Jürgen Klinsmann trainiert die USA seit 2011 - und räumte erst mit Spekulationen auf, dass sein Kapitel alsbald enden könnte: Der frisch gebackene DFB-Ehrenspielführer bestätigte, dass er auch in Zukunft Trainer des US-Teams bleiben will. "Ich möchte noch ein bisschen weitermachen und Deutschland bei der WM 2018 in Russland ein wenig ärgern", sagte der 52-Jährige vergangene Woche in Erfurt. Der Job mache ihm nach wie vor "riesigen Spaß".
Allerdings weiß der ehemalige Bundestrainer auch, dass bei einer eventuellen Niederlage gegen Mexiko zum Auftakt der 5. Runde in der WM-Qualifikation Nord- und Mittelamerika der Gegenwind schnell eisig werden kann. Eine Niederlage in Columbus gegen den Erzrivalen wird nicht gern gesehen - zumal der sogenannte "Columbus Clash" aus US-Sicht ein gutes Omen darstellt: Noch nie haben die United States of America gegen den Kontrahenten in Columbus verloren und sogar die vergangenen vier WM-Quali-Spiele im US-Bundesstaat Ohio jeweils mit 2:0 gewonnen.
Klinsmann lobt Pulisic
Mithelfen soll in jedem Fall erneut eine ganze Menge an Bundesliga-Profis: Ganze sieben Deutschland-Legionäre hat Klinsmann nominiert, darunter Stürmer Bobby Wood vom HSV, Berlins Abwehrhüne John Anthony Brooks und auch Christian Pulisic. Den Dortmunder Jungspund (18) lobt der US-Coach ganz besonders. Das Potenzial des Bundesliga-Profis vom BVB sei grenzenlos, sagte Klinsmann in einem Interview mit der FIFA. "Ich habe immer gesagt, man muss seine eigene Geschichte schreiben - und das tut er gerade."
Auf ihn ruht reichlich Hoffnung: US-Juwel Christian Pulisic. Getty Images
Es komme selten vor, dass amerikanische Spieler seines Alters schon so weit entwickelt seien. "Er ist das fehlende Puzzleteil, auf das wir dieses Jahr gehofft hatten", sagte der frühere Stürmer, der sich auch darüber freute, dass Pulisic schon jetzt so häufig bei einem gestandenen Bundesligisten eingesetzt wird (sechs Startelfnominierungen in dieser Saison, insgesamt 17 Bundesliga-Spiele): "Wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Niemand."
Der US-Kader
Tor: Brad Guzan (Middlesbrough), Ethan Horvath (Molde), Tim Howard (Colorado Rapids), William Yarbrough (Club Leon)
Abwehr: Matt Besler (Sporting Kansas City), Steve Birnbaum (D.C. United), John Anthony Brooks (Hertha BSC), Cameron Carter-Vickers (Tottenham Hotspur), Timmy Chandler (Eintracht Frankfurt), Omar Gonzalez (Pachuca), Fabian Johnson (Borussia Mönchengladbach), Michael Orozco (Club Tijuana), DeAndre Yedlin (Newcastle United)
Mittelfeld: Alejandro Bedoya (Philadelphia Union), Michael Bradley (Toronto FC), Lynden Gooch (Sunderland), Julian Green (Bayern München), Jermaine Jones (Colorado Rapids), Sacha Kljestan (New York Red Bulls), Christian Pulisic (Borussia Dortmund), Caleb Stanko (FC Vaduz), Graham Zusi (Sporting Kansas City)
Angriff: Jozy Altidore (Toronto FC), Aron Johannsson (Werder Bremen), Jordan Morris (Seattle Sounders FC), Bobby Wood (Hamburger SV)