Gelbe Karten: Bode, Frings - S. Blanc, Delmotte, Brechet, Linares Spielnote: 1,5 Spieler des Spiels: Frank Rost - Brillierte mit zwei tollen Reflexen in der Nachspielzeit. Zuvor ein sicherere Rückhalt. Fehlerlos.


Analyse

Personal: Werder mit drei Änderungen: Wie erwartet wieder Herzog und Cesar dabei, überraschend auch Trares. Dafür fehlten Wicky (Rücken-Probleme) und Maximow (Sprunggelenk-Probleme) sowie Dabrowski (auf der Bank). Gegenüber dem Hinspiel die Franzosen mit einem Wechsel: Für den verletzten Abwehrchef Laville kam Brechet zum Zuge.

Taktik: Schaaf löste die Viererkette auf. Trares erhielt eine Sonderaufgabe gegen Lyons Spielmacher Dhorasoo, der vornehmlich über die rechte Seite kam. Tjikuzu rückte vor ins Mittelfeld. Zentral agierte Eilts als Abfangjäger vor der Innenverteidigung mit Baumann und Cesar, die praktisch ohne Absicherung gegen die Doppelspitze Anderson und Vairelles operierte. Bode ohne Abwehraufgaben, wurde somit zur dritten Spitze. Herzog, auch abgesichert durch Frings, hatte alle Freiheiten für die Offensive. Olympique mit der bewährten Grundordnung: Viererkette, davor drei defensive Mittelfeldleute, davor das Offensiv-Trio. Raumdeckung in allen Bereichen

Spielverlauf: Viel zu passiv spielten die Gäste, bei denen sich das Fehlen des Kapitäns Laville negativ bemerkbar machte. Lücken in der Abwehr, die der gute Pole Bak nicht zu schließen vermochte. Kaum Initiative nach vorn, da Trares zunächst Dhorasoo beherrschte, von den Franzosen nur Vairelles seine Gefährlichkeit andeutete.

Mustergültig spielten die Bremer: aggressives Forechecking, druckvolles Angriffsspiel, dabei sehr risikoreich in der Defensive, doch jederzeit beherrscht und sicher. Zunächst verpassten Ailton und Bode gute Möglichkeiten, dann brach Nationalspieler Bode den Bann. Werder spielte sich nun in einen Rausch: Baumann als Souverän, Eilts als Arbeitsbiene, Herzog als Kreativzentrum, Bode als Rackerer und Ailton als quicklebendiger Unruheherd. Kein Schwachpunkt in einer Elf wie aus einem Guss, die sich auf Rost verlassen konnte.

Fazit: Hochverdienter Bremer Sieg als Lohn für eine disziplinierte und konzentrierte Mannschaftsleistung mit dem Prädikat Extraklasse. Kontrollierte Offensive wie aus dem Bilderbuch gegen einen Gegner, der viel zu defensiv begann und von Werder überrollt wurde.

Von Hans-Günter Klemm und Hubert Meyer