Bundesliga

Klubs streiten schon: Diskussion um Bundesliga-Starttermin

Auf DFL-Konferenz drohen Debatten

Klubs streiten schon: Diskussion um Bundesliga-Starttermin

Plädiert klar für einen späteren Re-Start der Bundesliga: Werder-Geschäftsführer Frank Baumann.

Plädiert klar für einen späteren Re-Start der Bundesliga: Werder-Geschäftsführer Frank Baumann. imago images

Einstimmig beschlossen die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten in ihrer Runde mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch, dass die 1. und 2. Bundesliga in der zweiten Mai-Hälfte wieder starten darf. Doch so einhellig war die Diskussion darüber offenbar nicht verlaufen.

"Wir haben uns ordentlich in die Wolle gekriegt"

"Wir haben uns ordentlich in die Wolle gekriegt bei dem Punkt, ab wann gespielt werden darf, nachdem die grundsätzliche Entscheidung über das Go für Geisterspiele gefallen war", verriet Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) am Nachmittag. Es sei "ordentlich zur Sache gegangen".

Und auch innerhalb der Bundesliga bahnt sich vor der DFL-Mitgliederversammlung am Donnerstag eine Kontroverse darüber an, ob schon am 15. Mai oder erst eine Woche später wieder gespielt werden sollte.

Ein früherer Start der Liga würde für uns einen deutlichen Wettbewerbsnachteil darstellen.

Werder-Geschäftsführer Frank Baumann

Während RB Leipzigs Boss Oliver Mintzlaff "keinen Grund" dafür sieht, "länger zu warten", Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke das Wochenende 16./17. Mai als "Wunschtermin" bezeichnet und auch Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes auf dieses Datum hofft, gingen andere Klubs mit einer konträren Meinung an die Öffentlichkeit.

"Zur Gewöhnung an den Wettkampf nach rund zwei Monaten Wettkampfpause und zur Einschränkung eines Verletzungsrisikos bei den Spielern, die durch die Vielzahl der Partien in einem sehr knappen Zeitraum sehr stark beansprucht werden, werden wir uns dafür einsetzen, dass die Bundesliga am 23. Mai fortgesetzt wird", gab Werder Bremens Geschäftsführer Frank Baumann bekannt.

Mainz hofft auf "solidarische Entscheidung" für späteren Start

Man folge dabei "auch den Empfehlungen, die an die Politik gegeben worden sind und die ein rund zweiwöchiges Mannschaftstraining vor dem Saisonstart vorsahen. Ein früherer Start der Liga würde für uns einen deutlichen Wettbewerbsnachteil darstellen, da an anderen Standorten bereits seit Wochen in zum Teil deutlich größeren Gruppen als in Bremen trainiert werden konnte. Im Sinne der Integrität des Wettbewerbs werben wir dafür, die Saison erst nach einem zweiwöchigen Mannschaftstraining wieder zu beginnen."

Auch der Tabellen-15. Mainz 05 hofft "auf eine solidarische Entscheidung in den Ligen, denn wir halten im Sinne eines fairen Wettbewerbs eine mindestens 14-tägige Vorbereitungszeit im Mannschaftstraining für notwendig", so Vorstandschef Stefan Hofmann in einer Klubmitteilung. Die Mainzer dürfen wie auch die Bremer und andere ab sofort wieder das Mannschaftstraining aufnehmen, während etwa Paderborn und Leipzig damit bereits begonnen hatten.

Die Politik überlässt es der DFL: "Das ist der Kompromiss"

Die Politik war sich in der Frage des konkreten Starttermins nicht einig geworden. Eine "überwiegende Zahl der Ministerpräsidenten" hätte für den 15. Mai votiert, so Bovenschulte im "Weserkurier". "Wir haben uns dann auf die zweite Mai-Hälfte geeinigt. Die DFL soll den Termin festlegen. Das ist der Kompromiss."

Bürgermeister Bovenschulte fürchtet wie Baumann Nachteile für den Tabellenvorletzten Werder, der bisher nur in Vierergruppen trainieren durfte. "Werder hat sich bisher klar und deutlich an die Einschränkungen des Trainingsbetriebs gehalten. Andere Vereine haben sich weniger deutlich daran gehalten, was man so hört", so Bovenschulte.

Nach kicker-Informationen geht der Trend klar zum 15. Mai

Auch er argumentiert mit erhöhten Verletzungsgefahren ("Das geht auf die Gesundheit der Spieler") und hofft deshalb auf die "Einsicht" der DFL. Doch er ahne schon, "wie sie entscheiden wird" - und meinte damit den 15. Mai. Auch nach kicker-Informationen geht der Trend klar zu diesem Datum. Die Videokonferenz der DFL am Donnerstag könnte dennoch hitzig werden.

DFL hat das letzte Wort

Das letzte Wort hätte dann das DFL-Präsidium. Denn vereinsrechtlich betrachtet verfügt ein Vorstand, in dem Falle also das DFL-Präsidium, über die sogenannte Allzuständigkeit, könnte also auch an der Mitgliederversammlung (MV) vorbei über den Re-Start-Termin entscheiden, während eine MV beispielsweise nur bei Satzungsänderungen zu Rate zu ziehen wäre. Sogar die DFL GmbH könnte einfach einen Termin ansetzen, weil sie seitens des DFL e.V. mit Durchführung und Organisation der Bundesliga beauftragt ist.

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