Von der WM aus Australien berichtet Jim Decker
Die Personallage hatte sich gerade entspannt, da musste Bundestrainerin Martina Voss-Teckleburg doch wieder eine Hiobsbotschaft hinnehmen: Linksverteidigerin Felicitas Rauch, die Zuverlässigkeit in Person, hat sich am Freitag im Vormittagstraining in Wyong verletzt. Die 27-Jährige erlitt eine Verstauchung des rechten Kniegelenks und soll laut DFB "auf unbestimmte Zeit" ausfallen.
Die Außenbahnen sind dünn besetzt
Auf den Außenbahnen ist die Nationalelf personell ohnehin dünn besetzt: Rechts baut Voss-Tecklenburg neuerdings auf Offensivspielerin Svenja Huth, weil für die zuletzt am Kreuzband verletzte Giulia Gwinn kein gleichwertiger Back-up bereitsteht.
Vorrundenspiele des DFB bei der WM
Nun muss auch auf der linken Seite eine kreative Lösung her, wenn es am Sonntag (11.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Sydney im zweiten Gruppenspiel gegen Kolumbien geht. Im Vorbereitungs-Testspiel gegen Vietnam (2:1) lief auf dieser Position Chantal Hagel auf, in der Generalproble gegen Sambia hatte sich dann Carolin Simon das Kreuzband gerissen. Also reiste etwas überraschend Hagel mit nach Australien.
Hagel - oder doch Kleinherne?
Die 25-Jährige, die nach der WM beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht, wurde zuletzt bei der TSG Hoffenheim als offensive Mittelfeldspielerin eingesetzt. Beim DFB ist sie dagegen als Linksverteidigerin eingeplant, obwohl sie fast keine Erfahrung auf dieser Position hat. Nun könnte sich schneller als gedacht unter Wettkampfbedingungen zeigen, ob Hagel diesen Ansprüchen gewachsen ist.
Eine zweite Option wäre Sophia Kleinherne, die von Huth als Rechsverteidigerin verdrängt wurde. Die Frankfurterin ist eine eher defensiv orientierte Spielerin und eigentlich im Zentrum oder rechts zu Hause, könnte aber auch den Part auf dem linken Flügel übernehmen.