Kaiserslauterns Trainer Michael Henke veränderte die im Pokal in Erfurt erfolgreiche Mannschaft (4:2) nicht. Sowohl Ernst im Tor als auch der 18-jährige Schönheim in der Innenverteidigung standen in der Startelf. Michael Skibbe auf Seiten von Bayer Leverkusen veränderte das Team gegenüber der 3:2-Niederlage im Pokal in Hamburg auf zwei Positionen. Für Madouni kam Babic ins Team. Beim Warmlaufen verletzte sich Schneider und wurde durch Freier ersetzt.
Den besseren Start auf dem Betzenberg erwischten die Hausherren gegen eine verunsichert wirkende Leverkusener Defensive. Bereits in der sechsten Minute schwammen die Bayer-Verteidiger gründlich. Engelhardt zog von der Strafraumgrenze ab. Torhüter Butt ließ den Ball abprallen. Zunächst stocherte Altintop nach, doch diesmal konnte Butt retten. Juan versuchte zu klären, schoss jedoch Skela an. Doch zum Glück für Leverkusen ging der Abpraller von Skela Zentimeter am Tor vorbei. Das angestrebte frühe Tor wollte den Lauterern allerdings nicht gelingen, so dass nach den ersten zehn Minuten auch Bayer Leverkusen mit ersten Offensiv-Aktionen ins Spiel kam. Durch die tief stehende Sonne geblendet griff Lauterns Torwart bei einer Ecke daneben, konnte aber den anschließenden Kopfball von Voronin gerade noch von der Linie kratzen (15.). Doch weitere Bayer-Angriffe verpufften gegen die gut stehende Lauterer Abwehr, so dass die Pfälzer sich ein Übergewicht erarbeiten konnten und immer wieder durch Fehler im Aufbauspiel von Leverlusen zu Chancen eingeladen wurden. Daraus resultierte auch die Lauterer Führung in der 32. Minute. Freier vertändelte nach schlechtem Zuspiel von Roque Junior den Ball gegen Nerlinger. Der setzte sofort Engelhardt ein, der noch Juan austanzte und von der Strafraumgrenze aus abzog. Der Ball schlug am verdutzten Butt, dem die Sicht versperrt war, vorbei ein. Die Pfälzer versuchten nachzulegen, doch Skela scheiterte an Butt (36.), und Blank köpfte eine Ecke denkbar knapp über das Tor (37.). Eher unerwartet kamen die Leverkusener in der 39. Minute aber zum Ausgleich. Barnetta zog aus 17 Metern ab. Verteidiger Schönheim versuchte den Ball abzublocken, fälschte ihn jedoch so unglücklich ab, dass er sich als Bogenlampe unerreichbar für Ernst in die Maschen senkte. Beide Teams schienen danach mit dem Unentschieden zur Pause durchaus zufrieden. Das Spiel plätscherte die letzten sechs Minuten ohne Höhepunkte dahin. Auch nach der Pause brauchten beide Teams einige Minuten, um wieder ins Spiel zu kommen, wobei sie allerdings mit mehr Engagement zu Werke gingen. Die erste Chance hatte Altintop in der 52. Minute. Nach einem langen Pass von Zandi war er auf und davon geeilt, doch Butt rettete vor dem Lauterer Stürmer mit einer riskanten Grätsche. Doch auch Leverkusen entwickelte Gefahr. Athirson scheiterte mit einem tückisch flatternden Distanzschuss am glänzend reagierenden Ernst im Lauterer Tor (56.). Erst nach den Hereinnahmen von Fritz und Krzynowek erhöhte Leverkusen den Druck. Zunächst scheiterte der polnische Nationalspieler gleich nach seiner Einwechslung (68.), doch in der 71. Minute war die Führung für Leverkusen fällig. Der ebenfalls eingewechselte Fritz hatte auf der rechten Seite viel Zeit zu flanken. Er zirkelte den Ball auf den Kopf von Berbatov, der am zweiten Pfosten platziert war. Der Bulgare legte per Kopf ab auf Voronin, der, vier Meter vor dem Tor völlig frei, den Ball ins Tor drosch. Der 1. FC Kaiserslautern zeigte sich nach dem Führungstreffer durch Leverkusen zunächst geschockt, doch Leverkusen konnte die Partie nicht vorzeitig entscheiden. Sowohl Voronin, der einen Abpraller des Lauterer Keepers erwischte und dennoch an Ernst scheiterte (80.), als auch Berbatov, dessen Kopfball Ernst von der Linie kratzte, konnten den Sack nicht zu machen. Mit dem Mute der Verzweiflung warfen die Lauterer in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne und wurden belohnt. Sanogo bediente den eingewechselten Göktan auf der rechten Seite. Der Türke ließ Roque Junior schlecht aussehen und zog von rechten Strafraumeck ab. Roque Junior versuchte den Ball noch abzublocken, fälschte das Leder jedoch so unglücklich ab, dass Butt im Bayer-Tor keine Abwehrmöglichkeit hatte (90). Für beide Mannschaften ist das Unentschieden eigentlich zu wenig. Kaiserslautern kommt mit dem einen Punkt nicht von der drohenden Abstiegszone weg, während die Ansprüche von Leverkusen nach wie vor in keinem Verhältnis zum Tabellenplatz im Mittelfeld stehen.