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Klopp verteidigt Gravenberch und nennt Ansetzung "einen Witz"

Liverpools Ärger hält an

Klopp verteidigt Gravenberch und nennt Ansetzung "einen Witz"

Jürgen Klopps Neuzugang Ryan Gravenberch (re.) geht ausgeruht in Liverpools Spiel am Samstag - andere weniger.

Jürgen Klopps Neuzugang Ryan Gravenberch (re.) geht ausgeruht in Liverpools Spiel am Samstag - andere weniger. imago images (2)

Jürgen Klopp sprach auf seiner Pressekonferenz am Freitag über die Nationalmannschaft, allerdings nicht über die deutsche, sondern die niederländische. Weil Ryan Gravenberch kurz nach seinem Wechsel vom FC Bayern zum FC Liverpool der U 21 abgesagt und lieber bei seinem neuen Klub geweilt hatte, hatte er Ärger bekommen. Klopp fand die Entscheidung naturgemäß ziemlich gelungen.

"Er konnte hier trainieren, alles im privaten Bereich regeln. Das heißt, er weiß, wo er wohnen wird, er hat ein Auto", berichtete der Trainer. "Ich verstehe, dass der niederländische Verband und Ronald Koeman (Bondscoach, Anm. d. Red.) nicht glücklich darüber waren. Aber der Junge ist ein Fußballer durch und durch, will immer Fußball spielen. Er hat diese Pause genutzt, um viele Dinge zu klären, die wir sonst immer in großer Eile erledigen müssen. Aus unserer Perspektive war das also sehr gut. Aber er liebt es, für Holland zu spielen, egal, für welche Mannschaft."

Während Gravenberch ("Ein Spieler mit riesigem Potenzial") sich also in Liverpool in aller Ruhe auf das Auswärtsspiel bei den Wolverhampton Wanderers am Samstag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) vorbereiten konnte - das Trent Alexander-Arnold mit einer Oberschenkelverletzung verpasst -, ging es einigen Teamkollegen anders. Weltmeister Alexis Mac Allister landete erst am Donnerstagmorgen um 4 Uhr wieder in England, Luis Diaz um 9 Uhr. Entsprechend geladen war Klopp, als es um ein Thema ging, das ihn seit Jahren verärgert: die frühe Anstoßzeit am Samstag.

Klopp: "Wir haben Spieler, die ich noch nicht einmal gesehen habe"

Zum Thema:

"Bis März gibt es vier Länderspielpausen, und in zwei davon haben wir bereits den 13.30-Uhr-Anstoß. Wenn ich darüber spreche, heißt es überall wieder: Jetzt fängt er wieder an zu jammern", sagte er. "Das ist ein Witz! Wir haben Spieler aus Südamerika, die ich noch nicht mal gesehen haben - wir spielen in 24 Stunden. Aber so ist es halt. Wir können das nicht ändern, egal, mit wem wir sprechen. Der TV-Sender hat zwar einen neuen Namen, aber das scheint überhaupt nichts geändert zu haben. Sie interessieren sich einen - Piep - dafür."

"TNT Sports" überträgt seit dieser Saison die Premier-League-Spiele am Samstagmittag, die vor allem für den asiatischen Markt attraktiv sind und die den Reds auch sportlich nicht liegen. In der vergangenen Saison gewannen sie keine ihrer sechs Partien zu dieser Anstoßzeit (0/3/3). Einen Blick in Richtung Bundesliga vermied Klopp bei seiner Kritik am Freitag allerdings: Der FC Bayern und Bayer Leverkusen treffen schon 17 Stunden früher aufeinander.

jpe

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