Bundesliga

"Kontakt zu Daum? Nicht über mich!"

Stuttgart: Interview mit Rolf Rüssmann

"Kontakt zu Daum? Nicht über mich!"

Herr Rüssmann, in einem Satz: Wie schätzen Sie die Lage des VfB vor dem Spiel in Bochum ein?

Rolf Rüssmann: Ganz klar: Beschissen, aber nicht hoffnungslos!

Stehen Sie nach wie vor vorbehaltlos zu Ralf Rangnick?

Rüssmann: Ja, und daran wird sich auch nichts ändern.

Müssen Sie nicht bereits mit anderen Trainern verhandeln?

Rüssmann: Ich bin in dieser Richtung nicht tätig, und ich werde auch nicht tätig werden. Der VfB braucht jetzt Stabilität in jeder Form, auch in der Trainerfrage.

Der frühere VfB-Trainer Christoph Daum schloss die kurzfristige Übernahme eines Traineramtes nicht mehr aus und behauptete, Kontakt zum VfB habe es "zu jeder Zeit" gegeben, "auch jetzt". Wie sieht dieser Kontakt aus?

Rüssmann: Er geht auf alle Fälle nicht über mich, und jeder Kontakt müsste über mich gehen, denn ich bin als Vorstand dafür zuständig. Noch einmal: Ich stehe absolut loyal zu Rangnick. Ohne ihn werde ich keinen Schritt machen.

Was passiert, wenn der VfB in Bochum ein weiteres Mal verliert?

Rüssmann: Sie werden doch nicht erwarten, dass ich jetzt über eine Niederlage in Bochum spekuliere!

Muss sie nicht einkalkuliert werden angesichts der unheimlichen Auswärtsschwäche dieser Saison?

Rüssmann: Noch haben wir in Bochum nicht verloren, und wir werden alles tun, um dort zu gewinnen. Aber auch wenn sich eine andere Situation als heute ergeben würde, wird alles, was geschieht, immer in Loyalität zu Rangnick passieren.

Vor einer Woche haben Sie die Verträge von Zvonimir Soldo, Marcelo Bordon und Timo Hildebrand zu erheblich verbesserten finanziellen Konditionen verlängert. Wie ist das möglich angesichts des Schuldenbergs von 30 Millionen Mark?

Rüssmann: Auf Einzelheiten werde ich nicht eingehen, aber Sie können davon ausgehen, dass das alles schon in Ordnung geht. Ich werde in Stuttgart wirtschaftlich genauso sorgfältig verfahren, wie ich es fast neun Jahre lang in Mönchengladbach getan habe.

Muss sich der VfB nun noch mehr in die Hände seines Vermarkters ISPR begeben?

Rüssmann: Es laufen im Augenblick auch in dieser Richtung Gespräche.