"Wenn man keine Ahnung hat, muss man erst mal die Hintergründe kennen. Aber das Schöne ist ja, dass er ja auch Trainer ist und es in seinem eigenen Verein besser machen kann", lautete am Donnerstag Nadine Angerers Replik auf Bells harsche öffentliche Kritik in der Frankfurter Rundschau .
Auch Wolfsburgs Coach Ralf Kellermann wird in diesem Artikel als Kritiker der Bundestrainerin dargestellt. "Wie wir uns im Verein technisch weiterentwickeln müssen, so muss sich auch die Nationalelf technisch weiterentwickeln, dass man sich auf engem Raum fußballerisch befreien kann", sagte der 46-Jährige in einem Interview. Kellermann stellte dem kicker gegenüber aber klar, dass er mit dieser Aussage keinesfalls Kritik an der Bundestrainerin üben wolle. Es ginge ihm vielmehr darum, dass alle Bundesligatrainer gemeinsam eine Entwicklung vorantreiben.
Die Art und Weise der Kritik von Colin Bell geht aus meiner Sicht nicht.
Ralf Kellermann, Trainer VfL Wolfsburg
Kellermann weiter: "Die Art und Weise der Kritik von Colin Bell geht aus meiner Sicht nicht. Ein Bundesligatrainer sollte sich so nie öffentlich so äußern", stellte der Welttrainer von 2014 klar. Er habe bereits am Donnerstag Kontakt mit Silvia Neid aufgenommen, um ihr zu erklären, dass er sie nicht kritisieren wolle. Kellermann: "Ich distanziere mich von den Aussagen von Colin Bell, weil jetzt alles in einem Topf geschmissen wird." Am Donnerstag hatte sich auch noch Turbine Potsdams Trainer und DFB-Chefkritiker Bernd Schröder zu Wort gemeldet: "Wir sind zu ausrechenbar", meinte Schröder, "nach dem Rückstand gegen die USA hatten wir keinen Plan B".
"Ich hätte es gut gefunden, wenn meine Trainerkollegen mich angerufen hätten. Das wäre der richtige Weg gewesen", sagte Neid auf der Pressekonferenz in Edmonton, wo am Samstag um 22 Uhr (LIVE! bei kicker.de) das Spiel um den 3. Platz gegen England über die Bühne geht.