Bundesliga

"Florian Kohfeldt war der Schlüssel": Wie Davy Klaassen bei Werder Bremen landete

Wie der Niederländer bei Werder Bremen landete

Klaassen: "Dieses Gespräch war der Schlüssel"

Beginn einer Erfolgsgeschichte? Davy Klaassen mit Trainer Florian Kohfeldt (l.) und Manager Frank Baumann.

Beginn einer Erfolgsgeschichte? Davy Klaassen mit Trainer Florian Kohfeldt (l.) und Manager Frank Baumann. imago

Werder Bremens Buhlen um den Wunschspieler Davy Klaassen begann bereits Anfang März, wie Manager Frank Baumann bei der offiziellen Vorstellung am Freitagnachmittag berichtete. Trotzdem schien es noch bis vor wenigen Tagen so, als hätten die Grün-Weißen kaum eine Chance auf die Verpflichtung des niederländischen Nationalspielers .

Klaassen, beim FC Everton nach eigener Aussage am körperbetonten Spielstil in der Premier League gescheitert, scheute einen Wechsel in die Bundesliga. Er verortete bessere Perspektiven in der spanischen Primera Division. Den Durchbruch brachte dann aber das Treffen mit Werder-Coach Florian Kohfeldt am Dienstag in Manchester: "Dieses Gespräch war der Schlüssel", bestätigt Klaassen, "danach war ich komplett überzeugt."

Spielersteckbrief Klaassen
Klaassen

Klaassen Davy

Kohfeldt hatte für die Reise die Trainingseinheit am Vormittag sausen lassen, "was mir nicht so leicht fällt", wie der Fußballlehrer betont. "Aber wir wollten auch unbedingt dokumentieren, wie wichtig uns die Sache ist. Deshalb habe ich es sehr gerne gemacht." Klaassen mag auch diese Geste an sich registriert haben, vor allem aber imponierte dem 25-Jährigen der Inhalt des rund drei Stunden dauernden Gesprächs: "Der Trainer hat mir viel von der Spielphilosophie erzählt, dass wir attackieren wollen, viel Druck machen, das Spiel bestimmen. Ich denke, dass ich hier die Art von Fußball spielen kann, die mir am meisten liegt und in der ich meine Stärken am besten entfalten kann."

"Das Profil, das wir uns vorgestellt haben, erfüllt Davy zu 100 Prozent"

Qualitäten also, die Kohfeldt so beschreibt: "Davy besitzt ein sehr, sehr gutes Gefühl für den Rhythmus des Spiels: Wann müssen wir ins Tempo gehen, wann den Ball noch mal zirkulieren lassen? Er ist ein Fixpunkt, der diesen Rhythmus bestimmen soll. Zudem hat er ein starkes Passspiel und bewegt sich sehr gut in Räumen, auch ohne Ball. Er hat ein sehr gutes Freilaufverhalten und wird dadurch auch selbst torgefährlich." Also, alles in allem: "Das Profil, das wir uns vorgestellt haben, erfüllt Davy zu 100 Prozent."

Diese Überzeugung, erklärt Manager Frank Baumann, habe "in allen Gremien des Klubs geherrscht, ich bedanke mich da auch bei meinen Geschäftsführerkollegen und dem Aufsichtsrat". Deshalb, so Baumann, "haben wir in einer Größenordnung investiert, wie das bei Werder noch nicht der Fall war. Wir glauben aber, dass es sehr gut angelegtes Geld ist."

"Wir werden jetzt nicht jede Saison Spieler in dieser Größenordnung holen"

Außerdem ordnete der Werder-Macher richtig ein, dass die heute gezahlte Rekordsumme von 13,5 Millionen Euro nicht mehr vergleichbar ist mit den 8,5 Millionen Euro, die 2009 für Marko Marin an Gladbach flossen. Schließlich sind die Marktpreise generell in jüngerer Vergangenheit regelrecht explodiert. Baumann: "In der Bundesliga gibt es kaum einen Klub, der in den letzten zwei, drei Jahren keinen Rekordtransfer getätigt hätte."

Dennoch sei klar: "Wir werden jetzt nicht jede Saison Spieler in dieser Größenordnung holen. Aber wir haben immer gesagt, dass wir mutig sein wollen, wenn es um einen sehr guten Spieler geht und wenn ein Spieler auch seine Mitspieler besser machen kann." Wie gut Klaassen, der abgesehen von der mangelnden Spielpraxis aus der vergangenen Saison voll im Saft steht, auf Anhieb bei Werder ankommt, davon können sich die Fans bereits am heutigen Freitagabend ein Bild machen.

Schon am Abend wird Klaassen im Werder-Trikot debütieren

Im Testspiel bei Arminia Bielefeld (19 Uhr) wird der neue Hoffnungsträger sein Debüt geben, wie Kohfeldt ankündigt: "Davy ist in meinen Planungen ein extrem wichtiger Spieler für die kommende Saison. Deshalb wollen wir jede Minute nutzen, ihn schnellstmöglich zu integrieren."

Thiemo Müller

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