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Klinsmann angezählt: "... dann muss man ihn feuern"

Richtungsweisendes Spiel für US-Coach gegen Mexiko

Klinsmann angezählt: "... dann muss man ihn feuern"

Ein ratloser Blick? US-Coach Jürgen Klinsmann steht derzeit in der Kritik.

Ein ratloser Blick? US-Coach Jürgen Klinsmann steht derzeit in der Kritik. Getty Images

Die Arbeit von Klinsmann als Nationaltrainer der USA war bislang nach seinem Amtsantritt 2011 von Erfolg gekrönt, kein anderer Trainer verbucht eine so hohe Quote an gewonnenen Spielen (73,4 %). Doch spätestens seit dem enttäuschenden Abschneiden im Gold Cup vor eigenem Publikum, als die Mannschaft - als Titelverteidiger gestartet - nur einen vierten Platz belegte, steht der Deutsche in der Kritik.

In der Nacht auf Sonntag steht nun das wichtige Play-off-Spiel um die Qualifikation für den Confed-Cup gegen Mexiko in Pasadena an. "Der Druck und die Erwartungshaltung sind enorm. Wenn wir uns nicht qualifizieren, verlieren wir einen riesigen Vorteil in der Vorbereitung auf die WM 2018", weiß Klinsmann. "Man kann schon einmal ein Jahr vor dem Turnier wichtige Eindrücke sammeln. Und wir können gegen die besten Teams der Welt spielen", betonte auch US-Kapitän Michael Bradley. "Das ist eine große Herausforderung. Deshalb wollen wir uns unbedingt qualifizieren."

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Bei einigen Medien steht der Schwabe derzeit deutlich in der Kritik, "es steht viel für Klinsmann auf dem Spiel", heißt es beispielsweise bei ESPN.com.

Deutliche Worte von Donavan

Auch Landon Donavan, der von Klinsmann nicht für die WM 2014 nominiert worden war, hinterfragt den US-Trainer. "Wenn ein Spieler schlecht spielt, oder eine Reihe schlechter Ergebnisse abliefert, wird er aus dem Team geworfen. Jürgen hat immer betont, dass sich die Spieler für die schwachen Resultate verantwortlich fühlen sollen", sagte der Stürmer. "Wenn er das ernst meint, sollte dieser Anspruch für ihn auch gelten." Was im Falle einer Niederlage gegen Mexiko passiert, ist für Donavan klar, "dann muss man ihn feuern", fordert der Angreifer.

US-Coach weiß um die Brisanz

Doch der ehemalige deutsche Teamchef ist sich dieser Brisanz bewusst und weiß genau, wie wichtig das Spiel ist. "Mexiko gegen USA: Das ist eine der größten Rivalitäten, die es im Weltfußball gibt. Vergleichbar mit Deutschland gegen Holland", sagt Klinsmann. "Es braucht auch keine Extra-Motivation."

Unter dem Schwaben hat die USA noch nie gegen Mexiko verloren (3 Siege, 3 Remis), doch in der Nacht zum Sonntag muss die Klinsmann-Elf auch gegen das Publikum anspielen - von den 90.000 Zuschauern in Pasadena werden mindestens zwei Drittel Mexikaner sein, deshalb erwartet der Coach auch "einen Hexenkessel".

mst