Kölns Trainer Peter Stöger wechselte nach dem 4:0-Sieg in Cottbus einmal und brachte den wiedergenesenen Hector für Wimmer. Auf der anderen Seite tauschte Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic in seinem ersten Spiel als Lauterer Übungsleiter auf drei Positionen: Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Sandhausen spielten Dick (nach Rot-Sperre), Simunek und Torrejon anstelle von Heintz, Fortounis und Ring.
Verkehrsprobleme hatten dazu geführt, dass die Partie im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Rhein-Energie-Stadion mit zehnminütiger Verspätung begann. Dann dauerte es aber nicht lange, ehe die Begegnung Fahrt aufnahm. Beide Mannschaften wussten vom Anpfiff weg offensiv zu gefallen, leisteten sich defensiv aber immer wieder Unsicherheiten. Das führte dazu, dass rasch gute Chancen geboten waren. Für die Pfälzer vergaben Orban (2.) und Zoller (3.), während Helmes (3.), Ujah (6.) und Risse (12.) auf der anderen Seite für Wirbel sorgten.
Der 8. Spieltag
Den etwas besseren Eindruck machten insgesamt die Pfälzer, die mehr nach vorne investierten und sich durch eine couragierte Spielweise gehörigen Respekt beim Gegner verschafften. Die Kölner zogen sich zunehmend in die eigene Hälfte zurück, strahlten über blitzschnelle Konter allerdings weiterhin enorme Gefahr aus (Ujah, 16.). Das Chancenplus hatten jedoch die "Roten Teufel", bei denen Zoller (22.) sowie Matmour (24.) weitere Akzente setzten.
Pech hatte Bruno Nascimento, der in einem Kopfballduell mit Occean ohne Einwirkung des Kanadiers unglücklich fiel, sich dabei den Rücken prellte und kurz darauf für Wimmer ausgewechselt werden musste (25.). Ansonsten änderte sich auf dem Rasen nicht viel. Beide Mannschaften gingen beherzt zur Sache, taten sich aber zunehmend schwer, in den gegnerischen Sechzehner zu kommen. Gefährlich wurde es in dieser Phase also fast ausschließlich über Fernschüsse oder nach Standards. In der 26. Minute raste zunächst Helmes' sehenswerter Freistoß knapp vorbei, ehe im Gegenzug Horn gegen Dick zur Stelle war. Kurz darauf war der Kölner Keeper geschlagen, doch Orban scheiterte nach einer Ecke per Kopf an der Latte (27.).
Nach der Pause lässt das Niveau nach - Köln wacht zu spät auf
Griesgrämig: Kölns Ujah nach einer verpassten Chance. picture alliance
Es wurde ruhiger im weiten Rund. Das lag primär daran, dass sich beide Mannschaften nun besser auf den Gegner eingestellt hatten. Die Partie hatte im ersten Durchgang folglich nichts mehr zu bieten, mit Ausnahme einer kurzen und kuriosen Spielunterbrechung wegen einer kaputten Eckfahne.
Mit neuer Eckfahne und demselben Personal ging es schließlich in den zweiten Durchgang, der etwas zäh daherkam. Die Gründe dafür waren vielschichtig: Das Spektrum reichte von fehlender Passgenauigkeit über aufmerksame Abwehrreihen bis hin zu einem geringen Tempo.
Die Lauterer hatten zwar weiterhin mehr Ballbesitz, fanden die Lücke in der gegnerischen Deckung aber nicht mehr. Dagegen verlegten sich die Kölner nun vollends aufs Konterspiel und igelten sich in der eigenen Hälfte ein. Das führte dazu, dass die Partie lange Zeit weitgehend ereignislos vor sich hin plätscherte - daran änderte auch die Hereinnahme von Peszko (65.) auf Seiten der Hausherren zunächst nicht viel.
In der Schlussphase wurde es wieder lebhafter, auch weil Emotionen hochkamen. Die Fans begleiteten jeden Ballkontakt den Pfälzer mit einem gellenden Pfeifkonzert und peitschten so ihre Schützlinge nach vorne. Die Geißböcke probierten es noch mal, konnten das Ruder in einer zerfahrenen und ziemlich hektischen Schlussphase allerdings nicht mehr herumreißen.
Beide Mannschaften sind in der kommenden Woche im DFB-Pokal gefordert: Köln am Dienstag (20.30 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05, Kaiserslautern empfängt am Tag darauf (19 Uhr) Hertha BSC. In der Liga sind die Domstädter am Freitag drauf (18.30 Uhr) in Aalen gefordert, zwei Tage später empfangen die "Roten Teufel" den TSV 1860 München.