3. Liga

Kontingent-Zoff: Hansa appelliert an FCM

Magdeburg lässt 700 Gästefans zu - Demo angekündigt

Kontingent-Zoff: Hansa appelliert an FCM

Die MDCC-Arena Magdeburg - wie viele Rostocker werden am 5. März anreisen?

Die MDCC-Arena Magdeburg - wie viele Rostocker werden am 5. März anreisen? imago

Die Entwicklungen rund um das Magdeburger Heimspiel gegen Rostock sorgen für lebhafte Diskussionen. Was war passiert? Auf Empfehlung der Polizei und nach Rücksprache auch mit der Stadt Magdeburg hatte der 1. FCM zunächst von einem Spiel gänzlich ohne Hansa-Anhänger gesprochen, üblich sind normalerweise rund 2.500 Tickets für den Gästefanblock. Am Dienstag hieß es nun plötzlich, 700 Rostocker dürften via personalisierte Tickets doch in die MDCC-Arena.

Ein Angebot, das weder die Hansa-Fanszene noch der FC Hansa selbst gutheißen. "Abgelehnt und nicht diskutabel" - so empfindet die "Fanszene Rostock" das Vorgehen. Von Seiten des Vereins hieß es, dass es keinen direkten Kontakt mit dem FCM gegeben habe. "Dies ist in vielerlei Hinsicht extrem enttäuschend. Zum einen entspricht dieses Vorgehen in keiner Weise einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit und einem professionellen Umgang unter Vereinen", so der FC Hansa.

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1. FC Magdeburg - Vereinsdaten
1. FC Magdeburg

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22.12.1965

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Blau-Weiß

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Hansa Rostock - Vereinsdaten
Hansa Rostock

Gründungsdatum

28.12.1965

Vereinsfarben

Weiß-Blau

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Der Grund für die Magdeburger Maßnahmen bleibt etwas schleierhaft. Die polizeiliche Empfehlung ist offenbar aufgrund der Ausschreitungen im Hinspiel Ende September ausgesprochen worden, der 1. FC Magdeburg verwies jedoch in einer Pressemitteilung auf die derzeit laufenden Umbauarbeiten am Gästeblock, die ein vollständiges Karten-Kontingent für Rostock verhindern würden.

FCM-Ultras kritisieren Klub

Eine Argumentation, die die Magdeburger Fanszene wiederum erbost. "Das nun vorgespielte gönnerhafte Verhalten der Klubführung empfinden wir als bodenlose Frechheit und als Konfrontationskurs gegenüber der gesamten Fanszene", schreiben die Ultras und kündigen ein Fernbleiben vom Spiel an. "In der täglichen Außendarstellung werden wir Fans als hohes Gut verkauft. Die Wirklichkeit scheint eine andere zu sein", heißt es weiter.

FCM bezieht Stellung - Hansa kontert

Am Mittwochmittag bezog der 1. FCM auf seiner Website nochmals Stellung. Demnach habe der Klub nun versucht "das festgelegte maximale Gästekartenkontingent zu erhöhen" und daher noch am Dienstag Kontakt zu den jeweiligen Fanvertretern der aktiven Fanszene beider Vereine sowie Verantwortlichen von Hansa Rostock und der Polizei Sachsen-Anhalt aufgenommen. Seitens der Verantwortlichen des FC Hansa Rostock sei dem 1. FC Magdeburg am selben Tag jedoch mitgeteilt worden, "dass dieser Dialog mit Vertretern der aktiven Fanszene nicht möglich sei". Das FCM-Präsidium entschied anschließend das maximal mögliche Gästekontingent freizugeben. Diese 700 Tickets habe der FC Hansa laut FCM-Website am Mittwoch dann auch angefordert.

Allerdings teilten die Rostocker am Mittwochabend mit, dass sie zwar das reduzierte Kartenkontingent abgerufen häten, allerdings "nochmals an den 1. FC Magdeburg appellieren, dem FC Hansa Rostock das volle Gästekartenkontingent zur Verfügung zu stellen und damit die gleichen Bedingungen zu schaffen, wie der FC Hansa, der die Fans des 1. FC Magdeburg im Hinspiel bei der Kartenvergabe mit keinerlei Einschränkungen belegt hat." Nach Ansicht der Hansestädter sei eine Erhöhung der Kartenzahl "durchaus möglich gewesen" und auch ein Dialog mit Vertretern der aktiven Fanszene über die Bereitstellung des vollen Kartenkontingents sei entgegen Aussagen der Magdeburger "generell selbstverständlich möglich", allerdings "aus logistischen und zeitlichen Gründen nicht in der vom 1. FCM vorgeschlagenen Form eines Treffens aller Beteiligten in Magdeburg." Hansa bedauert, nicht im Vorfeld "in die Sicherheitsabsprachen für diese Partie und die damit zusammenhängenden Gespräche zur Regelung der Kartenhöhe und -vergabe für die Gästefans" einbezogen worden zu sein, hofft aber weiter auf mehr Karten für die Fans.

Demonstration für den Erhalt der 10-Prozent-Regel

Auch die "Fanszene Rostock" meldete sich am Donnerstag mit einer Stellungnahme zu Wort und äußerte ihr Unverständnis für die Reduzierung der Ticketzahl. Sie kündigte an, dass man am 5. März in Magdeburg "wie angekündigt in einer groß angelegten Demonstration lautstark, friedlich aber vor allem klar und deutlich auf diese Scheiße aufmerksam machen" wolle, und forderte alle Fans auf, gemeinsam zu demonstrieren: "Für den Erhalt der 10-Prozent-Regel & Gegen Gästefanverbote, bei jedem Spiel!"

Erste Gespräche mit Dynamo Dresden

Wohl auch um atmosphärische Störungen künftig zu vermeiden, habe der FCM in der Vorwoche schon Kontakt zu Dynamo Dresden aufgenommen, das am Wochenende 16./17. April in Magdeburg zu Gast sein wird. Dabei sei vereinbart worden, "regelmäßig über den Stand der Umbaumaßnahmen des Gästebereichs der MDCC-Arena" zu informieren und ein Gästekontingent von zehn Prozent anzustreben. Hierfür müssten jedoch "die Umbaumaßnahmen rechtzeitig in vollem Umfang abgeschlossen" sein und die Polizei grünes Licht geben.

aho/kid