Champions League

Jürgen Klopp über Roberto Firmino und Diogo Jota

Liverpool-Trainer nach Gala in Bergamo ohne Kopfschmerzen

Klopp: "Die Welt ist manchmal ein wirklich schlechter Ort"

Der eine glänzt, der andere strauchelt: Jürgen Klopp über Diogo Jota und Roberto Firmino.

Der eine glänzt, der andere strauchelt: Jürgen Klopp über Diogo Jota und Roberto Firmino. imago images

Voll des Lobes hatte Jürgen Klopp am Montag, wenig überraschend, über Atalanta Bergamo gesprochen. Das, wiederholte Liverpools Trainer am Dienstagabend trotz des deutlichen 5:0-Sieges in Italien, "stimmt immer noch zu 100 Prozent. Ich bin lange genug im Geschäft, um zu sehen, wenn ein Team guten Fußball spielt und jedem Team auf der Welt Probleme bereiten kann."

Seine Mannschaft sei nun mal "auch gut, wir wissen das. Wir haben Atalanta auf einem unglaublich hohen Level verteidigt, selbst sehr gut gespielt und die Tore geschossen. Vielleicht hätten wir noch zwei oder drei Tore mehr erzielen können, ich weiß es nicht. Das Ergebnis ist nicht wichtig, wir wollten einfach nur gewinnen."

Naiv verteidigende Bergamasken hatte Liverpool wiederholt mit langen Diagonalbällen überrumpelt und gegen den 98-Tore-Sturm der vergangenen Serie-A-Saison erst in der Schlussphase Chancen zugelassen. Deshalb lobte Klopp unter anderem den noch unerfahreneren van-Dijk-Vertreter Rhys Williams: "Ich kann mir nicht vorstellen, mit 19 Jahren mein zweites Profi-Spiel in der Champions League gegen Duvan Zapata zu bestreiten. Ich wäre unglaublich nervös gewesen, das war unglaublich."

Deshalb kam Klopp trotzdem nicht drum herum, über den Mann des Abends und der letzten Spiele zu sprechen. "Gute Leistungen bereiten mir nie Kopfschmerzen", entgegnete Klopp einer Frage, ob er angesichts von Diogo Jotas Dreierpack nun über Roberto Firminos Rolle nachdenken müsse. Der Brasilianer, seit 2015 in Liverpool, war in Klopps Dreiersturm neben Mohamed Salah und Sadio Mané ohnehin nie der Torjäger, der "echte Neuner". Nun aber scheint Neuzugang Diogo Jota die Nase leicht vorn zu haben.

Jota traf viermal in Folge und viermal entscheidend

Der Portugiese, im September für 44 Millionen Euro aus Wolverhampton gekommen, traf in Bergamo nicht nur dreimal und zweimal besonders sehenswert, er traf auch im vierten Spiel in Folge. In der Liga hatte Jota jeweils das Siegtor gegen Sheffield (2:1) und West Ham (2:1) erzielt, in der Champions League gegen Midtjylland und Atalanta jeweils das 1:0.

Für Klopp "war klar, warum das heute mit Diogos Form Sinn ergeben hat. Und bei der Art, wie Atalanta spielt und verteidigt, war es klar, dass Diogos Fähigkeiten helfen. Aber die Welt ist manchmal ein wirklich schlechter Ort, dass wir in dem Moment, in dem jemand glänzt, sofort über einen anderen Spieler sprechen, der für uns gefühlt 500 Spiele hintereinander gemacht hat. Wir wären nicht in der Champions League, wenn Bobby Firmino nicht bei uns wäre. Aber sofort muss ich erklären, warum er nicht gespielt hat."

Wenn ihr einige Leute auf der Welt fragt, was Liverpool an manchen Tagen besonders macht...

Klopp über Roberto Firmino

Firmino werde ganz sicher wieder spielen, auch wenn Klopp nicht verriet, ob das bereits am Sonntag im Gipfeltreffen mit Manchester City der Fall sein werde. "Wenn ihr einige Leute auf der Welt fragt, was Liverpool an manchen Tagen besonders macht, würde ich sagen, dass Bobby Firmino an einem guten Tag nicht zu verteidigen ist. Für uns ist es wichtig, dass wir mehr als elf Spieler haben, und heute Abend hat Diogo seine Form auf unglaubliche Weise genutzt und ein super, super Spiel gemacht. Aber das sagt nichts über Bobby aus und hat nichts damit zu tun, dass ich Kopfschmerzen bekomme. Ich bin mehr als glücklich, dass die Jungs so gespielt haben, wie sie es heute Abend getan haben."

mkr

Bilder zur Partie Atalanta Bergamo - FC Liverpool