Bundesliga

Köln: Dienstag kommt Andersson, Duda soll am Mittwoch folgen

Müller-Römers Mailverkehr

Köln: Dienstag kommt Andersson, Duda soll am Mittwoch folgen

Soll am Dienstag zum Medizin-Check in Köln anreisen: Sebastian Andersson.

Soll am Dienstag zum Medizin-Check in Köln anreisen: Sebastian Andersson. imago images

Der Schwede kommt sicher, er soll am Dienstag zum Medizin-Test anreisen, Duda (bei dessen Transfer es wohl noch ein Restrisiko gibt) wohl am Mittwoch. Immer noch ein Thema ist der Bochumer Silvere Ganvoula als Backup in der Sturmspitze. Warten muss der FC noch auf Dimitrios Limnios. Der 22-jährige griechische Flügelspieler von PAOK Saloniki ist immer noch nicht von der Covid-19-Erkrankung genesen, der letzte Test fiel erneut positiv aus.

Den Kader erst so spät komplett zu haben, ist Folge der Tatsache, dass im Fußball eben nicht immer alles nach Wunsch läuft. Erst das konkrete Interesse der Berliner an Jhon Cordoba brachte Steine ins Rollen, die vorher eingeklemmt waren. Und immer noch nicht ist alles geklärt, möglicherweise werden auch die Namen Marko Richter (FC Augsburg) oder Robin Hack (1. FC Nürnberg) wieder eine Rolle spielen - Entwicklungen ausschließen verbietet sich, wer soll dies besser wissen als die Verantwortlichen des 1. FC Köln nach dieser Transferphase?

Unterdessen berichtet der "Kölner Stadtanzeiger" in seiner Ausgabe vom Dienstag aus einem Mailverkehr zwischen einem Mitglied des 1. FC Köln und dem Vorsitzenden des Mitgliederrates der "Geißböcke", Stefan Müller-Römer. Auf die Anfrage des Mitglieds (67, wegen des Alters und Vorerkrankungen zur Corona-Risikogruppe gehörend) nach den Möglichkeiten, die nächste Mitgliederversammlung virtuell zu veranstalten, reagierte Müller-Römer zunächst höflich, wenn auch eher ablehnend und skeptisch, räumte aber die Möglichkeit ein, Einzelfälle zu prüfen. Die Frage, ob eine virtuelle Abstimmung manipuliert werden könne, "indem Mitglieder ihre Zugangsdaten weitergeben", beantwortete er dann schon unwirscher: "Also wenn ich lese, was in den Foren von den üblichen Verrückten und den bekannten Hetzern so geschrieben wird, dann habe ich zumindest in solche Gestalten kein Vertrauen."

Laut der dem "KSTA" vorliegenden Mail beschuldigte der Anwalt auch Ex-Nationalspieler Stephan Engels, dieser habe "Lügengeschichten in die Welt" gesetzt. Derartiges sei auf einer Präsenzveranstaltung nicht möglich, sollte dort jemand Unfug von sich geben, "diszipliniert ihn die Versammlung mit entsprechenden Zwischenrufen". Dies habe in den vergangenen Jahren gut funktioniert und so habe man "Fake-News-Verbreiter" von ihrem Tun abgehalten.

Müller-Römer teilt gegen handelnde Personen des FC aus

Einmal in Fahrt, teilte Müller-Römer auch gegen handelnde Personen im Verein aus. Die Geschäftsführung habe dem 1. FC Köln gemeinsam mit dem alten Vorstand "die aktuell katastrophale finanzielle Lage eingebrockt." Kein Wort dazu, dass es in erster Linie dem 38-Millionen-Euro-Eigenkapital-Polster, das die Geschäftsführung in den vergangenen Jahre angehäuft hatte, zu verdanken ist, dass der FC während der Corona-Krise handlungsfähig ist.

"Dann hätten wir endlich Frieden"

Unzufrieden zeigt sich der Vorsitzende des Mitgliederrates schließlich auch mit Teilen seiner Klientel, weiß der "KSTA": Er habe "definitiv keine Lust mehr", sagte Müller-Römer, sich diese "AfD-artigen Mitglieder anzutun". Das seien "alles Verlierer, die noch nie wirklich etwas für den Verein getan haben. Die sollten den Verein einfach verlassen. Dann hätten wir endlich Frieden", so Müller-Römer am 31. August im Schreiben an das Mitglied, das er in Sachen Corona freilich beruhigt: "Faktisch haben wir kein wirkliches Problem mit der Pandemie. Ich sehe die Gefahr nicht so groß, wie sie von Politikern wie Lauterbach im Fernsehen populistisch dargestellt wird."

Gegenüber der Kölner Zeitung wollte sich der Funktionär nicht zu den Inhalten äußern, da es sich um vertraulichen Mailverkehr gehandelt habe. Der 1. FC Köln wird morgen zu den Äußerungen des Mitgliederrat-Vorsitzenden Stellung nehmen.

Frank Lußem

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