Harte Zweikämpfe: Münchens Hoffmann wird vom Koblenter Kuqi angegangen. picture-alliance
TuS-Coach Uwe Rapolder würfelte sein Team nach dem 0:2 in Nürnberg gehörig durcheinander. Ziehl (Gehirnerschütterung) fiel aus, Forkel, Richter und Sukalo (Oberschenkelprobleme) fanden sich ebensowenig in der Startelf. Dafür kehrte Mavric nach Ablauf seiner Sperre zurück, auch Maletic, Göderz und Taylor durften beginnen.
Auch Löwen-Trainer Uwe Wolf überraschte mit einer mächtigen Personalrochade. Nach dem 1:1 gegen Osnabrück standen Rukavina (nach Gelbsperre), Beda, D. Schwarz, Gulan und Holebas neu in der ersten Elf. Ledgerwood, Schick, Rösler, Schäffler und Aigner (Grippe) traten zurück ins zweite Glied.
Im Stadion Oberwerth legte die abstiegsbedrohte TuS einen Blitzstart hin und führte nach einer sehenswerten Einzelaktion von Maletic schnell mit 1:0 (4.). Der Bosnier ließ den jungen "Löwen"-Debütanten Gulan auf der rechten Angriffsseite alt aussehen, drängte vehement in den Sechzehner und brachte die Kugel am unglücklich agierenden 1860-Keeper Hofmann vorbei im rechten Eck unter.
Von diesem Erfolgserlebnis beflügelt, legte die Rapolder-Elf nach und war in der ersten Viertelstunde klar spielbestimmend. Doch Kuqi (10.) und wieder Maletic (14.) ließen aussichtsreiche Gelegenheiten ungenutzt liegen. Ein schön getretener Rukavina-Freistoß weckte dann die Gäste aus ihrer Anfangslethargie (17.). Lauth prüfte nur Augenblicke später erstmals Yelldell im Tor der Hausherren, blieb aber nur zweiter Sieger (19.). Auf der Gegenseite musste Hofmann gegen einen Schuss von Maletic all sein Können aufbieten, verletzte sich dann in dieser Szene beim Nachfassen gegen Kuqi, musste mit Verdacht auf Innenbandriss verletzt ausgewechselt werden (24.).
Der 27. Spieltag
Reservekeeper Tschauner hatte auf dem Feld kaum Gelegenheit, sich richtig warmzumachen, da musste er den Ball schon aus seinem Tornetz fischen. Taylor staubte nach einem Eckball aus wenigen Metern ab und erhöhte für die Rapolder-Elf (32.). Die musste nun selber verletzungsbedingt umstellen – bei Maletic ghing es nicht mehr weiter, es kam Wiblishauser (35.).
Angesichts des Rückstandes stellte "Löwen"-Coach Uwe Wolf frühzeitig auf ein System mit zwei Angreifern um, brachte Schäffler für Mittelfeldmann Danny Schwarz ins Spiel. Doch bis zur Pause langte es für die Oberbayern nur durch einen Schuss von Lauth für ein Torgefahr. Am Ende einer langen Nachspielzeit traf der ehemalige Nationalspieler nur ans Aluminium (45. +3).
In Durchgang zwei hatte Lauth dann schnell mehr Glück. Eine gefühlvolle Johnson-Vorlage nutzte er geschickt und traf zum Anschluss (53.). Die Partie wogte nun hin und her, mit tollen Offensivszenen auf beiden Seiten. Schäffler scheiterte mit einem Kopfball an Yelldell (54.), Du Ri Cha prüfte Tschauner aus der Distanz (56.).
Tore fielen dann aus Standardsituatonen. Einen Freistoß von Lomic köpfte Taylor aus acht Metern in die Maschen (65.), nur Sekunden danach hatten dann auch die Münchner Grund zum Jubeln. Nach einer Ecke zappelte der Ball im Tor, Beda und Hartmann hatten sich am kurzen Pfosten beharkt, und das Spielgerät prallte dann vom unglücklichen Hartmann an Yelldell vorbei ins lange Eck(66.).
Nach diesen furiosen Szenen ging es zwar umkämpft weiter, nur fehlte es im Angriffsspiel beider Kontrahenten immer mehr an der letzten Konsequenz und Passgenauigkeit. Auch in einer hitzigen und spannenden Schlussphase langte es für keine weiteren Treffer mehr. Wiblishausers Fernschuss (81.) strich noch knapp über die Latte, Kuqi versagten vor Tschauner die Nerven (90.) und Beda setzte einen Kopfball daneben (90. +1) - dann beendete Referee Sascha Thielert die Begegnung. 1860 wartet somit seit vier Partien auf ein Erfolgserlebnis und die TuS feiert einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf.
Koblenz muss nun wieder reisen. Am nächsten Sonntag steht das Duell gegen den MSV in Duisburg bevor. 1860 empfängt zum Abschluss des Spieltages im Montagsspiel den 1. FC Kaiserslautern.