Nutze kicker auf seinen digitalen Plattformen wie gewohnt mit Werbung und Tracking. Die Zustimmung kann jederzeit für die Zukunft widerrufen werden. Details zu Werbe- und Analyse-Trackern findest du in unserer Datenschutzerklärung oder bei Cookies & Tracking am Ende jeder Seite.
Zustimmen & weiterMit dem PUR-Abo nutzt du kicker auf seinen digitalen Plattformen ohne Werbetracking und praktisch werbefrei.
Nur 2,49 EUR im Monat
PUR-Abo kaufenBereits PUR-Abonnent? Hier anmelden.
Alle Antworten zum PUR-Abo findest du hier.
Werbung und Tracking: Um dir relevante Inhalte und personalisierte Werbung anzubieten, setzen wir Cookies und andere Technologien ein. Damit messen wir, wie und womit du unsere Angebote nutzt. Diese Daten geben wir auch an Dritte weiter. Die Anzahl unserer Partner beträgt aktuell 0. Wir greifen dabei auf dein Endgerät zu, speichern Cookies oder sonstige Informationen und wir oder Dritte können mit diesen sowie mit persönlichen Identifikatoren (z.B. Geräte-Kennungen oder IP-Adressen) und basierend auf deinem individuellen Nutzungsverhalten ...
Hinweis zur Datenübermittlung außerhalb der EU: Je nach Einzelfall werden Daten außerhalb der Europäischen Union im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter verarbeitet . Dies findet nur statt, wenn die besonderen Voraussetzungen der Art. 44 ff. DSGVO erfüllt sind.
Die Karriere von Levan Kobiashvili in Bildern
36 Jahre alt, 771 Pflichtspiele (82 Tore) auf dem Buckel - und kein bisschen müde. Levan Kobiashvili ist ein Stück deutsche Fußball-Historie. Am Samstag wird der Hertha-Akteur gegen Borussia Dortmund sein 351. und letztes Bundesligaspiel bestreiten. Fast 16 Jahre liegen zwischen seinem ersten und letzten Bundesligaspiel. Wie alles begann... imago
Die lange Karriere in Deutschland, sie startete beim SC Freiburg. Im Januar 1998 wechselte der Georgier von Dinamo Tiflis in den Breisgau. imago
Schnell wurden Kobiashvilis Stärken offensichtlich. Elegant und schnörkellos sein Spiel, dazu variabel einsetzbar: Im Laufe seiner Karriere spielte "Kobi" links defensiv und offensiv, im defensiven Mittelfeld und zum Schluss sogar als Innenverteidiger. 1998 stieg er mit dem SC in die Bundesliga auf. imago
Wie lange Kobiashvili schon dabei ist, zeigt diese Aufnahme mit zwei seiner Gegenspieler aus dem September 1999. Freiburgs Nummer 10 im Zweikampf mit Bayerns Thomas Strunz, beobachtet von Jens Jeremies. In der Saison 2001/02 stieg Freiburg zwar ab, allerdings gelang der direkte Wiederaufstieg. imago
Tskitishvili, Kobiashvili, im Hintergrund Iashvili, dazu Tobias Willi halfen mit. Die Fans machten sich einen Spaß draus. Bei der Mannschaftsaufstellung bekam jeder Spieler ein "Willy" am Namensende verpasst, geboren wurden so zum Beispiel "Golz-Willy" und "Coulibaly-Willy". imago
Nach 149 Ligaspielen für Freiburg (30 Tore, 16 Assists) entschied sich Kobiashvili für eine neue Herausforderung. Im Sommer 2003 wechselte er zum FC Schalke 04. Es hätte auch anders laufen können. "Bayern wollte mich zweimal", verriet der Georgier. Auch Inter Mailand, der AC Florenz und Bayer Leverkusen klopften an. imago
Auch bei den Königsblauen setzte er seine Akzente, gehörte überwiegend zur Stammelf. Der ganz große Triumph blieb allerdings aus. Mit S04 wurde er zweimal Vizemeister (2004/05 und 2006/07), das Pokalfinale 2005 gegen den FC Bayern ging mit 1:2 verloren. So blieb sein einziger Titel in der Bundesliga... imago
...der des Ligapokalsiegers 2005. Hier feiert er mit Hamit Altintop, Keeper Frank Rost und Dario Rodriguez. Mit Dinamo Tiflis wurde er dreimal Meister und zweimal Pokalsieger. In Sachen Titel habe er "sicher nicht das Maximum herausgeholt. Trotzdem bin ich happy, wie es gelaufen ist." imago
Eine runde Sache waren auch die Auftritte in der Nationalmannschaft. Genau 100-mal spielte er für Georgien, auch Clemens Fritz und Michael Ballack kreuzten im Jahr 2006 seinen Weg. imago
Seine dritte und letzte Station: Hertha BSC. Im Januar 2010 heuerte er mit Hubnik und Gekas bei den abstiegsgefährdeten Berlinern an...
...doch es half nichts mehr. Hertha stieg in die 2. Liga ab, "Kobi" ging den Weg mit. imago
Es folgten turbulente Jahre in der Hauptstadt. Die Berliner stiegen auf, doch Kobiashvilis persönlicher Tiefpunkt sollte nur ein Jahr später folgen. imago
15. Mai 2012: Hertha hat wenige Tage zuvor das Relegationshinspiel mit 1:2 verloren. In Düsseldorf kommt es beim 2:2 zum totalen Chaos. Pyros fliegen, die Zuschauer stürmen vor Abpfiff den Platz. Schiedsrichter Wolfgang Stark behauptet zudem, Kobiashvili habe ihn nach Schlusspfiff geschlagen. Kobi wird bis zum 31. Dezember 2012 gesperrt - Rekord! Er akzeptierte die Strafe, sagt aber bis heute: "Ich habe ihn nicht geschlagen." imago
Das Karriereende? Nein! Zwar wollte er aufhören, ja sogar "an manchen Tagen nicht mal aufstehen", doch er schwor sich: "So trete ich nicht ab." In der Saison 2012/13 half er beim Aufstieg noch in elf Spielen mit und feierte mit seiner Tochter Salome und seinem Sohn Nicka den erneuten Gewinn der "Felge". imago
Dass Kobiashvili noch eine Saison in der ersten Liga dranhängen konnte, hängt auch mit seiner Lebensweise zusammen. Der "Top-Profi" (Jos Luhukay) rührt Alkohol nur an, um andere zu begießen - auch wenn er einen Weinkeller im Haus in Kleinmachnow besitzt. imago
Es hätte nicht einmal Schluss sein müssen. Kobiashvili, den sie in der Kabine nur noch "Sir Levan" oder schlicht "Legende" nannten, hätte sich ein weiteres Jahr als Profi vorstellen können. Doch der Klub ließ ihn abblitzen. Was bleibt, sind die Erinnerungen. imago
An seine Zeit in Freiburg und die Trainingslager auf Langeoog unter Volker Finke (re.) zum Beispiel. Der sagt noch heute: "Kobi war einer der besten Spieler, die ich je betreute. Er konnte ein Spiel lesen." imago
Natürlich an die Duelle mit Claudio Pizarro, dem mit bisher 369 Einsätzen einzigen Ausländer in der Bundesligageschichte, der mehr Einsätze als Kobiashvili (350) vorzuweisen hat. imago
An die erhabenen Momente... imago
...die kuriosen Augenblicke... imago
..und die heiteren. imago
Langweilig dürfte es Kobiashvili nicht werden. Während seiner Rekordsperre machte er seinen Bootsführerschein. Zudem will er den Trainerschein machen und Ende Januar sein Fernstudium Sport-Management in Düsseldorf abschließen. Auch als Politiker ist er in Georgien ein Thema. imago
Doch das ist alles noch leise Zukunftsmusik. Ein Abschied mit großem Tam-Tam wird es auch bei seinem letzten Spiel nicht geben, zumindest nicht von seiner Seite. "Ich habe nie viel geredet, sondern meine Arbeit gemacht", sagt er über sich selbst. Am Samstag tritt mit Levan Kobiashvili ein Stück Bundesligageschichte ab. Genauso leise und bescheiden, wie er einst gekommen ist. imago