"Wir wissen um die Qualität, die im 1. FC Nürnberg steckt", führte Kocak auf der Spieltags-Pressekonferenz aus. "Er besitzt eine gute Mischung aus individueller Qualität und großer Erfahrung. Die Mannschaft spielt verschiedene Systeme und kann flexibel agieren." Vor dem Club ist dem SVS-Trainer aber weder angst noch bange. "Auch wir besitzen Qualität und wir fahren dort hin, um etwas Zählbares mitzunehmen." Vor allem das Sandhäuser Prunkstück, die mit erst 15 Gegentreffern beste Defensive der 2. Liga, hebt Kocak hervor: "Unsere Defensive gehört zu den besten im gesamten deutschen Profifußball", unterstreicht der 36-Jährige. "Vorne hapert es dagegen noch etwas. Aber das gehört zu solch einem Entwicklungsprozess dazu."
50 Prozent der Tore könnten wegbrechen
Ausgerechnet in diesem Prozess droht nun das etatmäßige Sturmduo auszufallen. "Sukuta-Pasu und Höler sind angeschlagen und konnten noch nicht mit der Mannschaft trainieren", berichtete Kocak. "Wir müssen das heutige Training abwarten, aber leider von einem Ausfall beider Spieler ausgehen." Dies träfe die Kurpfälzer hart, immerhin würden die beiden Top-Torjäger, die sich zusammen für die Hälfte der 18 Saisontreffer verantwortlich gezeigt hatten, wegbrechen. "Mit Wright, Vunguidica, Aygünes oder Derstroff haben wir aber ausreichend Alternativen in der Hinterhand", glaubt Kocak. Das aufgeführte Quartett brachte es bislang allerdings zusammengerechnet auf nur einen einzigen Treffer (Wright).
Karl erleidet Muskelfaserriss - Paqarada kehrt zurück
Und auch die bislang so stabile Abwehr wird von einem Ausfall erschüttert. Defensiv-Allrounder Markus Karl fällt mit einem Muskelfaserriss sicher aus. Dafür kehrt mit Leart Paqarada ein Linksverteidiger zurück und dürfte zusammen mit Philipp Klingmann, seinem Pendant auf der rechten Außenbahn sowie den "Tim Towers" Tim Kister (1,93 Meter groß) und Tim Knipping (1,89 Meter) die Viererkette bilden.
Keine Kritik an Keeper Schuhen
Den zuletzt in die Kritik geratenen Torwächter Marcel Schuhen nahm Kocak derweil in Schutz. Der Schlussmann hatte in Aue (0:1, kicker-Note 5), in Fürth (1:2, 4,5), in Darmstadt (2:1, 4,5) und gegen Heidenheim (1:2, 4,5) gepatzt. Das große Manko des 24-Jährigen: Er klebt zu oft auf der Linie. "Wir haben kein Torwart-Problem", wehrt sein Coach die Kritiker ab. "Marcel hat uns schon Punkte gerettet. Wir können froh sein, dass wir ihn haben." Das kann Schuhen, der im Sommer überraschend den inzwischen nach Ingolstadt abgewanderten Marco Knaller verdrängte, nun in Nürnberg unter Beweis stellen.