Dass die EM-Teilnehmer in diesem Jahr 26 Spieler nominieren durften, kam bei den Trainern gut an, hat aber im UEFA-Reglement eine Schattenseite: Maximal 23 dieser 26 erhalten einen Platz im Spieltagskader. Wenn niemand verletzt oder gesperrt ist, müssen also jeweils drei Spieler mit einem Tribünenplatz leben.
"Das hat man als Spieler natürlich schon auf dem Schirm", räumte Lukas Klostermann zwei Tage vor dem EURO-Auftakt der DFB-Auswahl gegen Frankreich (Dienstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) ein und übte zumindest leise Kritik an der UEFA: "Ich persönlich finde die Regelung ein bisschen unglücklich."
Er kenne zwar die Gründe für die numerische Diskrepanz zwischen EM- und Spieltagskader nicht, sieht aber "für alle Beteiligten keine leichte Entscheidung, vor allem für den Trainer", der drei Spieler "auf die Tribüne" setzen müsse. "Aber so sind die Regeln, da müssen wir uns wohl oder übel dran halten."
Kimmich rechts hinten? Klostermann: "Alle, inklusive mir, wollen spielen"
Klostermann wird es gegen Frankreich kaum treffen, mit der Startelf rechnen darf der Rechtsverteidiger von RB Leipzig aber wohl ebenfalls nicht: Hinten rechts wird wie in der EM-Generalprobe gegen Lettland (7:1) Joshua Kimmich erwartet. Und so tat sich Klostermann bei einer Frage am Sonntag besonders schwer: Hält er Kimmich rechts hinten oder im defensiven Mittelfeld für besser?
"Ich habe mir schon fast gedacht, dass diese Frage kommt", sagte Klostermann, und "es ist für mich tatsächlich schwierig, sie zu beantworten". Denn: "Natürlich wollen wir alle im Kader möglichst spielen, jeder ist mit der Überzeugung hierhingekommen, dass er der Mannschaft auch helfen kann." Das Team stehe natürlich im Vordergrund, aber "alle, inklusive mir, wollen spielen".
