kicker

Klopp erklärt Leicesters Erfolg - und lernt ein neues Wort

Wie Liverpool das Watford-Debakel verarbeitete

Klopp erklärt Leicesters Erfolg - und lernt ein neues Wort

Will die Leistungsausschläge seiner Mannschaft abstellen: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.

Will die Leistungsausschläge seiner Mannschaft abstellen: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. imago

4:1 bei Manchester City, 0:2 in Newcastle, 0:3 in Watford, 1:0 gegen Leicester: Dass in der Premier League nahezu jeder jeden schlagen kann, durfte Jürgen Klopp zuletzt binnen weniger Wochen selbst erfahren. Ein Grund: "Der Spielstil zwischen dem Spitzenreiter und vielen anderen Mannschaften in anderen Tabellenregionen unterscheidet sich nicht wahnsinnig", hat Klopp festgestellt.

Beispiel Leicester, das am "Boxing Day" an der Anfield Road die erste Auswärtsniederlage der Saison hinnehmen musste : "Leicester spielt Fußball mit zweiten Bällen. Wenn sie sie gewinnen, dann sind sie sehr stark, schnell im Umschalten, auch im Kopf, und haben gute Lösungen." Damit stehlen die "Füchse" seit Wochen den Premier-League-Topteams die Show.

Wir fahren nicht nach Sunderland, um zu zeigen, wie Fußball gespielt werden sollte, sondern um zu gewinnen.

Jürgen Klopp

Liverpool tritt am Mittwochabend (20.45 Uhr) beim abgeschlagenen Vorletzten Sunderland an. Doch Klopp sieht darin kein großes Kontrastprogramm: "Zweite Bälle werden auch in Sunderland ein wichtiger Faktor sein. Wir wissen, was auf uns wartet. Wir fahren nicht nach Sunderland, um zu zeigen, wie Fußball gespielt werden sollte, sondern um zu gewinnen."

Welches Gesicht zeigen seine Reds, die mit einem Sieg bis auf einen Punkt am Fünften Crystal Palace dran wären, diesmal? "Es gibt keinen Zweifel an der individuellen Qualität der Spieler, keinen Zweifel an ihrem Charakter", betont Klopp, aber: "Wir müssen ein stabiles Leistungslevel erschaffen." Es dürfe nicht zu heftige Ausschläge geben - nicht so heftige wie zuletzt: Der Unterschied zwischen dem mitunter vogelwilden Auftritt in Watford und dem abgeklärten Heimsieg gegen Leicester war eklatant. Wie kam es zu der krassen Steigerung?

"Nach dem Watford-Spiel war klar, was wir machen müssen"

"Wenn man versucht, sich zu verbessern, kann man nicht alles auf einmal machen", erklärt Klopp. "So, nun lasst uns am Positionsspiel, am Pressing, am Gegenpressing arbeiten" - das funktioniere nicht. "Nach dem Watford-Spiel war klar, was wir machen müssen, weil wir diese Probleme schon in den Spielen gegen West Brom oder Crystal Palace hatten. Gegen Leicester hatten wir sie nicht." Klopp meinte vor allem die Kompaktheit, das Verteidigen als Team, zu dem gegen Leicester auch der genesene Kapitän Jordan Henderson als Nebenmann von Emre Can auf der Sechs viel beitrug. "Das macht es auch für die Innenverteidiger leichter."

zum Thema

Henderson, nach langer Verletzungspause zunehmend besser in Form, ist als abschlussstarker Spieler auch ein Kandidat, wenn es darum geht, die Torgefahr aus dem Mittelfeld zu erhöhen. Auf die Frage, ob nicht bei Roberto Firmino, Adam Lallana & Co. bei allem Aufwand - die Journalistin benutzte das Wort "industry" ("Fleiß") - der Ertrag besser sein müsse, erkundigte sich Klopp zunächst nach dem unbekannten Begriff - und antwortete dann: "Das ist ein großes Ziel für uns."

jpe