Kiel mit Pressing, München mit Kontern
Kiels Trainer Karsten Neitzel vertraute auf dieselbe Startelf, die zum Abschluss in der 3. Liga mit 0:2 gegen die Stuttgarter Kickers verlor. Münchens Coach Torsten Fröhling nahm nach dem 0:2 beim Karlsruher SC im Zweitliga-Finale zwei personelle Veränderungen vor: Kagelmacher und Rama begannen für Kovac und Weigl (beide Bank).
Holstein störte den TSV 1860 vom Anpfiff weg immer wieder früh mit aggressivem Pressing und lief die Gäste konsequent an. Das störte den Spielaufbau der Giesinger empfindlich. Den Löwen blieb gegen meist weit aufgerückte Hausherren das Mittel des Konters. Daraus resultierten immerhin Halbchancen durch Rama (5., 10.) und Okotie (8.). Trotz des hohen läuferischen Aufwands der KSV erspielten sich die Störche kaum nennenswerte Angriffe. Sechzig stand kompakt in der Defensive und zog sich immer wieder schnell zurück.
Kiel flexibel - Torchancen werden zwingender
Relegation 2014/15
Nach einer Viertelstunde übernahm Kiel dann die Spielkontrolle. In der Offensive tauschte die Doppelspitze Kazior und Schäffler sowie die Flügelspieler Siedschlag und Heider immer wieder flexibel die Positionen durch. Wirklich verwirren konnte das den Münchner Abwehrbeton aber nicht. In Strafraumnähe kamen die Hausherren meist nur nach Standards: Kazior köpfte ins Tor ein, schob aber zuvor Bülow weg - der Treffer zählte nicht (28.). Kurz darauf zirkelte Wittek einen Freistoß knapp über die Latte (31.).
Im weiteren Verlauf wurde es zumindest etwas zwingender: Bei einem Kieler Konter tauchte Heider frei vor Eicher auf, verstolperte aber die Kugel (34.). Auf der anderen Seite probierten es Kagelmacher (37.) und Rama (38.) mit Distanzschüssen, doch Kronholm parierte jeweils sicher. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dann nochmal Holstein: Siedschlag (42.) und Schäffler (44.) mit Schüssen sowie ein gefährlicher Kopfball von Kazior (45.) machten Lust auf mehr.
Holstein übernimmt die Kontrolle - 1860 zu passiv
Luftkampf: Münchens Christopher Schindler (l.) gegen Kiels Rafael Kazior (r.). Getty Images
Nach Wiederbeginn machte weiterhin Kiel einen deutlich selbstbewussteren Eindruck und ließ die Münchner zunächst überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen. Gegen defensiv gebundene Sechziger verbuchte Heider mit einem etwas zu hoch angesetzten Drehschuss von der Strafraumgrenze die beste Möglichkeit (47.). Fröhling war mit dem Auftreten seiner Mannschaft nicht zufrieden und brachte mit Vollmann (54.) und Wolf (55.) kurz nacheinander frisches Personal. Beleben konnte das die Giesinger allerdings nicht.
Stattdessen gönnte sich die Partie eine längere Leerlaufphase. Zwar verlagerten die Störche das Geschehen oft in die gegnerische Hälfte, kamen aber dort nicht entscheidend zum Abschluss. Spielerisch blieb auf beiden Seiten viel auf der Strecke. Auch weitere Spielerwechsel brachten offensichtlich nicht den gewünschten Effekt.
Kein Risiko, keine Tore
Auch in der Schlussphase war keines der beiden Teams bereit, ins Risiko zu gehen. Beide Mannschaften blieben defensiv hellwach und unterbanden entstehende Kontermöglichkeiten mit taktischen Fouls. Es blieb folglich bei einem 0:0.
Das Relegations-Rückspiel steigt am Dienstagabend (20.30 Uhr) in der Allianz-Arena in München.