Int. Fußball

"Khedira und Kuranyi sehe ich weiter oben!"

Gastkommentar von Gerhard Poschner

"Khedira und Kuranyi sehe ich weiter oben!"

Gerhard Poschner

Gerhard Poschner imago

Das ist nicht nur sportlich eine besondere Herausforderung, sondern vor allem mental. Ein Wechsel nach Madrid ist psychisch eine harte Probe - und die hat Mesut bestanden.

Seine Position wird speziell in Madrid unter die Lupe genommen. Er wird in seiner offensiven, kreativen Rolle als Künstler bewertet. Zudem hat er das Glück, dass er mit Mourinho einen Trainer hat, der total hinter ihm steht. So hielt er trotz der Pleite in Barcelona an ihm fest - neun von zehn Trainern hätten ihn danach wohl draußen gelassen.

Von diesem Vertrauen des Trainers profitiert auch Sami Khedira. Ihn würde ich auf derselben Stufe sehen wie Özil. Natürlich ist er ein ganz anderer Spieler, bei weitem nicht so spektakulär. Seine Position ist bei Real sehr schwer zu spielen, und das ganze Spiel in Madrid geht für ihn noch einen Tick zu schnell. Im Vergleich zum filigranen Özil ist er eher wie ein Diesel. Er hat seine Aufgabe super gemeistert, hat aber noch viel Luft nach oben.

Robert Huth hat mich beeindruckt, ist bei Stoke stark zurückgekommen, genau richtig eingestuft. Wie auch Fabian Ernst, der seit Jahren sein Ding macht, er denkt halt schnell und macht Tore. Die macht vor allem Kevin Kuranyi - und zwar seit Jahren. Deshalb würde ich ihn in der Internationalen Klasse sehen. Ein Wort noch zu Jerome Boateng: Er spielt auf der falschen Position, ist für mich ein Innenverteidiger.

Gerhard Poschner (41) absolvierte 290 Bundesligaspiele für Stuttgart, Dortmund und 1860 München. Im Ausland u. a. aktiv für Venedig, Rayo Vallecano und Rapid Wien. Zuletzt Generaldirektor bei Saragossa.