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Jürgen Klopp kontert Gary Neville: "Ich bin nicht wie er"

Neue Torwart-Hierarchie in Liverpool

Klopp kontert Neville-Stichelei: "Ich bin nicht wie er"

Lässt beim Thema fünf Auswechslungen nicht locker: Jürgen Klopp.

Lässt beim Thema fünf Auswechslungen nicht locker: Jürgen Klopp. imago images

Gary Neville verglich am Montag Jürgen Klopp mit Sir Alex Ferguson, doch nett war das in diesem Fall nicht gemeint. Der "Sky Sports"-Experte ist der nächste im Premier-League-Zirkus, der sich öffentlich mit Liverpools Trainer anlegte - und einen Konter kassierte.

Neville, einst für Liverpools Erzrivale Manchester United am Ball, hatte Klopp unter anderem vorgeworfen, mit dem hartnäckigen Kampf um mehr Entlastung für die Profis lediglich Psychospielchen zugunsten seiner Mannschaft zu spielen - wie früher Ferguson.

"Er kann nicht - und sollte nicht - denken, dass ich wie er bin"

Klopps Antwort am Freitag: "Es geht nicht um Liverpool. Was auch immer er sagt, zeigt vielleicht nur, wie er sich in einer solchen Situation verhalten würde. Aber er kann nicht - und sollte nicht - denken, dass ich wie er bin. Weil ich nicht wie er bin."

Zuvor hatte Klopp einmal mehr nachdrücklich für fünf Auswechslungen auch in der Premier League geworben, die im Sommer als einzige Topliga Europas zu drei Wechseln zurückgekehrt war. Obwohl es ihm zufolge beim letzten Trainertreffen eine Mehrheit von mindestens 15:5 gegeben habe, waren bereits bei zwei Meetings der Premier-League-Klubbosse die nötigen 14 Stimmen nicht zustande gekommen - und nur sie können eine erneute Regeländerung durchsetzen.

Einige Klubbosse würden "das Wohl der Spieler ignorieren"

"Das spricht dafür, dass es einige Premier-League-Shareholder anders sehen als ihre Trainer", so Klopp. "Ehrlich gesagt ist das kein gutes Zeichen, denn das zeigt, dass sie das Wohl der Spieler ignorieren. Die Trainer machen das nicht, aber diese Leute schon."

Eine Minderheit der Trainer - und übrigens auch Neville - wittert bei fünf Wechseloptionen einen Vorteil für die Klubs mit den besseren und breiteren Kadern. Dem hatte Klopp schon mehrmals widersprochen. "Ich bin mir sicher, dass wir das Thema schon bald wieder diskutieren werden", sagte er am Freitag mit Blick auf den Terminkalender im Dezember. "Ab jetzt muss so ziemlich jede Mannschaft alle drei Tage spielen - und jede wird den Unterschied spüren."

Alisson-Vertreter Kelleher vor Premier-League-Debüt

Liverpool jedenfalls hat seit Wochen mit immer neuen Verletzungen zu kämpfen. Während Trent Alexander-Arnold und Naby Keita am Sonntag (20.15 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Wolverhampton womöglich wieder einsatzfähig sind, fallen Thiago, James Milner, Xherdan Shaqiri, Joe Gomez und Virgil van Dijk weiter aus - genau wie Stammkeeper Alisson (Oberschenkelprobleme).

Ihn hatte am Dienstag in der Champions League gegen Ajax Amsterdam (1:0) der 22-jährige Caoimhin Kelleher stark vertreten, am Sonntag darf er sein Premier-League-Debüt feiern. Der Ire habe ihn "schon seit Monaten und Jahren überzeugt", so Klopp, gegen Ajax nun auch "alle anderen". "Manchmal muss man auf den richtigen Moment warten."

Auch wenn es Klopp nicht explizit aussprach: In Liverpool gibt es eine neue Torwart-Hierarchie. Hinter Alisson ist jetzt der fußballerisch starke Kelleher die neue Nummer 2 - vor dem 33-jährigen Adrian, der in der Vorsaison unter anderem beim Champions-League-Aus gegen Atletico Madrid schwer gepatzt hatte. "Er hat Caoimhin auf herausragende Weise unterstützt", schwärmte Klopp vom Spanier. "Als er die Info bekommen hatte, dass er nicht spielen würde (gegen Ajax, d.Red.), hat er sich unglaublich verhalten. Dafür den allergrößten Respekt!"

jpe

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