Kölns Coach Markus Gisdol veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum 1:0 gegen Bremen vor der Winterpause nur auf einer Position: Neuzugang Uth durfte direkt von Beginn an ran, für ihn musste Drexler auf der Bank Platz nehmen.
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner tauschte nach dem 0:2 bei Bayern München dagegen dreimal: Für Joao Victor, Steffen und Klaus (alle auf der Bank) starteten Brekalo, Ginczek und Weghorst. Für Neuzugang Pongracic kam das Spiel in Köln noch zu früh.
Das Spiel begann mit furiosen Wolfsburgern, die in den ersten drei Minuten drei gute Gelegenheiten hatten, um ein ganz frühes Zeichen zu setzen. Dem Trend der Hinrunde folgend, in deren Verlauf die Wölfe gemeinsam mit Fortuna Düsseldorf die wenigsten Tore erzielt hatten (18.), ließen die Gäste jedoch alle drei Chancen liegen. Weghorst köpfte zunächst über das Tor, ehe er an FC-Keeper Horn scheiterte (1., 3.). Dazwischen konnte auch Brekalo den Kölner Schlussmann nicht überwinden. Die Misserfolge ließen den VfL sich zunehmend zurückziehen, Köln erholte sich merklich von den turbulenten ersten Minuten. Vor allem Cordoba und Rückkehrer Uth machten mehr und mehr Betrieb.
Cordoba kaum zu stoppen - Doppelpack und Jubiläum
Eben jene Kombination sorgte nach gut 20 Minuten auch für die Kölner Führung: Nach einem Freistoß von Uth von der linken Seite setzte sich Cordoba sieben Meter vor dem Tor gegen die schwach agierenden Ginczek und Mbabu durch und köpfte unhaltbar für Casteels ins rechte Eck ein (23.). Der Treffer beflügelte die Gastgeber sichtlich, die über die Außen immer wieder ihren Weg in den Wolfsburger Strafraum suchten. Die Gäste dagegen wirkten streckenweise hilflos und sorgten mit vielen Fouls - vor allem gegen den kaum zu stoppenden Cordoba - für eine Menge Unterbrechungen. Köln hatte die Partie im Griff, bis auf Distanzversuche von Uth (35.) und abermals Cordoba (39.) kamen jedoch keine wirklich guten Chancen mehr zustande.
Bundesliga, 18. Spieltag
Bis wenige Sekunden vor der Halbzeit: Casteels spielte Tisserand im eigenen Strafraum an, der direkt von Jakobs bedrängt wurde. Der Verteidiger verlor die Nerven und spielte den Ball genau zu Skhiri, 25 Meter vor dem Tor. Der Kölner behielt die Übersicht, entschied sich gegen den Schuss und bediente Cordoba, der aus acht Metern an Casteels vorbei ins lange Eck traf (45.+1). Doppelpack für den Kolumbianer, dessen zweites Tor gleichzeitig den 500. Treffer der laufenden Bundesliga-Saison markierte.
Hector erhöht - Steffen bringt die Hoffnung zurück
Auch der zweite Durchgang begann mit Schwung und je einer Chance auf beiden Seiten: Brooks' Kopfball landete in Horns Armen (48.), Hectors Abschluss lenkte Casteels gerade noch um den Pfosten (50.). Die Wölfe hatten in den Minuten nach der Pause mehr vom Spiel, Schlager versuchte sich doppelt aus der Distanz (53., 58.). Das Tor fiel allerdings wieder auf der anderen Seite: Eine gute Ecke von Uth verlängerte Czichos in Richtung zweiter Pfosten, wo Hector völlig alleine zum 3:0 einköpfen konnte (62.). Das Spiel schien entschieden - für etwa vier Minuten.
Dann eroberte Schlager den Ball in der Wolfsburger Hälfte und schickte Brekalo auf die Reise. Der setzte sich gut durch und spielte einen perfekt getimten Pass auf Steffen. Der kurz zuvor eingewechselte Schweizer dribbelte in den Strafraum und legte den Ball an Horn vorbei ins lange Eck (66.). Nur drei Minuten später vergab Steffen freistehend den Anschluss, als er eine Roussillon-Flanke nicht richtig erwischte. Die Hoffnung war zurück bei den Wölfen, die nun gegen die Kölner Defensive anrannten. Arnold zwang Horn mit einem Fernschuss zu einer Glanztat (82.). Köln stand jedoch konzentriert und brachte den Vorsprung letztlich über die Zeit.
Die Kölner blieben damit auch im fünften Heimspiel gegen den VfL in Folge unbesiegt, ebenso wie Gisdol in seiner Gesamt-Heimbilanz gegen die Wölfe. Köln hat zudem jetzt die vergangenen vier Bundesliga-Spiele alle gewonnen - eine Serie, die es so zuletzt vor knapp 20 Jahren gab. Kölns Keeper Horn durfte sich darüber hinaus über seinen 100. Bundesliga-Erfolg im Trikot des FC freuen.
Köln gastiert am Freitag (20.30 Uhr) bei Borussia Dortmund. Für Wolfsburg geht es am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hertha weiter.