Bundesliga

Naby Keita und seine Ansätze: "Noch nicht so oft gesehen"

Werder-Kurzdebüt und die Startelf-Frage

Keitas Ansätze: "Das habe ich noch nicht so oft gesehen"

Naby Keita (Mi.) war nach seinem ersten Einsatz für Werder Bremen sichtlich gut gelaunt.

Naby Keita (Mi.) war nach seinem ersten Einsatz für Werder Bremen sichtlich gut gelaunt. Getty Images

Es waren nur etwa mehr als drei Minuten, doch dafür gerieten diese letzten Momente der Nachspielzeit zwischen dem SV Werder Bremen und dem 1. FC Köln schon äußerst ereignisreich: ein erster Abschluss mit rechts, ein gelungener Hackentrick sowie ein zweiter (noch deutlich bedrohlicherer) Abschluss mit links. Das Debüt von Naby Keita beim 2:1-Heimsieg am Samstagabend, das aufgrund einer Adduktorenverletzung mehr als zwei Monate länger auf sich hatte warten lassen als geplant, bot sogleich einige vielversprechende Ansätze. "Wer weiß, was hier losgewesen wäre, wenn er noch das Tor gemacht hätte", war auch Clemens Fritz einigermaßen beschwingt von dem ersten Auftritt des Neuzugangs.

Werders Leiter Profifußball schien sich gar derart für Keita zu freuen, als hätte der Ex-Profi noch einmal selbst sein Comeback geben dürfen im Bremer Weserstadion, in dem es angesichts des erstmalig zur Einwechslung bereitstehenden 28-Jährigen mächtig laut geworden war: "Das ist schön zu sehen. Naby will einfach Fußball spielen und das merkt man ihm an - er hat wirklich intensiv dafür gearbeitet", sagte Fritz.

Ausnahmespieler Keita: "Schnell im Kopf, schnell in den Füßen"

Auch Cheftrainer Ole Werner sprach von "einem langen Weg", den der ablösefrei vom FC Liverpool verpflichtete Nationalspieler Guineas zurücklegen musste, um nun zu seiner Werder-Premiere zu kommen. "Alle haben einen guten Job gemacht: die medizinische Abteilung, die Reha-Trainer, er selbst", erklärte der 35-Jährige: "Wir wissen, was wir an ihm haben, das war in den wenigen Situationen schon zu sehen."

Dabei hat Keita ja gerade erst eine vollständige Trainingswoche am Osterdeich in den Beinen. Für Niklas Stark reichten die bisherigen Eindrücke jedenfalls bereits, um eine erste Hommage an seinen neuen Teamkollegen zu richten: "In den kleinen Spielformen im Training ist es schon etwas Besonderes, ihn spielen zu sehen. Er ist ein Ausnahmespieler, das habe ich auch noch nicht so oft gesehen", erklärte der zweimalige Nationalspieler - bei der DFB-Auswahl, erinnerte er sich, sei das "vielleicht noch ein bisschen öfter" der Fall gewesen: "Naby ist schnell im Kopf, schnell in den Füßen", so Stark.

"Logischerweise" sukzessiv mehr Einsatzzeit

Wie schnell sein Weg denn nun auch in die Werder-Startelf führen könnte, wurde Coach Werner am Samstagabend noch gefragt: "Das wird die Zukunft zeigen", erwiderte dieser: "Sofern er fit bleibt und gut durch die Woche kommt - und da haben wir ein gutes Gefühl - wird es dann auch mehr Einsatzzeit, logischerweise."

Zugleich steuerte Fritz bewusst etwas dagegen: "Wichtig ist, und da appelliere ich auch: Wir sollten die Trauben nicht zu hoch für ihn hängen. Es wird dauern, bis Naby seinen Rhythmus findet." Und doch erwähnte auch der 42-Jährige noch diese "Qualität" Keitas, "mit der er seine Mitspieler besser machen kann". Innenverteidiger Stark, der erstmals mit der Spielführerbinde am Arm beim SVW auflief, hätte sicher nichts dagegen.

Tim Lüddecke

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