Holstein-Coach Tim Walter wechselte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Aue doppelt: Lee und Herrmann wurden durch Dehm und Okugawa ersetzt.
Kölns Trainer Markus Anfang nahm gegenüber dem 1:2 zu Hause gegen den MSV Duisburg gleich fünf Veränderungen vor: Jannes Horn, Jorge Meré, Schmitz, Hauptmann und Özcan durften von Beginn an ran, dafür fehlten Clemens, Sobiech, Koziello, Höger und Bader.
Kiel blieb sich in seiner Spielidee treu und legte vom Anpfiff weg den Vorwärtsgang ein. Die Gäste aus Köln ließen es im Gegensatz dazu ruhiger angehen und warteten ab. In einer Partie, in der es lange Zeit keine wirkliche Torchance zu bestaunen gab, betrieb die KSV hohen Aufwand, konnte sich gegen ideenlose Rheinländer jedoch nicht belohnen.
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Kiel agil, von Köln kommt nicht viel
Köln kam peu à peu zu mehr Ballbesitz, wusste mit diesem jedoch nicht viel anzufangen. Stattdessen hatten die Störche die erste gute Gelegenheit der Partie, doch Girth kam an Kinsombis flache Hereingabe nicht heran (25.). Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Kiel weiterhin das agilere Team stellte.
Köln hatte in Durchgang eins keine Chance aus dem Spiel heraus, ging kurz vor dem Seitenwechsel dann aber doch in Front: Schmidt brachte den Ex-Kieler Drexler im Strafraum zu Fall, Dr. Robert Kampka zeigte auf den Punkt. Terodde übernahm die Verantwortung und besorgte vom Punkt die 1:0-Pausenführung (42.).
Köln kam gut aus der Kabine, erarbeite sich viel Ballbesitz und kam durch Terodde direkt zu einer guten Torchance (51.). Die Rheinländer agierten weiterhin weder spektakulär noch druckvoll, doch sie kochten Kiel im Stile eines Top-Teams souverän ab und sorgten dafür, dass Keeper Horn lange einen nahezu beschäftigungslosen Nachmittag verlebte.
Kiel lange ideenlos, dann patzt die FC-Defensive
Die KSV war zwar um den Ausgleich bemüht, brachte aber bis auf einen Schlenzer durch Mühling (67.) keine gefährliche Aktion zustande. Die Gäste standen stabil - es schien, als ob die Rheinländer nichts mehr anbrennen lassen würden. Ein Trugschluss: Nach einem langen Ball von Schmidt in die Spitze kam es zum folgenschweren Missverständnis zwischen Jorge Meré und Torhüter Horn - Mörschel bedankte sich und köpfte aus 16 Metern ins verwaiste Tor ein (88.). Auf diesen späten Schock konnte der Bundesliga-Absteiger nicht mehr reagieren, weshalb es beim Remis blieb.
Für die Kieler geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) beim FC St. Pauli weiter. Köln hat tags zuvor (13 Uhr) den 1. FC Heidenheim zu Gast.